Charlie und der Diamantenraeuber
for us since eight
years!«
, ruft Nelli.
»She’s never done anything bad!«
In dem Moment tapern Timmi und Paul in ihren gestreiften Schlafanzügen quer durch den Raum zu uns.
»Was’n hier los?«, fragt Timmi verschlafen und kuschelt sich an Steffi.
»Paul, mach dir keine Sorgen. Ruth hatte heute Morgen einen Unfall, aber sie hat noch Glück im Unglück gehabt. Ein Skater hat sie angefahren und jetzt wird sie im Krankenhaus untersucht. Wahrscheinlich muss sie dort für ein paar Tage bleiben. Sie ist dort in besten Händen. Und wir besuchen deine Mama nachher zusammen mit Nelli, okay?«
»They arrested Lin!«
, ruft Nelli und weint.
Dann reden wir alle durcheinander bei dem Versuch, das Ganze den Jungen zu erklären. Dabei verstehen wir es ja selber nicht wirklich.
Ulli wiegt seinen Kopf nachdenklich hin und her. »Wir dürfen aber nicht vergessen, dass Ruth absichtlich angefahren wurde. So sah es wohl für die Zeugen aus«, meint er. Beschwichtigend hebt er die Hände, als wir wieder loslegen wollen. »Wir sollten uns fragen, warum das überhaupt geschehen ist. Wer davon einen Vorteil haben könnte.«
»Aber Ulli«, sagt Steffi, »das Ganze kann doch wirklich ein Zufall sein. In so einer großen Stadt wie New York gibt es genug Verrückte. Vielleicht hatte der Täter oder die Täterin Drogen genommen, oder es war eben doch ein Unfall und die Zeugen wollen sich nur wichtig machen.«
Ulli antwortet nicht. Er kratzt sich am Kopf und sagt schließlich: »Immerhin ist meine Schwester eine reiche Frau. Und damit meine ich nicht nur das Armband . . . Wir sollten übrigens bei der Gelegenheit mal schauen, ob es noch da ist. Nelli, weißt du vielleicht, wo sie es versteckt hat?«
Nelli springt wortlos auf und läuft in Ruths Schlafbereich. Sie scheint etwas Schweres auf dem Boden zu verrücken, dann ruft sie:
»That’s not possible! It’s gone! Completely gone!«
Ulli sieht uns an. Mir ist ganz heiß. Das kann doch nicht wahr sein! Nachher besteht doch ein Zusammenhang zwischen Ruths Unfall und dem verschwundenen Armband . . .
Nelli kommt zum Tisch zurückgelaufen. Als sie spricht, verschluckt sie beinah die Worte, so hastig platzt sie heraus:
»The bracelet has
disappeared
25 . Just vanished! The vase is empty!«
»Welche Vase denn?«, fragt Steffi verwirrt.
»Die große in Mamas Schlafzimmer. Dort hatte sie das Armband zuletzt versteckt. Das hat sie mir vor ein paar Tagen erzählt. Außer mir weiß das niemand.«
»Es war wirklich in einer Vase?«, wiederholt Steffi. »Und jetzt ist es weg? Das kann doch nicht wahr sein!« Sie schüttelt entgeistert den Kopf.
»Bestimmt ist es irgendwo hier!« Alle sprechen wieder durcheinander. Steffi läuft zu der Vase, um sich selber davon zu überzeugen, dass sie leer ist. »Tatsächlich«, stellt sie fest.
»Vielleicht hat Ruth das Armband ja, bevor sie ins Bett ging, noch aus der Vase herausgenommen und an einer anderen Stelle versteckt«, überlegt Hanna.
»Yes«
, sagt Nelli, » maybe
26
. Schließlich macht sie das ja oft.«
»Aber merkwürdig ist das schon«, sagt Ulli nachdenklich. »Erst der Unfall und dann auch noch der verschwundene Schmuck.«
Nelli starrt traurig auf den Tisch.
»Ja, aber um das Armband zu stehlen, hätte Lin Ruth ja überhaupt nicht anfahren müssen«, sage ich. »Sie hätte es einfach klauen können. Siehätte sogar ein gefälschtes Armband anfertigen lassen und gegen das echte austauschen können. Es hätte bestimmt eine ganze Zeit gedauert, ehe das jemand gemerkt hätte.«
»Hätte, wäre, wenn!
You and your
suspicions
27
«, schreit Nelli aufgebracht. »Sie war es aber nicht. Sie hat es nicht getan!
If you had known Lin as long as Mum, Paul and I have, you wouldn’t say these things about her
.«
»Aber das Armband ist weg. Und die Täterbeschreibung passt offensichtlich gut auf Lin, leider«, sagt Steffi. »Ich fühle mich auch nicht wohl dabei . . . Ich habe die ganze Zeit gedacht, Lin habe nichts damit zu tun, aber dass die beiden Ereignisse zur gleichen Zeit passiert sind, gibt mir zu denken. Vielleicht besteht eben doch ein Zusammenhang.«
Obwohl ich das eben auch kurz überlegt habe, glaube ich an Lins Unschuld.
»Und wenn alles doch nur Zufall ist?«, sage ich. »Das eine
muss
ja nichts mit dem anderen zu tun haben.« Ich schaue Steffi an und lege all meine Überzeugungskraft in diesen Blick.
Aber Steffi weicht mir aus, betrachtet ihre Fingernägel.
»Lin hat nichts damit zu tun!«, beteuert Nelli wieder.
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