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Changelings

Changelings

Titel: Changelings Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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abnehmen?« fragte Zing Chi, ohne zu flüstern.
    Johnny gab vor, schockiert zu sein. »Hast du ihm das denn nicht erzählt, Pablo? Na ja, da der Bär jetzt schon aus dem Sack ist, sollten Sie es auch erfahren. Als mein Urgroßvater nach Petaybee kam, brauchte er ebenfalls Bärenhoden. Aber er hatte es ziemlich eilig und hat den Bären einfach getötet. So hat er zwar bekommen, was er wollte, aber er konnte das Mittel nur einmal benutzen, dann ist er im Bett gestorben. Es war ein sehr schöner Tod.«
    »Und haben wir die richtigen Zutaten für die Jugendlichkeit?«
    Johnny warf einen Seitenblick auf die Liste und feixte.
    »Katzenbarthaare? Welcher Witzbold hat Ihnen überhaupt diese Liste zusammengestellt? Nein, Kumpel, Katzenbarthaare nützen höchstens dem Tierchen etwas, das sie die meiste Zeit trägt. Nein, für dauerhafte Jugend und Gesundheit benutzt man oben im Norden Coobeerendornen. Und dieses Geheimnis verrate ich Ihnen kostenlos. Man muß nämlich die am besten geschützten Beeren
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    pflücken, direkt in der Mitte des Gestrüpps, wenn man die besten Ergebnisse erzielen will.«
    »Danke«, sagte Zing Chi mit einer Verneigung, streckte die Hand aus und deutete mit dem darin befindlichen Gegenstand auf Johnny.
    »Was Sie hier in meiner Hand sehen, wie auch in den Händen meiner Arbeiter, ist ein Laserernter, der einen Menschen ebenso leicht zerteilen kann wie einen Baum. Mit Hilfe dieser Instrumente werden wir Ihrem Rat gern folgen und die von Ihnen vorgeschlagenen Posten besorgen, wie auch die anderen, nach denen wir Ausschau halten. Zunächst einmal brauchen wir aber einen Transport zur Quelle all dieser Dinge. Den werden Sie uns nun zur Verfügung stellen, während die Mitglieder des Landrats, wie Sie ihn nennen, als Gäste meiner Firma hier bleiben werden.«

19.KAPITEL
    An Bord der Pirate Jenny
    »Wir haben angehalten«, sagte Bunny und fuhr auf ihrer Kojenkante kerzengerade auf. Sie hatte sich gegen das Schott gelehnt und Diego dabei beobachtet, wie er den Text des Liedes niederschrieb. Einige der Wörter, die Diego verwendete, etwa >Generalmajor<, waren Bunny neu, doch es war schon eine Hilfe, ihm dabei zuzusehen, wie er sie aufschrieb. Bunny konnte die Silben erst einmal wiederholen, wie Diego es ihr beigebracht hatte. Später, wenn sie draußen auf den Gängen einen Spaziergang machen durften - Louchards jüngste Lockerungen ihrer Haftbestimmungen —, würde er ihr die richtige Aussprache beibringen. Manchmal klangen Wörter nicht so, wie sie aussahen, was das Lesen nur noch anstrengender machte. Bunny hatte sich bitter darüber beklagt, daß Wörter so aussehen müßten, wie sie sich anhörten.
    »Was soll das heißen, wir haben angehalten?« fragte Diego und legte die Hand flach gegen die Metallwand. »Ich spüre aber noch die Schwingungen.« »Ja, aber sie haben sich verändert«, versetzte Bunny.
    »Schön, und über wieviel Raumflugerfahrung verfügst du?«
    »Übergenug!«
     
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    »Kinder«, warf Marmion in ihrem vernünftigsten Wir-wollen-uns—doch-nicht-wegen-irgend-welcher-kleinigkeiten-in-die-Haare-kriegen—Ton ein.
    Den hatte sie in letzter Zeit reichlich einsetzen müssen, je unerträglicher das Eingesperrtsein geworden war. Selbst das Erlernen von Die Piraten von Penzance und der anderen Operetten von Gilbert und Sullivan, die Namid kannte, verlor allmählich seinen Reiz. Am Anfang hatte es allerdings großen Spaß gemacht; es war unterhaltsam und fesselnd gewesen. Marmion besaß eine wunderschöne Sopranstimme und war dadurch in den Genuß gekommen, die Rolle der Mabel übernehmen zu dürfen, während Yana mit ihrem Kontraalt eine überzeugende Ruth abgegeben hatte, Diego einen anständigen Frederic und schließlich Bunny -unterstützt und gedämpft durch Namid — den Chor und alle anderen Rollen übernahm. Bunny gefiel der Piratenchor am besten, und sie lernte auch die Rolle des Piratenkapitäns — weil der ein Waisenkind war, wie sie am Ende der Vorführung zu ihrer Freude entdeckte. Und über dem Studium der Musik und der Texte war so manche Stunde verstrichen.
    »Hör mal, Diego, du magst vielleicht auf einer Hightech-Station großgeworden sein«, meinte Bunny und ignorierte Marmions friedensstiftende Versuche, »aber Zeichen und Spuren kannst du überhaupt nicht lesen. Ich mußte es aber lernen, sonst wäre ich in Lawinen und Schneegestöber und allen anderen möglichen Gefahren ums Leben gekommen.«
    »Alles planetar!«
    »Na ja, ein Schiff ist doch auch wie ein kleiner

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