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Changelings

Changelings

Titel: Changelings Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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verklang.
    Lange Zeit lag Yana wach, nestelte an dem Beutel und fragte sich, ob sie die Wärme und das gewaltige geistige Echo nur geträumt haben mochte. Denn es war außerordentlich beruhigend zu glauben - und sei es nur für einen Augenblick -, daß Petaybee irgendwie auf ihrer seelischen Wellenlänge schwang, so gern Yana es auch gehabt hätte.
    Wenn sie in der Vergangenheit geträumt hatte, daß jemand ihren Namen rief, war dem tatsächlich so gewesen; aber das galt eben auch für den Kapitän oder den Ausbildungsunteroffizier oder den Co-Kommandanten. Diesmal aber befand sie sich in den Tiefen eines Ungewissen Ortes, wo die einzigen vernehmbaren Geräusche die Unruhe ihrer schlafenden Mitgefangenen verursachte.
    Dann wurden sie alle unsanft geweckt, als die Tür zu ihrem Gefängnis aufflog und ein muskulöser Matrose hereingestürzt kam, der ständig drohende Megenda sowie Dinah O'Neill, die alle Kraft ihres zarten Körpers aufzubieten schien, um Megenda im Zaum zu halten.
    Der aber schlug kräftig mit einem Gegenstand an das Metall des Türrahmens: eine Laserpistole. »Bewegt eure Ärsche, ihr faules Pack nutzloser Hetären!«
    Ein Teil Yanas dachte: Ah, ich habe also recht gehabt. Er spielt wirklich den Piraten alten Stils. Wer benutzt heute schon noch das Wort >Hetäre    Doch er wirkte äußerst entschlossen, und es schien, als wäre Dinah O'Neill im Augenblick das einzige, das zwischen ihnen und seinem Zorn stand. Als die anderen Schläfer erwachten und sich verschreckt und verstört umblickten, stemmte er die Fäuste gegen den Munitionsgürtel um seine Hüften und funkelte sie wütend an.
    »Megenda, hör auf! Noch nicht! Wir müssen ihnen eine Chance geben!« rief Dinah O'Neill und zerrte dabei an ihm. »Ruhig, Frau. Ich sage, daß wir jetzt damit anfangen, sie stückchenweise nach Hause zu schicken.«
    Yana blickte Dinah mit hochgezogener Augenbraue an, so, als bedürfte Megenda plötzlich eines Dolmetschers. »Weshalb regt der sich so auf?«
     
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    »Bitte, reizen Sie ihn jetzt nicht noch mehr! Der Kapitän hat ihn getadelt, und Megenda ist schrecklich sensibel! Der Kapitän war aber auch wirklich zutiefst ungerecht. - Beruhige dich doch, Megenda! Jeder weiß, daß es nicht deine Schuld ist. Schuld sind bloß diese gefühllosen und hartherzigen Leute in Ihrer Gesellschaft, Madame Allgemeine, und auf Ihrem Planeten, Oberst Maddock. Ich muß zugeben, ich bin genauso überrascht wie alle anderen. Ich hätte erwartet daß jedermann sich mächtig ins Zeug legt, um das Lösegeld zu bezahlen -
    bei dem großen Vermögen von Madame Allgemeine und in
    Anbetracht der Tatsache, daß Sie gerade den Mitverwalter des Planeten geheiratet haben, Oberst. Ich habe sogar eine kleine Erinnerungsnachricht nachgeschoben. Aber bisher hat man sich nicht einmal zu der Höflichkeit bequemt, uns überhaupt zu antworten, von einer Zahlung ganz zu schweigen. Der Kapitän ist so verärgert, daß es in seiner Gegenwart keiner an Bord des Schiffes mehr aushält.
    Beruhige dich, Megenda!«
    »Ich wußte gar nicht«, hörte Yana sich selbst bemerken, »daß seine Art überhaupt zur Verärgerung fähig ist.«
    Megenda fuhr zu ihr herum. Seine Augen funkelten bösartig, und Dinah O'Neill stieß ein leises Qujeken hervor, als er sie zusammen mit seinem massigen Arm einfach von der Stelle riß.
    »Oberst Maddock, bitte! Die Angelegenheit ist alles andere als komisch«, rief Dinah.
    »Das weiß ich auch«, erwiderte Yana völlig nüchtern. »Aber als der gute Kapitän mich aufforderte, den Planeten als Lösegeld für mich zu verlangen, konnte er wohl nicht wissen, daß ich keinerlei Kontrolle über den Planeten habe ...«
    »Na, na, da geben Sie sich aber viel zu bescheiden! Uns wurde mitgeteilt, daß Sie - falls Sie es wirklich wollen und falls Sie richtig motiviert sind - zusammen mit Ihrem neuen Bräutigam über die Macht verfügen, seine Mineralien und Erzvorkommen zuzuweisen, wie es Ihnen beliebt ...«
    »Ich kann nichts von einer Wesenheit zuweisen, die ich nicht besitze, die mir nicht gehört, die ich nicht beherrsche, der ich nicht
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    befehlen kann«, fauchte Yana zurück. »Außerdem hat niemand die leiseste Ahnung, was es überhaupt zuzuweisen gäbe.«
    Megenda kam ein Stück auf sie zu.
    »Megenda, laß mich bitte noch mit diesen Leuten reden«, warf Dinah O'Neill ein. »Sie sind vernünftig und wollen nicht, daß man ihnen weh tut. Ich weiß ja, daß es schon Monate her ist, seit du mal richtig was erlebt hast, aber bitte,

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