Charming Charly
Ellyod doch recht gehabt!“
„Ellyod!“, knurrte er finster und ballte die Fäuste. „Was hat dieser Bastard dir für Lügengeschichten in deinen hübschen Kopf gesetzt?“
„Er sagte, dass ihr Carthianer ein Mittel habt, das die Frauen von euch abhängig macht. Und dass ihr auf Frauen anderer Rassen angewiesen seid, weil euch die Frauen wegsterben. Weil ... weil sie bei der Geburt eurer ... eurer Jungen ...“
„Charly!“, unterbrach Amano sie und griff über den Tisch hinweg nach ihrem Arm. „Vergiss alles, was der Mann dir erzählt hat! Er lügt. Beruhige dich jetzt erst einmal und lass mich dir die Dinge in Ruhe erklären. Es ist alles anders, als du denkst.“
„Woher soll ich wissen, was ich denken soll?“, schrie sie ihn an.
„Ich kann nicht glauben, dass du ihm mehr glaubst als mir“, sagte er bitter.
Charly riss sich von ihm los und schmiss dabei ihr Glas auf den Boden. Sie sprang aus dem Sessel auf. Auch Amano stand auf und funkelte sie wütend an.
„Ich weiß nicht, was oder wem ich glauben soll“, schrie sie. „Ich weiß nur, dass ich nicht von irgendeiner Droge kontrolliert werden möchte und ...“
„Baby, du wirst doch nicht ...“
„Und ich will keine fünf Junge kriegen und dabei verrecken wie eure anderen Frauen. Ich hab dir vertraut und jetzt ... jetzt ist alles ...“
„Was für fünf Junge?“, brüllte er. „Ich versteh kein ...“
„Es stimmt, dass diese ... diese Droge mich verändert hat!“, schrie sie und begann, in der Kabine auf und ab zu laufen, sich dabei die Haare raufend. „Du brauchst das gar nicht abzustreiten. Ich bin nicht ...“
„Verdammt, Charly, hör mir doch endlich einmal in Ruhe zu. Lass mich dir ...“
„Ich hab diese Befürchtung die ganze Zeit gehabt“, fuhr sie wütend fort. „Du hast mich ausgelacht, dabei war meine Angst begründet. Menschen und Aliens können keine Kinder bekommen. Das geht nie gut. Das ist ...“
„Fängst du schon wieder mit diesem Unsinn an!“, brüllte er und schlug mit der Faust gegen einen Pfeiler. „Verdammt noch mal. Ich glaub das nicht.“
Charly fing an zu schluchzen und schlug die Hände vor das Gesicht.
„Charly, Süße. Lass uns wieder hinsetzen und in Ruhe reden. Du bist aufgeregt und ich versteh das. Diese Entführung muss furchtbar für ...“
„Lass mich!“, schrie sie ihn an, als sie seine Hand auf ihrer Schulter spürte. „Fass mich nicht an!“
„Okay“, sagte Amano und wich ein Stück von ihr zurück. „Ich geh jetzt, damit du Zeit hast, dich zu beruhigen. Ich sehe ein, dass eine Unterhaltung zwischen uns im Moment nicht möglich zu sein scheint. Ich ... ich bin schon weg.“
Mit diesen Worten floh er aus der Kabine und Charly warf sich schluchzend auf das Bett. Sie war so durcheinander, dass sie nicht mehr wusste, wo vorn und hinten war. Ihr Leben war ein einziges Desaster.
***
Amano sah seinen Cousin etwas weiter vorne im Gang.
„Hey, Kordan!“, rief er.
Kordan drehte sich um und wartete, bis er zu ihm aufgeschlossen hatte.
„Gehst du mit mir einen trinken?“, fragte Amano.
„Klar“, erwiderte Kordan und sah ihn prüfend an. „Hat sie dir auch die Hölle heißgemacht?“
„Ja ...“, seufzte Amano. „... und sie faselt so unverständliches Zeug, von wegen sie will keine fünf Junge, die sie umbringen, und so. Ich hab kein Wort von dem kapiert, was sie mir alles an den Kopf geschmissen hat. Ich hab versucht, sie zu beruhigen, doch sie lässt mich gar nicht zu Wort kommen. Da hab ich sie erst einmal allein gelassen. Soll sie sich erst mal abreagieren. Ich schlaf heute in einem der Offiziersquartiere.“
„Hatte ich auch vor. Lory hat mich bespuckt und bedroht. Ich musste sie in meinem Zimmer an die Kette legen.“
Amano starrte seinen Cousin ungläubig an. Hatte er sich verhört? Er musste sich verhört haben.
„Du hast sie an die Kette gelegt?“, fragte er entsetzt. „Warum?“
„Wenn sie frei in meinem Quartier rumläuft, schließt sie nur wieder die Tür kurz und haut mir ab. Mit der Kette kann sie nur bis ins Bad, aber nicht bis zur Tür.“
„Verstehe“, murmelte Amano. „Sie war wohl nicht gerade glücklich darüber, oder?“
Kordan lachte bitter.
„Das ist noch eine Untertreibung, Cousin. Sie hat mich erst mit allen Schimpfwörtern bedacht, die ihr eingefallen sind, mir alles Mögliche angedroht und dann nur noch geschwiegen und mich so anklagend angesehen. Das war schlimmer als alle Schimpfworte und Drohungen zusammengenommen. Da
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