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Chanur-Zyklus 1 - Das Schiff der Chanur

Chanur-Zyklus 1 - Das Schiff der Chanur

Titel: Chanur-Zyklus 1 - Das Schiff der Chanur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C.J. Cherryh
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Personal befand sich darunter, ebenso Stationsbeamte, die man an ihren auffälligen Kragen und Kilts erkennen konnte.
    Und Hani, ganz eindeutig. Als sie sich mit den Ellbogen durch die Menge schob, erspähte Pyanfar bronzene Mähnen und glitzernde Edelsteine an einem Hani-Ohr, und sie hielt mit Haral und Hilfy hinter sich auf diese Gruppe zu.
    »Höchste Zeit, dass du dich blicken lässt«, sagte Dur Tahar bei ihrer Ankunft.
    »Kümmer dich um deinen eigenen Kram!« sagte Pyanfar. »Meine Nichte hier ist eine Faha.«
    Dur Tahar ließ den Blick kurz und ohne Kommentar in diese Richtung gehen. »Die
Hasatso
ist jeden Moment fällig«, sagte sie.
    »Ein paar Kif versammeln sich unten auf dem Dock. Ich würde darauf achtgeben, wenn ich du wäre.«
    »Dein Problem.«
    »Nur eine Warnung.«
    »Wenn du etwas anfängst, Chanur, dann warte nicht auf unsere Hilfe.«
    »Verdammt, du ermutigst mich wirklich nicht, höflich zu sein.«
    »Ich brauche deine Höflichkeit nicht.«
    »Eine gegenseitige Gefährdung, Tahar.«
    »Was, du bittest um Gefallen?«
    Die Krallen zuckten. »Um deinen Verstand, verflixt!«
    »Ich werde darüber nachdenken.«
    Die
Hasatso
legte an; Verschlüsse und Greifer krachten.
    Gerüste glitten herauf, und Mannschaften öffneten eine nach der anderen die Stationsluken für das Schiff, stellten Kabelverbindungen her und begannen mit dem Ausfahren des Rampengangs zur Schiffsschleuse. Für die Zuschauerreihen war das alles ein qualvoll langsamer Vorgang, und nur die Mahendo‘sat ergriffen die Gelegenheit zum Schwatzen.
    Und endlich kündigte ein fernes Wimmern und dumpfes Pochen das Öffnen der Luke des Frachters an, der erste Vorgang in der ganzen Prozedur. Die Station erwiderte die Maßnahme, und die Mahe-Besatzung begleitete vier Hani aus dem Schiff heraus; erschöpfte Hani, eine mit bandagiertem und an die Brust gebundenem Arm. Alle machten sie den Eindruck, als ob es eine große Leistung wäre, überhaupt noch zu gehen.
    Unvermeidlicherweise marschierten die Mahendo‘sat-Beamten herbei.
Mahe-
und Hani- Papiere wurden unterzeichnet; und Pyanfar packte Hilfy an der Schulter und arbeitete sich mit ihr nach vorn. Hilfy machte die letzten Schritte allein und umarmte die Entkommenen, eine von den Faha nacheinander müde erwiderte Geste.
    »Mein Kapitän«, sagte Hilfy dann, »meine Tante Pyanfar Chanur. Meine Mannschaftsgefährtin Haral Araun
par
Chanur.
    Es gab Umarmungen die Reihe entlang. »Unser Schiff steht euch offen«, sagte Pyanfar dem Ersten Offizier, deren abgezehrtes Gesicht und benommene Augen sie aufnahmen und im Moment anscheinend zuviel aufzunehmen hatten, wo die
Mahe
medizinische Hilfe anboten und die Station sofortige Aussagen wünschte. Pyanfar überließ die Faha für den Moment Hilfy und den Tahar, die herbeigekommen waren und ihr Beileid bekundeten, und schüttelte nacheinander der Mannschaft des Mahe-Rettungsschiffes die Hände, darunter auch deren offenkundigen Kapitän, ein großer ungeschlachter Bursche, der so zerquetscht und verwirrt aussah wie die Faha und der wahrscheinlich gerade über seine verlorene Fracht und den Zorn der betroffenen Firmen nachdachte und darüber, was all diese Dankbarkeit ihm denn einbringen würde, sobald das lobende Rufen erstarb und die Rechnungen eintrafen.
    »Sind Sie der Kapitän,
Mahe?«
fragte Pyanfar.
    Ein bejahendes Nicken.
    »Ich bin Pyanfar Chanur; Chanur hat ihretwegen einen Bericht auf Kirdu eingereicht; die Chanur-Gesellschaft wird Ihnen auf Anuurn Hani-Status verleihen. Kommen Sie dorthin, ja? Fliegen Sie Anuurn an. Keine Steuern.«
    Dunkle Mahe-Augen hellten sich etwas auf. »Gut«, sagte er. »Gut.« Und er drückte ihr beide Hände mit zermalmendem Griff, drehte sich um und schnatterte seinen Leuten etwas vor - wahrscheinlich war er einer jener
Mahe,
die kaum das Pidgin verstanden und dessen halber Wortschatz
gut
möglicherweise schon war. Er schien den anderen das Angebot zu erklären.
    Grinsen breitete sich aus, und Pyanfar entrann der Zermalmung und kehrte zu Hilfy und den anderen zurück, legte den Arm um Hilfy und bugsierte die ganze Hani-Gruppe durch das Gedränge der großen Mahendo‘sat-Körper. Die Tahar bildeten mit den Chanur einen Keil, und sie brachen ins Freie durch.
    »Hier entlang!« sagte Pyanfar, und der Erste Offizier Hilan Faha nahm den anderen Ellbogen ihrer verletzten Gefährtin und versicherte sich der beiden anderen. Sie entkamen den Beamten, die hinter ihnen herriefen und dabei etwas von Formularen andeuteten -

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