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Charlie und der Diamantenraeuber

Charlie und der Diamantenraeuber

Titel: Charlie und der Diamantenraeuber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nina Petrick
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»Und wir müssen ihr jetzt helfen, so wie sie unserer Familie immer geholfen hat. Wir müssen!«
    Ulli und Steffi sehen sich an. Zweifelnd. Mit gerunzelter Stirn und zusammengepressten Lippen. Ulli sagt schließlich: »Okay, ich werde nachher mit Ruth reden. Wenn sie derselben Meinung ist wie du, werde ich mich selbstverständlich um einen Anwalt kümmern.«
    Nelli kennt Lin am besten. Dennoch bleiben viele Fragen offen.
    Wer, wenn nicht Lin, hat Ruth angefahren?
    Warum wurde sie überhaupt angefahren? Versehen oder Absicht?
    Wer hat Lin dabei beobachtet?
    Wo befindet sich das Diamant-Armband jetzt?
    Hat Ruth es einfach nur mal wieder zu gut versteckt?
    Oder ist es doch gestohlen worden?
    Aber wer ist dann der Dieb?

Kapitel 4
    in dem wir versuchen, Licht ins Dunkel zu bringen

    Es sieht nicht gut aus für Lin. Das ist die bittere Wahrheit.
    Während Ulli und Steffi mit den Jungen noch frühstücken, fahren Hanna, Nelli und ich mit dem Fahrstuhl ins Erdgeschoss. Wir haben bloß schnell ein Toastbrot gegessen und wollen jetzt mit Johnny sprechen. »Wenn jemand etwas gesehen oder gehört hat, dann ist das Johnny«, sagt Nelli. »Schließlich ist er hier
doorman
. Er muss seine Augen immer offen halten.« Das sagt sie jetzt bereits zum dritten Mal. Beschwörend. Offensichtlich hofft sie, dass er Lin helfen kann.
    Zunächst einmal ist Johnny aber schwer beschäftigt. Sein Tresen ist umlagert von mehrerenJapanern.
»Mister«
, sagen sie und fragen nach einer Sache, die ich nicht verstehe. Und das liegt jetzt nicht an meinem Englisch.
    »May I ask you, where is the big dog show casting?«
    Ein Casting für eine Hundeshow? Als Nelli meinen Blick sieht, grinst sie und erklärt es. »Es gibt hier viele Hundeshows. Natürlich will man nur die besten Hunde auf die Bühne lassen. Sie casten hier im Kindertheater häufig Tiere, Menschen manchmal auch. Heute geht es wohl um eine Hunde-Modenshow. Es gibt ja schließlich auch Mode für Hunde.«
    »Aha.« Ehrlich gesagt habe ich mir darüber noch nie zuvor Gedanken gemacht. Eine Modenschau für Hunde!
    Ein Herr mit einem kamelhaarfarbenen Pekinesenhund, dessen Kopf eine rosa Schleife verunziert, hat dasselbe Anliegen. Er will zum
big dog fashion show casting
. Eine dünne Rothaarige führt ihn hin. »Mona«, erklärt mir Nelli, »arbeitet hier im Haus manchmal als Babysitterin oder sie hilft im Kindertheater.«
    Und dann ist da noch ein Paar, beide in weißen Hosenanzügen mit pechschwarzem Haar. Sie winken Nelli kurz zu und beginnen dann heftig mit Johnny zu diskutieren.
    »Das sind Luke und Peggy«, sagt Nelli.
    »Sind die beiden Geschwister?«, fragt Hanna. »Sie sehen sich ja total ähnlich.«
    Nelli lacht und erklärt: »Nein, sie sind verheiratet. Sie wohnen neben uns. Ruth hat sie mal für ein Magazin fotografiert. Sie arbeiten zusammen an einem Theater. Beide sind Tänzer. Ich glaube, wenn sie nicht tanzen, streiten sie miteinander. Sie haben mal einen Sommer lang bei uns im Loft die Pflanzen gegossen. Mama war sauer, weil ihnen zwei große Palmen eingegangen sind. Und die beiden haben sich dann angegiftet und sich gegenseitig die Schuld daran gegeben. Dabei haben sie die Pflanzen einfach nur zu viel gegossen.«
    Da Johnny immer noch schwer beschäftigt ist, setzen wir uns auf das rote Ledersofa, das in der Nähe des Tresens steht. Halb verborgen durch einen weiteren zwei Meter großen Papphasen, der ein Schild mit der Aufschrift
»Happy Easter!«
zwischen seinen Pfoten hält, haben wir eine gute Position. Der arme Johnny hat alle Hände voll zu tun. Luke und Peggy sind nicht die Einzigen, die sich beschweren. Einzelne Satzfetzen dringen zu uns.
    ». . . I heard some noise . . . someone . . . in the middle of the night. . . . fire escape. That’s an
impudence
28 . . . noise!«
Auch andere Leute am Tresen sprechen vom Lärm in der Nacht, sagen,dass man es verbieten solle, die Feuerleitern zu betreten.
»We want peace, you know?«
    Hanna beugt sich zu mir, sagt aufgeregt: »Hast du das gehört? Da waren gestern Abend Leute auf der Feuerleiter.«
    Nelli sagt: »Meinst du, das könnte bedeuten, dass jemand über die Feuerleiter bei uns eingestiegen ist, während wir in
Soho
spazieren waren?«
    »Ja! Lin ist gestern nach dem Essen nach Hause gegangen   – und Steffi war bei Timmi und Paul im Zimmer. Vielleicht hat sie deshalb nichts gehört«, überlegt Nelli.
    »Mensch, so könnte es vielleicht gewesen sein«, sage ich.
    Begeistert sehen wir uns an. Das könnte die

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