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Charles

Charles

Titel: Charles Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Debbie Macomber
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zur Hölle gemacht.“
    „Warum wollte sie unbedingt in Hard Luck bleiben?“ fragte Lanni. Es musste doch furchtbar für Catherine gewesen sein, den Mann, den sie liebte, mit einer anderen Frau zusammen zu sehen.
    „Das weiß ich nicht. Ich glaube, Mutter hat darauf gehofft, dass David und Ellen sich eines Tages scheiden lassen würden. Ihre Ehe war von Anfang an nicht glücklich. Allerdings hat David Ellen niemals verlassen.“
    „Sie hat nicht aufgehört, ihn zu lieben“, sagte Lanni leise.
    „Oder ihn zu hassen“, fügte Kate hinzu. „Was meine Mutter und David O’Halloran betraf, lagen Liebe und Hass dicht beieinander.“
    „Ich habe zwei seiner Söhne kennen gelernt“, berichtete Lanni. „Charles, den ältesten, und Sawyer, den zweitältesten. Er wird Ende nächster Woche heiraten, und zwar eine der Frauen, die sich auf die Anzeige hin beworben haben. Die beiden scheinen sehr ineinander verliebt zu sein.“
    „Das ging ja schnell.“
    „Ich hätte nie gedacht, dass zwei Menschen sich so schnell ineinander verlieben können. Es scheint, als hätten sie vom ersten Moment an gewusst, dass sie zusammengehören.“
    „So etwas passiert manchmal.“
    „Abbey hat zwei Kinder aus erster Ehe. Wenn man die vier zusammen sieht, würde man nie auf die Idee kommen, dass Sawyer nicht ihr Vater ist.“
    „Ich gönne ihm sein Glück“, erwiderte ihre Mutter ein wenig geistesabwesend. „Du bleibst doch nicht länger als nötig dort, oder?“
    „Nein.“ Offenbar fürchtete ihre Mutter, auch sie könnte sich Hals über Kopf verlieben. Lanni wollte sie beruhigen, überlegte es sich jedoch anders.
    Sie war nicht sicher, ob es nicht schon geschehen war.
    Am späten Nachmittag legte Charles die Füße auf Sawyers Schreibtisch und öffnete eine Flasche kaltes Bier. Sawyer, der ihm gegenüber saß, beugte sich vor und stützte die Ellbogen auf die Knie.
    „In ein paar Tagen bin ich ein verheirateter Mann“, erklärte er bedeutungsvoll.
    „Hast du etwa Bedenken?“ Charles beobachtete seinen Bruder aufmerksam. Wenn Sawyer seine Meinung geändert hatte, war es zu spät. Doch Charles hoffte, dass es nicht der Fall war.
    „Bedenken? Bist du verrückt geworden? Nie habe ich mir etwas sehnlicher gewünscht, als Abbey zu heiraten. Mir ist nur plötzlich klar geworden, was für eine Verantwortung man als Ehemann und Vater hat.“
    Charles prostete ihm schweigend zu. „Zum Glück bin ich nicht derjenige, der heiratet.“
    „Ich hätte nie gedacht, dass es möglich ist, jemanden so zu lieben“, sagte Sawyer mehr zu sich selbst. „Es macht mir fast Angst.“ Charles erwiderte nichts darauf. Da er selbst nie verliebt gewesen war, konnte er Sawyers Gefühle nicht ganz nachvollziehen. Oder doch? Unwillkürlich dachte er an Lanni. Er hatte es genossen, mit ihr zusammen zu sein und sie in den Armen zu halten. Bisher hatte er sich immer als Einzelgänger betrachtet, aber nun, da er Lanni kennen gelernt hatte, fühlte er sich richtig einsam. Er fragte sich, ob Sawyer genauso empfunden hatte, als er Abbey begegnet war.
    Charles wollte ihn nicht danach fragen, zumal er ihm vorgeworfen hatte, er würde überstürzt heiraten.
    Im nächsten Moment wurde die Tür aufgerissen, und John Henderson kam ins Büro. „Ralph muss mit dir reden“, sagte er zu Sawyer, nachdem er Charles höflich zugenickt hatte.
    „Gibt es Probleme?“
    „Keine, die du nicht beheben kannst“, versicherte John.
    „Geh nur“, sagte Charles. „Ich trinke mein Bier und verschwinde dann auch.“
    Sawyer verließ das Büro, und auch John wandte sich zum Gehen.
    „John“, sagte Charles, „ich habe eine Frage an dich.“
    „Schieß los.“ John schaute ihn erwartungsvoll an.
    „Hast du Lanni Caldwell schon kennen gelernt?“
    „Klar. Duke auch. Er hat sie hergebracht.“
    Charles fuhr sich übers Kinn. „Gibt es einen Grund, dass du und die anderen Piloten … Lanni noch nicht den Hof gemacht habt?“
    „Hat ja doch keinen Sinn“, erwiderte John. „Sie hat schon ein Auge auf dich geworfen.“ Dann verließ er das Büro.
    An einer Wand im Wohnzimmer stapelten sich voll gepackte Kartons. Lanni legte sich seufzend die Hände ins Kreuz. Sie hatte den ganzen Vormittag gearbeitet, ohne eine Pause zu machen.
    Im nächsten Moment war ein zaghaftes Klopfen an der Haustür zu hören. Dankbar über die Ablenkung, ging Lanni hin, um zu öffnen. Auf der Veranda standen Scott und Susan, die beide ziemlich bedrückt wirkten.
    „Hallo, Kinder“, begrüßte Lanni

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