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Charlie + Leo

Charlie + Leo

Titel: Charlie + Leo Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jochen Till
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alles klar, das ist eindeutig Ingo. Abe r …
    »Wie zum Teufel bist du hier reingekommen?!«, fahre ich ihn an. »Willst du mich umbringen?! Mann, hab ich mich erschreckt! Mach das nie wieder!«
    Ingo steht mit verschränkten Armen breit grinsend hinter meinem Stuhl.
    »Selbst dran schuld, wenn ihr die Tür offen lasst, Alder«, sagt er. »Ich wollte gerade klingeln, als ich gesehen hab, dass das gar nicht nötig ist.«
    Na super. Also hat mein Vater doch noch etwas vergesse n – die Tür zuzumachen.
    Langsam erhole ich mich von dem Schreck, mein Herz schlägt nur noch halb so schnell.
    »Und, alles konkret im Launepaket?«, fragt Ingo, zieht einen Stuhl neben meinen und setzt sich. »Darf ich?« Er zeigt auf meine Toasts, ich nicke, er greift zu. »Hm, lecker«, sagt er genüsslich mampfend. »Mensch, jetzt lass dir doch nicht alles aus der Nase ziehen, Alder! Erzähl schon, wie läuft die Sache mit deiner Emo-Braut?«
    Mist, da fällt mir wieder ein, dass ich immer noch nicht nach Emo gegoogelt habe.
    »Erzähl ich dir nicht«, sage ich. »Ich zeig’s dir.«
    Die nächsten zwanzig Minuten verbringe ich damit, Ingo dabei zuzugucken, wie er alle Mails von Leo und mir liest und sich die Comicbilder anschaut.
    Als er fertig ist, lehnt er sich im Stuhl zurück und verschränkt die Arme hinter dem Kopf.
    »Krass, Alder«, sagt er. »Du hast dieser Schickitussi echt Scheiße in die Haarbürste geschmiert? Hut ab, geil krasse Gangsta-Aktion. Deine Tipps sind allerdings komplett für’n Arsch.«
    »Meinst du echt?«, frage ich zweifelnd. »Wieso?«
    »Na, weil sich eben nicht jeder in deiner schönen bunten Comicwelt aufhält«, antwortet er.
    »Ach, komm«, erwidere ich. »Die Peanuts kennt ja wohl echt fast jeder.«
    »Täusch dich da mal nicht«, gibt Ingo zu bedenken. »Wenn ich nicht mit dir befreundet wäre, würde ich sie zum Beispiel nicht kennen. Und ich wette, bei deiner Leo ist es auch so. Die kennt Charlie Brown einfach nicht und darum kann sie mit deinen komischen Tipps nichts anfangen.«
    »Ja«, muss ich seufzend zugeben. »Kann sein. Wahrscheinlich hast du Recht.«
    »Klar hab ich Recht«, sagt Ingo selbstzufrieden. »Aber das ist doch noch lang kein Grund, Trübsal zu blasen. Läuft doch alles bestens, sie will sich mit dir treffen, was willst du mehr?«
    »Den Mut dazu«, seufze ich wieder. »Ich bring das einfach nicht.«
    »Ach, papperlapapp!«, erwidert Ingo energisch. »Logisch bringst du das! Sie mag dich, das ist doch schon mal sauviel wert. Du musst jetzt nur noch den letzten Schritt machen.«
    »Und was, wenn ich dabei auf die Schnauze fliege?«, frage ich leise.
    »Das ist natürlich immer drin«, sagt Ingo. »Aber wenn du’s nicht probierst, passiert gar nichts. Und was wäre denn die Alternative? Jeden Tag hier drin hocken und ihr anonym Rittercomics schicken? Toller Plan. Was glaubst du, wie lang sie das mitmacht, bevor es ihr zu langweilig wird?«
    Keine Ahnung. So lang, bis der Comic fertig ist? Aber er wird ja erst fertig sein, wenn der Farblose Ritter seine Prinzessin Leo endlich getroffen hat. Verdammt, so komme ich nicht weiter, das ist ein Teufelskreis.
    »Aber was, wenn sie mich zu hässlich findet?«, frage ich noch leiser.
    »Oh, Mann!«, stöhnt Ingo und verdreht genervt die Augen. »Du immer mit deinem hässlich! Hast du dir mal die ganzen Gesichtselfmeter angeguckt? Die ganzen Hopper, zum Beispiel. Da sehen doch die meisten so aus, als hätten sie sich mit dem Hammer geföhnt. Und was für Freundinnen haben die? Natürlich nur vom Allerfeinsten. Das ist echt krasser Bullshit mit deinem zu hässlich immer. Der Einzige, der sich nämlich hässlich findet, bist du. Aber vielleicht stimmt ja irgendwas mit deinen Augen nicht. Warst du deswegen mal bei m … Hey, guck mal, da!«
    Er zeigt auf den Monitor, mein Blick folgt seinem Finger. Oh, eine Mail von Leo!
    »Na los, mach schon auf!«, drängelt Ingo und schiebt sich mit dem Stuhl näher an den Schreibtisch.
    »Wieso?«, sage ich, um ihn zu ärgern. »Ist die Mail etwa für dich? Das geht dich doch überhaupt nichts an, das ist reine Privatsache.«
    »Ey, spinnst du?!«, sagt er und zeigt mir einen Vogel. »Die anderen hast du mir ja wohl auch gezeigt!«
    »Ja, aber die hatte ich ja vorher schon gelesen«, erwidere ich. »Die hier ist ganz neu. Wer weiß, was da drinsteht?«
    »Wenn du sie nicht aufmachst, wirst du’s nie erfahren!«, quengelt Ingo. »Los jetzt, mach schon!«
    Ich führe den Mauszeiger langsam auf die Mail und

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