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Chanur-Zyklus 1 - Das Schiff der Chanur

Chanur-Zyklus 1 - Das Schiff der Chanur

Titel: Chanur-Zyklus 1 - Das Schiff der Chanur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C.J. Cherryh
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langsam waren wie die der Knnn. Der Gefangene? fragte sie sich. Eine Klage über das Schicksal? Außer diesen Stimmen gab es nur die normalen Geräusche von der Station und das nahe Geschnatter der Gleitermannschaften, die zu keinem Zeitpunkt ihre Reparaturarbeiten an der
Stolz
unterbrochen hatten. Normalerweise hätte auch einmal wieder ein Sprungfrachter ablegen müssen, aber das Schicksal der
Hasatso,
die dort draußen nur mit einem Notfall konfrontiert worden war, hatte alles einschlafen lassen. Nicht einmal die Bergleute regten sich mit ihren Erztransportern vom Fleck, die im Orbit um Mala oder Kilaunan festsaßen.
    Pyanfar rief bei den Stationsdiensten an und beschwerte sich über die verspätete Lieferung der bestellten Güter. Der Kurierdienst gab Versprechungen ab und erwähnte etwas von fehlender Zeit, und sie akzeptierte das und rechnete mit dem ohnehin üblichen Eintreffen des Kuriers etwa zu der Zeit, wo der Rampengang bereits geschlossen wurde.
    Stasteburanato benutzte jetzt zumindest seinen Verstand und ließ die Patrouillen draußen durch das System kreuzen, wachsam gegen Gefahren. Die
Mahe
kamen ihren Verpflichtungen nach.
    Von den Tahar erwartete sie weniger.

NEUNTES KAPITEL
     
    Die
Mondaufgang
legte während der Freischicht ab, in Pyanfars Nacht, ohne noch ein Wort an sie zu richten. Sie ignorierte es, knurrte unter der Bettdecke hervor dem Kom neben dem Bett etwas Zusammenhangloses zu, als sie unterrichtet wurde, und zog die Decke dann wieder über sich. Die Sache war es nicht wert, dass sie aufstand und zuschaute, und sie hatte den Tahar auch keinerlei Höflichkeit zu erweisen, wo sie jetzt ein anderes Hani-Schiff unter Fremden im Stich ließen, so beschädigt, wie es jetzt noch war. Pyanfar war kaum überrascht. Die Wache hatte ihre Befehle, und demzufolge bestand keine Notwendigkeit, dass der Kapitän aufstand und sich darum kümmerte. Hilfy schlief; es war ebenfalls nicht nötig, sie zu wecken und ihr etwas mitzuteilen, das auch sie erwartet hatte. Pyanfar vergrub sich wieder im Schlaf und vergaß die Sache... damit nicht ihr Adrenalinspiegel stieg und ihr den Schlaf raubte, gab es kein Nachdenken über die Situation hier oder zu Hause oder überhaupt irgend etwas Besonderes, nur vielleicht die weiter vorangehenden Reparaturen, die eigentlich fertig sein sollten, wenn sie wieder aufstand, mit allen Platten dann wieder an Ort und Stelle und am Heck arbeitenden Mahe, die sich um all die Meilen unscheinbaren Verbindungen kümmerten, von denen das Leben der Besatzung abhing.
    Die Dunkelheit nahm Pyanfar wieder auf. Sie schmiegte sich ins Bett mit einem Gefühl von seltenem Luxus.
    »Käpt‘n, Käpt‘n, ich störe dich nicht gern, aber wir empfangen Bewegungen draußen bei den Knnn.«
    Sie warf einen Arm herum und tastete nach dem Zeitschalter. Noch eineinhalb Stunden bis zum Aufstehen. Sie unterbrach ihre Körperbewegung erst gar nicht und schwang die Füße aus dem Bett.
    »Käpt‘n«, sagte die wachehaltende Tirun. »Dringend!«
    »Ich höre. Schalte nach hier um! Was ist los?«
    In der dunklen Kabine leuchtete der Bildschirm auf. Pyanfar blinzelte und rieb sich die Augen und stellte sie auf das Bild ein. Signalbojen blinkten ihre Gefahrenwarnung, standen zu dicht aufeinander, als dass man noch von Sicherheit hätte reden können. »Alle Knnn im Dock«, sagte Tirun. »Sie legen ab, und ihre allgemeine Richtung.
    »Hinter der
Mondaufgang
her? Frag bei der Station an! Was ist los mit denen?«
    »Hab‘ ich schon. Kein offizieller Kommentar.«
    »Verflucht sei ihre Haut! Verbinde mich!«
    Es dauerte einen Moment. Pyanfar fummelte im Dämmerlicht des Bildschirmes nach ihrer Kniehose, streifte sie über und zurrte die Schnallen fest.
    »Die Station lehnt weiterhin einen Kontakt ab, Käpt‘n. Sie bestehen auf einem Austausch per Kurier als einziger Möglichkeit.«
    Pyanfar band den Knoten fest und schluckte den aufwallenden Zorn hinunter. »Meine Grüße an sie. Was machen die Kif?«
    »Verhalten sich ruhig. Wenn sie miteinander reden, dann über Läufer oder Kabel.«
    »Behalte sie einfach im Auge! Ich bin wach.« Sie ging ins Bad, schaltete das Licht ein und wusch sich, ging wieder hinaus und warf einen Blick auf die Lage, die der Bildschirm zeigte.
    Zehn Schiffe hatten jetzt das Dock verlassen und folgten der
Mondaufgang,
als wären dieselben verflixten Knnn jetzt völlig im unklaren darüber, welche Hani welche waren, und hätten auch noch ihre Artgenossen von dieser irrigen Annahme

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