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Sternenfaust - 071 - Amok!

Sternenfaust - 071 - Amok!

Titel: Sternenfaust - 071 - Amok! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Luc Bahl
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    Rückblende
     
    »Die Ähnlichkeit der beiden ist in der Tat unübersehbar«, sagte Dr. Gardikov, »aber ob sie wirklich miteinander verwandt sind, kann nur eine Gen-Analyse nachweisen.«
    Dana Frost hatte sich mit der Schiffsärztin in das Besprechungszimmer neben der Brücke der STERNENFAUST zurückgezogen, um über Davanwil, wie sich der Brax nannte, und dessen mögliche ethnische und genetische Verbindung zu den Morax zu sprechen. Der Brax war erst kürzlich bei einer riesigen Raumstation, die Sonnen verschieben konnte, von einem der Raumschiffe seines Volkes geflohen und hatte auf der STERNENFAUST Asyl gefunden. Nicht zuletzt, weil er Angaben über weitere Relikte der Toten Götter machen wollte. { * }
    »Bisher hatten wir keine Zeit, um uns mit solchen Details zu beschäftigen«, fuhr die Ärztin fort.
    »Dann sollten wir sie uns jetzt nehmen, wo wir uns aus dem Raumsektor der Brax entfernen«, sagte Dana. »Immerhin sind wir jetzt dank Davanwil in der Lage, einen direkten Vergleich durchzuführen. Er wird uns sicher freiwillig eine Probe zur Verfügung stellen, aber Caan …« Dana war der Gedanke zuwider, den Morax wegen jeder Kleinigkeit betäuben zu müssen wie ein unbezähmbares, wildes Raubtier.
    Aber er ist ein unbezähmbares, wildes Raubtier , meldete sich eine Stimme in Danas Hinterkopf. Doch als Captain der STERNENFAUST hütete sie sich, diesen Satz laut auszusprechen.
    »Caan ist kein Problem«, erwiderte Dr. Gardikov. Es schien, als habe sie Danas Gedanken erraten. »Wir werden ihn noch nicht einmal betäuben müssen, sein dreckiges Geschirr reicht vollkommen.«
    »Das heißt, er isst wieder?«
    Dr. Gardikov nickte. »Irgendwie sind Morax nicht die Typen, die einen Hungerstreik lange durchhalten, aber das wissen Sie sicher besser als ich, Captain.«
    Die Kampf-Kolosse besaßen einen enorm effizienten Stoffwechsel, um ihre massigen Körper fit und voll einsatzfähig zu halten. Dazu benötigten sie Unmassen an hochwertiger, proteinreicher Nahrung, die sie mehrmals am Tag in sich hineinstopften. Dana erinnerte sich an die Zeit ihrer Gefangenschaft an Bord diverser Morax-Raumer. Als Leibsklavin eines Morax-Heerführers hatte sie Gelegenheit genug gehabt, die Essgewohnheiten dieser raumfahrenden Barbaren zu beobachten und hatte ihnen sogar ihre heiß geliebten fettigen Pilzpasteten namens Trepran servieren müssen.
    »Wenn Sie gestatten, Captain – ich werde mich dann mal der Genanalyse widmen.« Die Ärztin erhob sich und verließ das Büro des Captains. Dana blieb allein und nachdenklich im Besprechungsraum zurück. Sie hatte das Bedürfnis, ein wenig allein zu sein, hatte doch das Gespräch mit der Schiffsärztin üble Erinnerungen an ihre Zeit als Sklavin bei den Morax wachgerufen.
    Manieren im menschlichen Sinne , dachte sie versunken in ihren Erinnerungen, hatte wahrhaftig keiner von denen. Aber sie wussten genau, was sie wollten, auch beim Essen. Wehe, es fehlte ein bestimmtes Gewürz oder eine Sauce war nicht sämig genug. Das bekam den verantwortlichen Sklaven schlecht!
    Ihr fiel eine grausame Szene an Bord von Taurs gigantischem Schiff ein. Taur war ihr erster »Besitzer« gewesen. Parchap, ein aufbrausender Unterführer, hatte seinem Koch, einem J’ebeem-Sklaven, befohlen, wilonesisches Zuckfleisch zuzubereiten. Zu viert hatten der Koch und seine Gehilfen den riesigen Kessel mit der Mahlzeit in den Raum geschleppt. Dana hatte erst nach dem Fest erfahren, dass dieses Fleisch in einer scharf gewürzten, aber höchstens lauwarmen Suppe serviert werden musste. Das besondere der Suppe war, dass in ihr, von zwei Netzen am Boden der Terrine festgehalten, ein Pärchen Zittermulare schwimmen mussten. Diese kleinen, blinden fischartigen Wesen stießen in der Paarungszeit elektrische Signale aus, mit denen sie einerseits Geschlechtspartner anlockten und gleichzeitig Konkurrenten und Feinde auf Distanz hielten.
    Zittermulare waren fast immer paarungsbereit und an warme Flüssigkeit gewöhnt. Selbst die Gewürze schadeten dieser winzigen Lebensform nicht, deren Heimat sich wohl auf einem der Morax-Planeten befand. Daher waren sie für eine solche Suppe geradezu ideal. Trotzdem musste man bei der Zubereitung wilonesischen Zuckfleisches auf einige Dinge besonders achten. Das Fleisch in der Suppe musste frisch sein, da es ansonsten die elektrischen Impulse der Zittermulare nicht mehr auffangen konnte. Vor allem aber musste der Koch dafür sorgen, dass sich das Netz, in dem die fischartigen Wesen

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