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Chanur-Zyklus 1 - Das Schiff der Chanur

Chanur-Zyklus 1 - Das Schiff der Chanur

Titel: Chanur-Zyklus 1 - Das Schiff der Chanur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C.J. Cherryh
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Chanur, Faha und Tahar in einer Gruppe das Dock hinauf zum emporgekrümmten Horizont, wo die
Stolz
und die
Mondaufgang
angedockt lagen.
    »Wie weit noch?« fragte der Faha-Offizier mit zitternder Stimme.
    »Schon ziemlich nah«, beruhigte Hilfy sie. »Lass dir Zeit!« Der Weg zurück wirkte weit länger, und ihr Marsch ging durch das von den Faha bestimmte Tempo langsamer vonstatten. Forschend betrachtete Pyanfar die dunklen Stellen entlang ihres Weges, und sie war nicht die einzige, die beobachtete, das wusste sie genau. An den Kif-Schiffen mussten sie vorbei, und dort standen die Kif, mittlerweile zehn... riefen mit höhnischem Knacken ihre Beleidigungen und die Einladung, zu ihnen an Bord zu kommen und mitzufahren. »Wir bringen euch zu eurem Hafen«, heulten sie. »Wir werden dafür sorgen, dass ihr euren Lohn erhaltet, Hani-Diebe!«
    Ein wilder Blick trat in Hilan Fahas Augen. Sie blieb abrupt stehen und starrte sie an.
    »Nein«, sagte Pyanfar sofort. »Wir sind mit Duldung der Station hier. Dies ist nicht unser Territorium - nicht auf den Docks.«
    Die Kif heulten und zirpten ihre Beleidigungen. Aber die Faha gingen weiter, und während die Kif-Stimmen in der Ferne verklangen, kamen sie an den Stsho vorbei, die mit großen bleichen Augen starrten, dann an einer beruhigend großen Zahl von Mahendo‘sat-Schiffen vorbei aufwärts, inmitten völliger Stille von Dockmannschaften und Passanten, die sie mit respektvoller Sympathie betrachteten.
    »Es ist nicht mehr weit«, sagte Pyanfar.
    Die Faha hatten nicht mehr den Atem, um noch zu antworten, gingen einfach neben ihnen her, bis sie endlich,
endlich
den Liegeplatz der
Stolz
erreichten. »Faha«, sagte daraufhin Dur Tahar, »die
Mondaufgang
ist nicht beschädigt, wie es bei der
Stolz
der Fall ist. Wir bieten euch eine Passage an, die zugesichertermaßen direkter ist und schneller nach Hause führt.«
    »Wir nehmen an«, sagte Hilan Faha zu Pyanfars Bestürzung.
    »Kusine«, sagte Hilfy mit sorgfältig modulierter Stimme, »Kusine, die
Stolz
wird ziemlich schnell ablegen, und wir benötigen die Hilfe. Wir brauchen euch, Kusinen. Vielleicht findet ihr euch in die Gesellschaft ein.«
    »Tamun hat alles durchgemacht, was sie überhaupt verkraften kann«, sagte Hilan Faha und legte ihrer verletzten Kameradin beschützend die Hand auf die Schulter. Sie blickte zu den Tahar. »Wir kommen an Bord, mit eurer Erlaubnis.
    »Kommt!« erwiderte Dur Tahar, und ihre Leute umringten die vier und begleiteten sie durch die Rampe. Hilfy machte zwei Schritte hinter ihnen her und blieb dann mit angelegten Ohren stehen, die Hände seitlich herabhängend, während ihre Verwandten im Rampengang der
Mondaufgang
verschwanden.
    Ihre ganze Körperhaltung brachte Demütigung zum Ausdruck, die Erniedrigung einer abgewerteten und beiseite geschobenen Halbwüchsigen. Pyanfar steckte die Hände hinter den Hosenbund, weil sie in ihrer Verlegenheit nicht wusste, was sie mit ihnen machen sollte - sie konnte sie einfach nicht ausstrecken und Hilfy wie ein Kind trösten. Es war deren Sache, es so zu nehmen, wie es in ihren Kräften stand. »Sie haben einen Schock erlitten«, sagte sie einen Moment später. »Es tut mir leid, Tante.«
    »Komm!« sagte Pyanfar und nickte in Richtung ihrer eigenen Rampe. Eine rote Flut überspülte ihr Blickfeld, ein langsames Sieden. Hilfys wegen musste sie die Sache einfach so nehmen, wie sie ausfiel, aber es nagte trotzdem an ihr. Sie ging als erste hinauf und Haral als letzte, und sie überließen Hilfy ihrem Schweigen und der Wiederherstellung ihrer Würde.
    Feiglinge,
dachte Pyanfar und schluckte auch diesen Gedanken Hilfys wegen hinunter. Sie benötigten die zusätzlichen Hände verzweifelt; auch diese weniger edle Erwägung fraß an ihr. Sie brauchten die Faha. Aber die Faha hatten genug von den Kif.
    Und dort draußen lagen Kif-Schiffe und lauerten. Dessen war sie sich in zunehmendem Maße sicher - wenn nicht tatsächlich an den Rändern des Kirdu-Systems, wie es sehr wohl sein mochte, dann doch zumindest überall verstreut und auf ihre Gelegenheit wartend. Mehr und mehr Kif-Schiffe, ein sich sammelnder Schwarm von ihnen, und diese Kooperation miteinander war bislang ohne Beispiel.
    Durch die Luftschleuse betraten sie den Korridor, und Chur und Geran, die sich mit der offenkundigen Absicht, ihre Faha-Gäste willkommen zu heißen, auf den Weg nach draußen gemacht hatten - blieben im Eingang des Op-Raumes stehen, einfach so.
    »Unsere Freunde haben ihre Absicht

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