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Chanur-Zyklus 1 - Das Schiff der Chanur

Chanur-Zyklus 1 - Das Schiff der Chanur

Titel: Chanur-Zyklus 1 - Das Schiff der Chanur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C.J. Cherryh
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zu den anderen und ging dorthin, ergriff die Gelegenheit, einen prüfenden Blick auf die amtliche Vorladung zu werfen. »Anklagen sind erhoben«, sagte sie.
    »Verletzung des Paktes und Piraterie.«
    »Verflucht sollen sie sein!« murrte Chur.
    »Wir werden dafür sorgen, dass das zu den Akten gelegt wird«, sagte Pyanfar, sah wieder auf und ließ das Kinn herunterfallen, als Goldzahn eine beträchtliche Anzahl
Mahe
auf das Dock führte, ein Goldzahn, der mit dunkelrotem Kragen und Kilt glänzte und vor Mahen- Auszeichnungen glitzerte. »Bei den Göttern, schaut ihn euch an!«
    »Kaufmann?!« fauchte Haral. »Dann bin ich ein Kif.«
    »Kommt!« sagte Pyanfar zu ihren Begleitern. Goldzahn reichte seine Papiere der wachhabenden Hani, aber diese winkte ihn ungeprüft durch. Der
Mahe
und seine Besatzung kamen herbeimarschiert, um sich auf dem Weg zum Haupteingang des Docks zu Pyanfar zu gesellen, eine hochragende dunkle Menge Mahendo‘sat. Sie trugen offen Handfeuerwaffen, nüchtern aussehende schwere Pistolen, ans rechte Bein geschnallt. Mehr als nur einer trugen in dieser Gruppe Orden.
    »Wohin wir gehen?« fragte Goldzahn.
    »Zur Versammlung.
Ihi.
Der Ort, wo wir Dinge regeln. Hani-Gesetz hier,
Mahe.
Zivilisiert.«
    »Haben Kif hier«, brummte Goldzahn. »Haben Jik bewachen unser Rücken.«
    Sie betraten den Korridor. Er erstreckte sich vor ihnen, poliert, sauber, ungewohnt leer.
    Keine jungen Leute zu sehen, überhaupt wenig Leute außer uniformierten Beamten, sehr wenige Hani in Raumfahrerkleidung, die schweigend zuschauten und ihnen auswichen.
    »Zu wenige«, beobachtete einer der
Mahe.
Goldzahn brummte nichtssagend.
    »Verdammt zu wenige«, meinte Pyanfar. Sie bog um eine unvermeidliche Ecke und erblickte voraus die Tore der Versammlungshalle, die zweifach bewacht waren. Daraufhin dachte sie nicht mehr groß an ihre Begleiter, ob
Mahe
oder Außenseiter oder Verwandte, zuckte mit den Ohren, damit die Ringe sich ordentlich reihten, und winkte den schwarz behosten Hani, die dort standen, mit erhabener Geste zu.
    »Chanur«, sagte eine. Die Tore schwangen auf, und dahinter war eine wimmelnde und geräuschvolle Menge Hani versammelt - eine Menge, die stiller wurde und sich zurückzog, als die Neuankömmlinge hereinrauschten. Pyanfar blieb in der Mitte stehen und blickte zum Kardinalpunkt des Raumes, wo die Stationsverantwortlichen beisammen standen, Llun und Khai und Nuurun, Sahan und Maura und Quna, erkennbar an ihrer Stellung und den aufgehängten Fahnen, vor denen sie standen.
    Und Kif zu ihrer Rechten, eine Horde griesgrämiger Reptiliengesichter mit bodenlangen schwarzen Gewändern. Ein Stsho-Paar. Pyanfar runzelte die Nase und ließ die Ohren hängen, hob sie aber wieder, als sie die Llun anblickte, die im Zentrum standen und zwischen den übrigen Stationsfamilien hervorragten. Sie hob das Funkgerät und reichte es einem Amtsdiener, der es zur Llun-Ältesten brachte.
    »Chanur erbittet Transport auf den Planeten«, sagte Pyanfar ruhig. »Unser Anspruch hat Vorrang vor jedem Prozess.«
    Die Llun-Älteste - Kifas Llun selbst, breit und solide und unverkennbar in ihrem Gold und ihrer Würde, nahm das Funkgerät bedächtig und schob es sich in den Gürtel, blickte dann wieder zu Pyanfar. »Eine Beschwerde wegen Piraterie ist gemäß Paktgesetz eingereicht worden; nach dem Vertrag hat diese Station Verpflichtungen, die selbst Vorrang besitzen.«
    »Die Rechte einer Familie haben, wenn in Frage gestellt, Einfluss auf das Vertragsrecht und definieren den
Han.
Unsere Stellung steht in Frage.«
    Die Llun zögerte, hatte die Lippen zusammengepresst. »Noch ist keine Herausforderung erfolgt.«
    »Noch nicht. Wird es jetzt aber - oder nicht,
Ker
Kifas? Du weißt es, und ich weiß es, und es gibt solche, die ganz offen darauf zählen. Eine Frage der Billigkeit,
Ker
Kifas, eine Frage der Billigkeit.«
    Ein langes Schweigen kehrte ein. Die Ohren der Llun-Ältesten senkten sich und richteten sich wieder auf. Ihre Nase runzelte und glättete sich wieder. »Eine Frage der Billigkeit«, erklärte sie. »Die Beschaffenheit des
Han
steht tatsächlich in Frage. Familienrecht besitzt Vorrang. Die Anhörung wird verschoben, bis die Rechte von Chanur und Mahn geregelt sind.«
    »Nein«,
sagte eine vertraute kifische Stimme. Unter den hochgewachsenen schwarzgewandeten Gestalten regte sich etwas, und Pyanfar hob die Hände an die Hüften und dicht an die Hosentaschen. Weitere Kif bewegten sich - und zur Empörung der Halle verließ die

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