Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Chanur-Zyklus 1 - Das Schiff der Chanur

Chanur-Zyklus 1 - Das Schiff der Chanur

Titel: Chanur-Zyklus 1 - Das Schiff der Chanur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C.J. Cherryh
Vom Netzwerk:
Rückstoß und schickte das Schiff wirbelnd in den Schatten des Stationskerns, neigte die Nase mit einer zweiten Zündung und schaltete den Hauptschub dazu, Impuls zum Nadir der Station, die Nase in die Unendlichkeit gerichtet. Pyanfar streckte die Hand aus und schlug den Deckel von einem roten Schalter, drückte ihn, und die
Stolz
ruckte unter einer Explosion.
    »Was war
das?«
Hilfys Stimme. »Sind wir getroffen?«
    »Ich habe nur unsere Laderäume entleert.« Pyanfar holte tief Luft, eine Weitung der Nasenlöcher. Die Krallen krümmten sich nach außen und fuhren wieder ein, während sie den Knebelgriff umklammert hielt. Die Schwerkraft zerrte heftig an ihnen. Die
Chanurs Stolz
befand sich mitten in einer wilden Flucht, hatte gerade das Masse/Antriebs-Verhältnis geändert, sich zur Erhöhung des Tempos entleert. »Haral, such uns einen Kurs heraus!«
    »Bin dabei«, sagte Haral. Zahlen begannen auf dem Computerschirm links von Pyanfar aufzutauchen.
    »Wir werden ein ruhiges Plätzchen finden müssen.«
    »Urtur liegt gerade in Reichweite eines einzigen Sprunges«, berichtete Haral, »so ausgeleert, wie wir es sind. Vielleicht.«
    »Es muss sein.« In der anderen Richtung lag hinter Treffpunkt der Stsho-Raum, wo es nur spärlich Sprungpunkte gab, die ihnen weiterhalfen, diese Massen, anhand derer die
Stolz
und jedes andere Sprungschiff gesteuert wurde; und die anderen Seiten waren Kif-Gebiete und auch Knnn, ebenso unerforschte und nicht kartographierte Regionen ohne Sprungkoordinaten.
    Wenn sie blind dort hineinsprangen, würden sie nie wieder in irgendeinen bekannten Raum zurückkehren Pyanfar erweckte ein weiteres Pult zum Leben und rief Sprunggraphiken ab. Urtur. Das war der Weg, den sie gekommen waren, beladen und in zwei Sprüngen - ein sehr großes System, wo Mahendo‘sat ein wenig Bergbau und Fabrikation betrieben und auch anderen entsprechende Lizenzen erteilten. Sie
konnten
diese Entfernung jetzt in einem Sprung schaffen; sie wurden nicht von Kif verfolgt - noch nicht. Die hatten es nicht nötig zu folgen.
    Sie konnten die möglichen Ziele nach der abgeworfenen Masse und aus der Logik der Situation heraus schätzen.
Oh, mein Bruder,
dachte Pyanfar und fragte sich, wie sie wohl Kohan gegenüberstehen würde. Er würde betroffen sein von dieser Entwürdigung, dieser Schmach verlorener Fracht, einer Flucht, während ein Hani-Schiff stationsgebunden und hilflos unterging. Kohan Chanur zerbrach vielleicht daran; vielleicht führte diese Situation junge Männer in Versuchung, ihn herauszufordern. Und wenn genug Herausforderungen erfolgten und oft genug...
    Nein! Kein solches Ende für Chanur! Es würde keine Heimkehr geben mit dieser Art von Nachrichten. Nicht, bis die Kif bezahlt hatten, nicht, bis die
Stolz
die Dinge wieder in Ordnung gebracht hatte!
    »Marke Fünfzehn zum Sprungpunkt«, sagte Haral. »Käpt’n, sie werden uns nachspüren, keine Frage.«
    »Keine Frage«, bestätigte sie. Hinter Harals narbigem Gesicht erblickte sie das von Hilfy, nicht entstellt und mit schwachem Bartwuchs - verängstigt und doch bemüht, es nicht zu zeigen. Pyanfar öffnete den Rundspruch: »Bereit zum Sprung.«
    Der Alarm setzte ein, ein anhaltendes Heulen, das durchs
Schiff
drang. Die
Stolz
sprang durch die Entstehungsimpulse vorwärts, entnahm der Grenzebene Geschwindigkeit, mehrfaches verzerrendes Flackern, und peitschte in das Dazwischen. Pyanfar zog die Krallen ein, seit Jahrzehnten an dergleichen gewöhnt, kämpfte gegen die mentale Verdrehung, die dem Innenohr Lügen erzählte, und hielt das Gleichgewicht.
Komm schon! s
uggerierte sie dem Schiff, als könne die Absicht allein es über diese kritische Entfernung weiter tragen.

DRITTES KAPITEL
     
    Die
Stolz
erreichte ihr Ziel, eine träge und alptraumhafte Ankunft, trat rhythmisch heraus und fiel wieder zurück, ein Flackern sprungverzerrter Instrumente, die anzeigten, dass sie sich weit draußen im Ortungsbereich von Urtur befanden, nicht nahe genug, um mehr aufzufangen als den Hinweis auf eine stellare Masse.
    Beinahe daneben. Sie hatten die Toleranzen ausgeschöpft, soweit es nur möglich war.
    Pyanfar kämpfte darum, sich wieder in ihrem Sessel bewegen zu können, die Finger einer Hand zu bedienen, den Scanner abzuschalten, die Lichter, die an waren, die schwachen Außen- und I.D.-Transmissionen, jede vom Schiff ausgehende Emission, und sie vergaß nichts in der mentalen Verwirrung, die das Hervorkommen begleitete. Dann begann sie mit der Schaltfolge zum

Weitere Kostenlose Bücher