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Changelings

Changelings

Titel: Changelings Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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sollen, daß wir uns in der Ladebucht 30 befanden? Ich wüßte nur zu gern, wo Charas sich eigentlich befunden hat, als das passierte.«
    »Charas?« wiederholte Namid.
    »Egal, Namid«, erwiderte Marmion, lächelte und wechselte schnell das Thema. »Und weshalb hat Kommandant an Hon uns noch nicht
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    aufgespürt? Die Sicherheitsvorkehrungen und - gerade auf Gal Drei sollen doch eigentlich das Neuste vom Neusten sein.«
    Darüber hatte Marmion sich nun schon mehr als einmal aufgeregt.
    Namid seufzte lautlos. »Das werden wir alles noch erfahren, sobald das hier vorüber ist, meine Liebe.« und er tätschelte ihre nervösen Hände.
    Seine Berührung beruhigte sie tatsächlich, und Marmion nahm schließlich auch die Tatsache hin, daß es nutzlos war, die Ereignisse Revue passieren zu lassen, die sie in diese Sackgasse geführt hatten.
    Da war es besser, an die Zukunft zu denken und Meditation zu üben.
    Namid hatte ein paar neue Tips zu Techniken besinnlicher Betrachtung beigesteuert. Alle hatten sie erlernt — teils, um bei geistiger Gesundheit zu bleiben, teils, um die schwere Zeit der Gefangenschaft und Tatenlosigkeit zu überbrücken.
    Ist die Zeit des Nichtstuns vorbei, fragte sich Marmion, falls die Schwingungen des Schiffes sich tatsächlich verändert haben sollten?
    »Na ja, die Antriebsaggregate laufen aber eindeutig noch«, meinte Diego, beide Hände aufs Schott gelegt. Tatsächlich versuchten nun alle, die Veränderung genau zu bestimmen.
    »Wir könnten ja im Orbit sein«, meinte Yana, und ihre Hand griff verstohlen nach dem Beutel mit petaybeeanischerErde.
    Bunny und Diego taten es ihr gleich. Marmion hatte am Tag ihrer Entführung den kleinen Beutel nicht bei sich gehabt, bezweifelte aber ohnehin, daß der Planet sich allzu viel daraus machen würde, was mit ihr geschah. Sie war einzig und allein für sich selbst verantwortlich.
    Bunny musterte Yana. Dann zuckte sie gemeinsam mit der Offizierin die Schultern.
    »Keine Veränderung, wie?« fragte Bunny mit schiefem Grinsen.
    Yana schüttelte den Kopf. »Möglicherweise befinden wir uns nicht im Orbit um Petaybee.« Ihre Stimme hatte einen Unterton von Depression und Pessimismus.
    »Wo denn sonst?« wollte Diego wissen. »Es ist doch schließlich der Planet, den sie plündern will, nicht wahr?«
     
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    »Ich hatte eigentlich gehofft, daß sie begreifen würde, wie sinnlos dieser Versuch wäre«, versetzte Yana in verbittertem Tonfall.
    Sie war jetzt schon über vier Wochen von Sean getrennt — ein ganzer Monat in der Entwicklung ihres Kindes. Inzwischen konnte sie den Klumpen in ihrem Bauch spüren, wie er leicht aus der ehedem flachen, muskelweichen Ebene ragte. Körperlich fühlte sie sich besser als zu Anfang ihrer Gefangenschaft, doch die seelische Belastung der Unsicherheit begann sich nun zu steigern — und die Anspannung des Eingepferchtseins. Natürlich brachten die langen Reisen an Bord von Truppentransportern auch ihre Einschränkungen mit sich, aber hier und jetzt war es etwas völlig anderes -und sie verabscheute es zutiefst. Sie versuchte, dem Streß nicht nachzugeben, weil sie fürchtete, daß es den Fötus auf irgendeine abstruse Weise schädigen könnte. In vielen ihrer Alpträume ging es um eine Schädigung ihres geborenen oder ungeborenen Kindes, das zu einer Art Monster geworden war. Sie erschauerte.
    In diesem Augenblick öffnete sich das Paneel, und vor ihnen stand der Zweite Offizier, nicht annähernd so wild und heftig wie Megenda, aber auf eine schleimige Weise fast ebenso abstoßend.
    »Zeit für einen Spaziergang«, sagte er und wies sie mit schroffer Geste an, ihm zu folgen und die dargebotene Gelegenheit zu nutzen, sich ein wenig zu bewegen.
     
    Auf der Raumbasis
    Adak tat Dienst im Raumbasis-Würfel. Simon Furey hatte ein Schild gemalt, das sie über den Eingang genagelt hatten:
    WILLKOMMEN AUF PETAYBEE! AMT FÜR EINWANDERUNG
    UND INFORMATION!
    Nachdem die PTS ihren Betrieb aufgegeben hatte, waren die einzigen Raumfahrzeuge, die den inzwischen zwar wieder flachen, aber ein wenig löchrigen und zerborstenen Landeplatz noch nutzten, die der Station Intergal. Sie waren größtenteils damit beschäftigt, Gerät und Ausrüstungsmaterial vom Planeten zu schaffen. Am Ende des Feldes türmten sich die Trümmer aus herausgerissenen Wänden, Fußböden
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    und Dächern und markierten den Friedhof der alten Anlage, die zu Schaden gekommen war, als Petaybee seine Gesteinspyramide ausgeworfen hatte, um damit gegen die Ausbeutung

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