Chanur-Zyklus 3 - Die Kif schlagen zurück
und Geran wechselte den Sitz.
»Tirun, übernimm Scanner Eins!«
Tirun setzte sich an die zugewiesene Station, ohne Fragen zu stellen. Khym blieb an Skukkuks Seite stehen, so hochgewachsen wie der Kif, aber von doppelter Breite. Tirun hätte den Kif mit bloßen Händen die Knochen brechen können. Khym hätte ihn auseinanderreißen können. Skukkuks Hände waren vor ihm zusammengebunden. Kif-Glieder konnte man nicht nach hinten biegen.
»Kapitän«, sagte Skukkuk.
Tully hatte sich einmal kurz auf seinem Sitz umgedreht.
Etwas war in seinem Gesicht erkennbar geworden - Wachsamkeit, sicherlich. Vielleicht etwas anderes. Aber dann hatte er sich schon wieder seinen Aufgaben zugewandt, den Rücken zum Kif. Pyanfar bemerkte es, und ihre Einschätzung des Menschen kletterte wieder um eine Stufe höher.
»Alles in Ordnung mit dir, Skukkuk?« formulierte sie die Frage höflich.
Skukkuk hob die gebundenen Hände und ließ sie wieder fallen. Aus seinen dunklen, rotumrandeten Augen flossen Tränen unter der Anspannung des Lichtes. »Das ist töricht«, sagte er. »Hinter dem Nacken, Hani, ist es viel effektiver. Wir können Draht durchbeißen.«
»Danke. Nächstes Mal denken wir dran. Weißt du, wo wir sind?«
»Kefk, nehme ich an.«
»Warum nimmst du das an?«
Er zuckte wieder die Achseln. »Es war die Absicht des
Hakkikt.
«
»Sikkukkuts?«
»Ja, dieses
Hakkikt.
«
»Er hat dich ins Vertrauen gezogen, nicht wahr?«
»Es war auf seinen Schiffen wohlbekannt.«
»Gehörtest du - zu einem seiner Schiffe?« Skukkuk zog den Kopf ein.
»Du warst einer von Akkhtimakts Leuten, wie?«
»Ich gehöre jetzt zu Ihnen.« Er hob den dunklen Kopf und arbeitete mit den Kiefern. »Ich vermittle Ihnen mein
Sfik.
Ich bin furchterregend, sogar jetzt noch.«
»Du machst mich zuversichtlich. Sag mir, Skukkuk, kennst du Kefk?«
»Ja, sehr gut.«
»Warum hat Kefk deiner Meinung nach keine Abwehrkräfte gestartet?«
»Sie wollen meinen Beistand?«
»Ich stelle dir eine Frage, Kif.«
Skukkuk zeigte wieder sein kifisches Achselzucken und hob die Hände in Richtung der Scanner-Stationen, eine bittende Geste. »Zeigen Sie mir die Situation!«
»Haral, schalte das Scannerbild auf den Hauptmonitor.« Es leuchtete auf. Der Kif hob das Gesicht zu dem großer Bildschirm.
»Was wir dort haben«, erklärte Pyanfar, »sind die
Wachsamkeit,
die
Aja Jin
und die
Harukk
vor uns auf dem Weg nach Kefk hinein, begleitet von mehreren anderen Schiffen. Die Kefk- Wachschiffe sind jetzt antriebslos. Keine Eile bei ihnen. Hinter diesem Intervall kommen dann wir selbst. Neben uns ein Tc‘a. Ein Schiff namens
Ikkiktk
führt die restlichen Kif.«
»Ein Tc‘a?«
»Ein Schiff mit dem Namen
So‘oa‘ai.
«
Wieder eine kleine Geste der gebundenen Hände. »Das ist bedrohlich.«
»Wieso?«
Skukkuks Augen richteten sich auf sie und Hilfy. Der Gestank ungewaschener Hani und eines Menschen hatte sich schon längst auf der Brücke verbreitet. Jetzt kam noch ein ausgeprägter Ammoniakgeruch hinzu. »Das Methanvolk ist unberechenbar.
»Hast du einen Grund, das zu sagen? Sie waren doch schon
früher
aufgestört, nicht wahr?«
»Ja.« Der Ammoniakgestank war sehr stark. Kif-Schweiß »Ich rate zur Vorsicht. Beleidigen Sie ihn nicht. Sprechen Sie nicht mit ihm! Lassen Sie ihn andocken!«
»Die Station scheint genau das vorzuhaben.«
»Es ist das Klügste.«
»Wir veranstalten unsere kleine Meinungsverschiedenheit in einem überfüllten Haus. Darum geht es, nicht wahr?«
»Kkkt, ja, das klingt passend. Wir tun es. Das Methanvolk ist immer da.«
»Was warst du - bevor du bei Sikkukkut Anstoß erreg hast?«
»Sein
Skku.
Sein Untergebener.«
Pyanfars Ohren kippten nach hinten. Sie richtete sie wieder auf. »Ein Freund Akkhtimakts, wie?«
»Auch sein
Skku.«
»Du hast eine einzige Chance, Kif, mir die Wahrheit in Begriffen zu sagen, die ich verstehe. Wenn du mit mir spielst, serviere ich dich Sikkukkut als Abendessen. Nachdem ich dich dem Menschen und meiner Nichte zu ihrer Unterhaltung überlassen habe. Verstanden?«
Der Kif zog den Kopf kaum merklich tiefer zwischen die Schultern. Er hob die Hände und ließ sie wieder fallen. »Ich habe verstanden, Hani«
»Dann sag mir, verdammt noch mal, die Wahrheit!«
»Ich habe Ihnen meine Waffen angeboten. Ich liefere Ihnen Ihre Feinde aus. Nennen Sie sie mir. Oder gestatten Sie es mir, sie ausfindig zu machen. Ich werde Ihnen
Sfik
verleihen. Hani können töricht sein.«
»Kif ebenso,
Freund!
- Was ist mit
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