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Chanur-Zyklus 1 - Das Schiff der Chanur

Chanur-Zyklus 1 - Das Schiff der Chanur

Titel: Chanur-Zyklus 1 - Das Schiff der Chanur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C.J. Cherryh
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kämpfen«.
    »Sie«, stellte Pyanfar ungeduldig richtig. »Alles sie.« Tully biss sich auf die Lippe und sah verwirrt aus. »Es hat nichts mit dir zu tun«, sagte Pyanfar. »Nichts, was du verstehen würdest.«
    »Ich gehen«, bot er an und machte Anstalten, seinen Platz am Tisch zu verlassen, aber Chur hielt ihn an der Schulter fest. »Nein«, sagte sie. »Alles in Ordnung, Tully. Niemand ist böse auf dich.«
    »Du bist nicht der Grund«, fügte Pyanfar hinzu. »Nicht davon.« Sie ging zur Tür, wandte sich noch einmal zu ihrer Mannschaft um. »Wir bringen das in Ordnung«, sagte sie, drehte sich um und ging hinaus, allein den Korridor hinab zum Lift.
    Khym gestürzt. Vielleicht tot. Zumindest im Exil. Der Verlust ihres Gefährten bedrückte sie in überraschendem Maße. Mahn würde in den Händen des jungen Kara nicht mehr das sein, was es zu Khyms Zeiten gewesen war. Khyms Stil war lässig und würdevoll gewesen und zugegebenermaßen faul. Er war ein angenehmer Bursche von einer Art, zu der man gerne zurückkehrte; jemand, der schöne Dinge mochte und es liebte, im Schatten seines Gartens zu sitzen und den Geschichten zu lauschen, die sie ihm von fernen Häfen erzählen konnte, von Orten, die er niemals sehen würde. Grenzenlose, freundliche Neugier. Das war Khym Mahn. Und der Sohn, mit dem er Nachsicht hatte walten lassen und dem er verziehen hatte, war zurückgekommen und hatte ihm Garten und Haus und Namen genommen, während der arme Khym... die Götter mochten wissen, wo er sich befand und in welchem Elend.
    Sie fuhr mit dem Lift zum Hauptdeck hinauf und betrat ihr Quartier, schloss die Tür und setzte sich an den Schreibtisch... verzichtete lange darauf, die wenigen Erinnerungsstücke hervorzuholen, die aufzubewahren sie sich die Mühe machte; sie bewahrte die Heimat eher im Geist als in Gegenständen. Schließlich betrachtete sie, was sie hatte, ein Bild, einen glatten grauen Stein - merkwürdig, wie angenehm sich ein kleines Stück Stein anfühlte und wie fremd es in dieser stählernen Welt wirkte; ein Stein, der die Kahin-Berge vor ihrem inneren Auge heraufbeschwor, den Anblick und das Rauschen des Grases im Wind, die Wärme der Sonne und die glatte Kälte des Regens auf den Felsen, die aus den grasbewachsenen Bergflanken herausragten.
    Ihr Sohn... hatte Khym hinausgeworfen, sich neben Chanur niedergelassen, um Kohan selbst zu bedrohen, alles auseinander zunehmen, was sie getan und aufgebaut hatte und was Kohan bewahrte. Kaum verwunderlich, dass Kohan Wert darauf gelegt hatte, Hilfy vor Schaden zu bewahren, vor einer Situation, in der Gefühle ausgelöst wurden und Vernunft verlorenging.
    Lass sie Erfahrungen machen! hatte Kohan gebeten... Und: Pass auf sie auf!
    Sie legte die Andenken weg und dachte nach, denn solange die Reparaturen im Gang waren, gab es wenig anderes zu tun. Sie saßen in der Umarmung der Station fest und hofften, dass die Kif nicht hinter ihrem verwundbaren Rücken auftauchten. Saßen hier - während ihre Feinde die Zeit fanden, zu tun, was sie wollten.
    Anuurn selbst angreifen - so unbesonnen konnte Akukkakk nicht sein. So viele Schiffe besaß er nicht, wie dafür nötig waren. Es handelte sich um großes Geschrei, wie es die Kif stets von sich gaben, völlig übertrieben... von der Art, wie sie es immer herausbrüllten in der Hoffnung auf größere Gewinne durch die Angst eines Feindes, größer als sie durch Anwendung von Gewalt möglich waren. Sofern der
Hakkikt
nicht wahnsinnig war - eine Definition, der es zwischen verschiedenen Lebensformen an Exaktheit mangelte. Sofern der
Hakkikt
nicht Gefolgsleute befehligte, die mehr am Zerstören interessiert waren als an Gewinn.
    Noch nie zuvor in der aufgezeichneten Geschichte hatte ein
Hakkikt
ein so weites Gebiet aufgewühlt und dabei so viele Schiffe eingesetzt. Noch nie hatte einer das gemacht, was dieser hier getan hatte, eine Stsho-Station angegriffen, ein ganzes Sternsystem und dessen ganzen Verkehr schikaniert und bedroht, wie bei Urtur geschehen.
    Pyanfar saß da und überlegte, dass die Drohung letztlich doch substanziell sein konnte.
    Schließlich überprüfte sie den Scanner über ihr eigenes Terminal. Nur das zu Erwartende war zu sehen. Die Knnn trieben sich immer noch fern der Station umher; als sie das Audio hinzuschaltete, war auch der Gesang wieder zu hören, ein ruhiger diesmal und über drei disharmonische Töne schwankend. Die Tc‘a verhielten sich still, außer einem, der konstant in Tönen quasselte, die so

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