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Changelings

Changelings

Titel: Changelings Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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nur unbeweglich da, während Marmion und Namid einander fassungslos anstarrten.
    »Und das hatte Dinah bei sich?« brachte Namid schließlich hervor.
    »Dinah!«
    Zaghaft nahm Namid die Sendeeinheit auf, und plötzlich wurde er selbst von dem Holobild des Kapitäns Louchard umhüllt.
    »Hast du Töne!« rief Marmion entzückt und entsetzt zugleich.
    »Diese Frau hat uns doch glatt alle reingelegt! Wenn ich nur daran denke, welche Spiele sie als Dinah mit uns gespielt hat, während sie die ganze Zeit doch gleichzeitig Louchard persönlich war ...« Die Stimme versagte ihr.
    »Ganz zu schweigen davon, wie sie ihre Mannschaft manipuliert hat«, antwortete Namid-Louchard in einem tiefen Baß und fremdartigen Tonfall. »Wirklich kein Wunder, daß niemand den berüchtigten Kapitän Louchard jemals zu Gesicht bekommen hat«.
    Marmion lachte — ja, es war ein regelrechtes Kichern, und sie mußte sich setzen, um ihre Erheiterung auszukosten. »Also wirklich, Namid! Das hätte ich nie gedacht. Sie ist eine perfekte Schauspielerin.«
    »Unter anderem«, fügte Namid in strengerem Ton hinzu; dann schaltete er das Display ab und legte das Gerät wieder auf den Tisch ... »Sie hat diese Maskierung zwar nie in meiner Gegenwart getragen, andererseits brauchte sie ihrem Ehemann gegenüber ja auch nie den Louchard zu spielen.« »Es sei denn, du hättest dich als Ehefrauenprügler erwiesen.«
    »Och, das ist ihr auch schon mal passiert. Ich habe die Narben gesehen«, erwiderte Namid ernst. Er seufzte und stach mit dem Finger nach dem Gerät; dann machte er eine wegwerfende
    Handbewegung. »Und was fangen wir nun mit unserer Entdeckung an?«
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    Darüber hatte Marmion offensichtlich auch schon nachgedacht. Sie tippte mit einem Finger an ihre Wange. »Das wird einiges an angestrengter Denkarbeit brauchen, und ich bin plötzlich viel zu müde, um das heute nacht noch anzugehen.« Wehmütig schaute sie zum Bett hinüber. » Und wag bloß nicht vorzuschlagen, daß du den Fußboden nimmst, Namid«, fügte sie entschlossen hinzu, doch ihr Lächeln wirkte dabei fast zaghaft.
    »Ich wollte eigentlich den Gentleman spielen, Marmion«, erwiderte Namid, und Mund und Augen lächelten dabei.
    Gentle, ja, Mann, auch, aber ...« Sie sprach das letzte Wort so gedehnt aus, daß Namid keiner Einladung mehr bedurfte, um beides zu sein, und das auch noch in der richtigen Reihenfolge.
    Man konnte nur wachen und abwarten, manchmal schlafen, während die Menschen es sich bequem machten. Man hatte sie durch die heulenden Winde sicher hierher gebracht, durch Schneetreiben, die wie Schwärme eisiger Insekten waren und einem in Augen, Ohren und Nase stachen. Trotz der Wachsamkeit der anderen waren einige ihren zögernden Bewachern entschlüpft, um fortzuwandern, zu erfrieren und zu sterben. Diese würde man erst wiederfinden, wenn der Schnee abgetaut war.
    Coaxtl und das Junge ruhten. Auch der Herr des Metallvogels ruhte, ebenso die Höhlenbewohner von Bogota. Im Heim gab die heiße Quelle blubbernd ihre Wärme frei. Draußen bedeckten die Schneemassen die Welt mit einem weißen Meer, das von Augenblick zu Augenblick immer tiefer wurde. Am Höhleneingang buckelten die Bären wie lebende Schneewehen, von der Wärme der inneren Höhle abgewandt. Die anderen Fleckenleoparden, die Schneelöwen, die weißen Tiger, die Luchse und Katzen warteten ebenfalls im Höhleninnern auf das Abklingen des Sturms und zwangen die Menschen dadurch tief in die innersten Kammern des Heims.
    Manche, wie der junge Mann mit dem Löwenjungen, bestaunten in unverhohlenem Entzücken das Heim, vernahmen seinen Gesang im Blut, schauten seine Farben in den eigenen Augen, vibrierten in seinen Rhythmen. Das Junge aber und seine Schar lächelten in ihrem wohlverdienten Schlaf.
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    Aber die anderen! Der Lärm, den sie veranstalteten, während sie wild um sich droschen, war so schrill und aufdringlich, daß man schließlich dazu gezwungen war, die Pfoten auf die Ohren zu pressen, um überhaupt etwas Ruhe zu finden.
    Namid schlüpfte sanft aus Marmions Bett, gab noch etwas Holz in den Ofen und brachte das Feuer im Kamin nach mehreren vergeblichen Anläufen wieder zum Flackern. Dann legte er seine geborgte warme Kleidung an, die lange Unterwäsche, die schweren Wollsocken, die Wollhose, das Hemd, die mit Schafleder gefütterten Stiefel (mit Biberöl imprägniert und wasserundurchlässig gemacht), Halstuch, Hut, Winterhandschuhe und Parka. In seine Parkatasche ließ er die Holoscheibe gleiten.

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