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Chaos Erde

Chaos Erde

Titel: Chaos Erde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Brunner
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abstoßend.
    »Wirklich?«
    »Ja, wirklich«, bekräftigte Nixy.
    »Tja, also, also… Ich weiß nicht, was ich sagen soll, ehrlich nicht. So viele, lange Jahre hindurch habe ich mich abgestrampelt, um herauszufinden, wo eigentlich ist, was ich bei den Menschen Kopf und Schwanz nennen müßte, hätten wir Yelignesen Köpfe oder Schwänze, und da ich Ihren kümmerlichen Planeten nicht Ihnen zuliebe rette, sondern aus Rücksicht auf die nachteiligen Auswirkungen, die sein Untergang auf meine amour propre hätte…«
    »Vorsicht!« warnte Quaddel. »Denken Sie daran, was vorgefallen ist, als Sie das letzte Mal ohne nachzudenken eine französische Vokabel verwendet haben. Was ist übrigens aus der Wüste geworden?«
    »Der Landstrich mußte wieder trockengelegt werden, weil der Terra-Sanierungsvertrag es so vorschreibt. Aber was ich sagen wollte: Da wird mir von einer Abordnung hyperreicher Exoplanetarer bis zum Erröten geschmeichelt, und mir wird von einem gerade erst abgetauten Gefrierfleisch-Auferstandenen, der, wie ich befürchtet hatte, ein ziemlich schlechtes Licht auf die Methoden werfen könnte, wie ich diesen Planeten manage, ein echtes Kompliment gemacht… Das ist sehr nett von Ihnen, Sir… Das Geschlecht stimmt doch, oder?«
    »Ja.«
    »Bei ihm stimmt tatsächlich alles«, beteuerte Nixy pfiffig. »Es ist höchst lehrreich gewesen, jemanden näher kennenzulernen, dessen Haltung im einundzwanzigsten Jahrhundert geprägt worden ist… Na dann los, Rimski! Laß uns deine Krediten verjubeln. Ich sage voraus, wenn sie zur Neige gehen, bist du soweit, daß du dieses Ehrenwerte Intelligenzwesen von der drückenden Last des Amtes ablösen kannst… Nochmals herzlichen Dank, CB! Nachdem ich mich nicht mehr für Multi-Opa an den Terra-Aufenthalt erinnern muß, kann ich die Reise endlich um meiner selbst willen genießen… Wir beide werden sie genießen. Komm mit!«
    Trotz ihrer Begeisterung blieb sie an der Schwelle zum Direkttranslokator noch einmal stehen und schaute sich um.
    »CB, war es denn nun Multi-Opa oder Onkel Ecke, der…?«
    »Scht! Wollen Sie die Untere Kammer des Obersten Gerichtshofs des Galaktischen Konglomerats etwa arbeitslos machen? Schließlich ölt die Justiz die Räder des interstellaren Finanzwesens. Fort mit Ihnen!«
     
    »Ganz ehrlich sind wir nicht gewesen, oder?« fragten die Osicue, nachdem die Menschen verschwunden waren, sich selbst.
    »Nein.«
    »Vielleicht ist es doch keine so gute Sache, auf nur einem Planeten zu leben. Wir haben inzwischen Geschmack am Reisen gefunden, nicht wahr?«
    »Ja, wir haben den Eindruck, daß es sich so verhalten könnte.«
    »Außerdem haben wir ein Talent für Jux entwickelt.«
    »Ja.«
    »Und nach dem, was die Menschen mit unserem Heimatplaneten angestellt haben, wäre es ungerecht, kämen sie dermaßen ungeschoren davon.«
    »Das kann man wohl sagen.«
    »Hmmm…!«
     
    »Die Computer schlagen WAS vor?«
    »… «
    »O nein! Da fängt nun alles von vorn an!«

 
ACHTZEHN
     
    DER REST IST SCHWEIGEN
     
    »Treten Sie ein, Weltraumdetektiv Rogers, Weltraumdetektivin Blue, nehmen Sie Platz. Wie kann ich Ihnen behilflich sein?«
    Die zwei Detektivinnen wechselten Blicke peinlicher Verlegenheit. Zuletzt ergriff Rogers mit forschem Gehabe das Wort.
    »Kürzlich hat sich in Kalifornien eine recht bedauerliche Episode ereignet, die leider…ah… auf mich und meine Kollegin keine besonders günstigen Rückschlüsse zuläßt.«
    »Ja, das ist mir bekannt. Und?«
    Blue gab ein Räuspern von sich. »Tja, wir dachten uns, ob die Angelegenheit vielleicht unter den Teppich gekehrt werden könnte…« Sofort zeichneten sich in der Luft die Umrisse eines riesigen Besens ab. »Nein, halt, nicht«, rief Blue hastig. »Ich meine, könnte man sie vielleicht geheimhalten, nicht mehr darüber reden, mit Schweigen übergehen…?«
    »Von mir aus. Meine Lippen sind versiegelt.«
    Das war tatsächlich der Fall. Mit rosa Seidenband und rotem Wachs.

 
     
NACHWORT
     
TOD UND AUFERSTEHUNG ALS SCIENCE FICTION-GROTESKE
     
    Über John Brunners Roman
»Chaos Erde«

 
    Werke sind Briefe an die Menschheit.
    Ludwig Feuerbach (1804-1872)
     
    Der unerwartete, plötzliche Tod des 1934 in Preston Crowmarsh (Oxfordshire) geborenen britischen Schriftstellers John Kilian Houston Brunner im August 1995 hat in der internationalen Science Fiction-Szene und der Science Fiction als Literaturgattung eine unschließbare Lücke hinterlassen. Dabei tröstet wenig, daß er in seinem Metier

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