Changelings
und verfügt über beachtliche Mittel.«
»Haben die einen Mediziner an Bord?« fragte Sean heftig, noch immer das Geräusch von Yanas Husten im Ohr. Verdammt! Sie hatte sich doch gerade erst von den Folgen des Gasangriffs auf Bremport erholt. Wie hatte es nur geschehen können, daß sie nun schon wieder einer solchen tödlichen Strapaze ausgesetzt wurde?
»Wie bitte?« Die unerwartete Frage verdutzte Whit. »Yana hustet wieder, und zwar so schlimm, daß man mir damit sogar schon gedroht hat.«
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»Wenn die Yana als Geisel verlieren, fehlt ihnen ein Druckmittel ...«
»Verdammt, Whit, was meinen Sie denn damit!« »Damit meine ich, daß die Entführer schon dafür sorgen werden, daß Yana wieder gesund wird, falls sie tatsächlich krank sein sollte! Was denn wohl sonst?«
Sean murmelte etwas vor sich hin, doch Whit fuhr einfach fort: »Der Kommandant von Gal Drei hat eine Großfahndung sowie Schiffsdurchsuchungsaktion in die Wege geleitet. Jedes Fahrzeug wird erfaßt, das die Docks verlassen hat, seit Yana, Marmion und die Kinder vermißt wurden. Die überlassen nichts dem Zufall.« Whit stöhnte auf. »Aber das wird seine Zeit brauchen. Gal Drei ist immerhin eine der verkehrsreichsten Stationen im ganzen Netzverbund der Intergal.
Ich habe auch mit Anacilicat gesprochen, und der ist alles andere als erbaut von dieser PTS-Gruppe. Er wird eine einstweilige Verfügung gegen sie erwirken, um alle weiteren ungenehmigten Planetenflüge zu unterbinden. Ich setze allerdings noch eins drauf. Ich bemühe mich gerade um die Genehmigung, daß Sie einen Vertreter in den Kontrollturm der Raumbasis entsenden können, damit Sie alle etwaigen weiteren Transporte sofort ausmachen, noch bevor die Verfügung rechtskräftig wird. Als erstes müssen wir die Leute mal finden.« Whit stieß ein Geräusch aus, mit dem er seinen Unwillen und Zorn über diese Schwierigkeiten Ausdruck verlieh. »Im Augenblick können wir aber auch wirklich nichts von alledem gebrauchen!«
»Deswegen bekommen wir ja auch alles!« versetzte Sean verbittert.
»Können Sie vielleicht Johnny entbehren, damit der die Monitore im Auge behält?«
Whittaker schüttelte bedauernd den Kopf. »So gern ich es täte, aber er läßt sich nun einmal woanders sehr viel nützlicher einsetzen, als den ganzen Tag nur auf dem Hintern zu hocken und stundenlang auf einen Beobachtungsschirm zu starren.«
»Ja.«
»Setzen Sie doch Una darauf an, jemanden zu suchen, der dafür in Frage käme.«
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Das war eine gute Idee. Una hatte eine ausgesprochene Nase dafür, Leute mit ungewöhnlichen und nützlichen Talenten aufzuspüren.
Sean fragte sich nur, weshalb er nicht selbst darauf gekommen war.
»Ich werde Una fragen.«
»Ich halte Sie auf dem laufenden, Sean. Ich werde auch versuchen, in Erfahrung zu bringen, was auf Gal Drei überhaupt los ist.«
»Stellen Sie auch fest, wo Luzon sich aufhält«, warf Sean säuerlich ein.
»Das habe ich bereits. Im Augenblick unterzieht er sich irgendeiner Intensivtherapie in einem Prominentenkurort, um wieder aktiv zu werden.«
»Wieder? Der hat doch niemals aufgehört, aktiv zu sein - jedenfalls nicht, wenn es gegen Petabee ging.«
»Wenn wir das nur nachweisen könnten, Sean!« Whit sagte es heftig, aber auch völlig ohne jede Hoffnung. »Damit würden wir der Intergal einen großen Gefallen tun.«
»Auf mich können Sie sich verlassen.«
Sobald der Kontakt endete, erklärte Sean Una, was genau sie brauchten und weshalb.
»Ich glaube, in meiner ersten Gruppe war jemand, der ein wenig Erfahrung mit der Leitung einer Station gesammelt hat«, meinte Una nach kurzem Überlegen. »Ich hielt es damals wirklich für sehr merkwürdig, daß man uns so fernab von jedem zivilisierten Ort ausgesetzt hatte ...«
Sean brach in Gelächter aus. Una musterte ihn verwundert.
»Sie wärmen mir das Herz, Una! Sie bezeichnen Kilcoole als zivilisiert?«
»Relativ gesehen«, erwiderte sie mit leisem Grinsen, erfreut, daß sie Seans gehetzte Miene ein wenig hatte aufhellen können. In der kurzen Zeit, seit sie für ihn arbeitete, hatte sie ihn bereits schätzen gelernt. Sie hatte ihm dabei geholfen, die unmöglichsten Lasten zu tragen - nicht zuletzt auch diesen kontinuierlichen Zustrom überflüssiger Personen, besonders der merkantilen Typen, die so begierig zu sein schienen, den Planeten seines letzten Reichtums zu
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berauben. »Man hat uns mitgeteilt, daß die Raumbasis zerstört sei.
Deshalb müsse man uns in einiger
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