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Charming Charly

Charming Charly

Titel: Charming Charly Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cathy McAllister
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hatte nichts gefunden, was sie benutzen konnte, um sich selbst zu töten. Was sollte sie tun? Spätestens am Morgen würden ihr Bruder und Sam wiederkommen und sie war sich sicher, dass sie dann zu leiden hatte. Allein der Gedanke, Sam könnte sie wieder anfassen, oder ihr Bruder, ließ sie vor Furcht und Abscheu erzittern. Sie hatte niemandem erzählt, dass sie wusste, wer sich unter der Maske verbarg. Auch wusste niemand, dass es nicht ein, sondern zwei Maskenmänner gewesen waren, die sie vergewaltigt hatten. Sie wusste, immer dann, wenn ihr Peiniger nicht gesprochen hatte, war es nicht Sam gewesen. Er hatte geschwiegen in dem Glauben, sie würde ihn dann für Sam halten, doch sie hatte ihn trotzdem erkannt. Auch wenn er ihr stets einen Sack über den Kopf gestülpt hatte, ehe er sich an ihr verging. Sie hatte geschwiegen, weil sie sich geschämt hatte. Wie würden die Leute über sie reden? Nein! Niemand durfte je davon erfahren, dass ihr eigener Bruder sich wieder und wieder an ihr vergangen hatte. Es reichte, dass sie es wusste und damit leben musste. Es hatte sie zerstört. Bis Amano sie geheilt hatte. Amano. Ihr sanfter, liebevoller Amano. Erneut liefen die Tränen über ihre Wangen. Sie rollte sich zusammen wie ein Fötus und schlief irgendwann erschöpft ein.

    Sie erwachte von einem Summen. Erschrocken schlug sie die Augen auf. Ein Schrei wollte sich von ihren Lippen lösen, doch er blieb ihr in der Kehle stecken. Das konnte nicht sein! Das war unmöglich! Ihre Augen weiteten sich, ehe sie ohnmächtig zusammensackte.

    ***

    „Ich bringe diesen Bastard um!“, knurrte Amano und seine Hände ballten sich zu Fäusten.
    Er atmete tief durch, ehe er die Faust wieder öffnete und mit zittriger Hand über Charlys Wange strich. Sie war dunkelviolett, beinahe schwarz und wie es aussah, war ihr Kiefer gebrochen. Außerdem war ihr Auge auf der Seite zugeschwollen und eine Lippe aufgeplatzt. Er fühlte Kordans Hand auf seiner Schulter. Ein Zittern lief durch seinen Körper, als er mit aller Macht die Rage unterdrückte, die durch seine Venen rauschte. Heiß und potent.
    „Wir werden den Kerl zur Rechenschaft ziehen. Aber wir dürfen nicht den Kopf verlieren“, ermahnte Kordan ihn.
    „Ich weiß“, erwiderte Amano zwischen zusammengebissenen Zähnen.  
    „Du solltest versuchen, sie zu wecken. Sie kann uns helfen, den Bastard zu identifizieren. Es sind viele Männer in diesem Haus, ich höre ihre Stimmen. Und Frauen. Meine Güte, es hört sich an, als ob die ...“
    Es hört sich nicht nur so an!“, knurrte Amano. „Wir sind in einem Bordell. Charly hat mir erzählt, dass ihr Bruder sie zwingen wollte, für ihn zu arbeiten.“
    „Du meinst ... als ...“
    „Als Hure, ja!“
    „Bastard!“, knurrte Kordan.
    „Sie rührt sich“, sagte Amano. Sofort war er bei Charly und nahm sanft ihre Hand. „Charly, Baby. Wach auf. Ich bin’s.“
    Sie schlug flatternd die Augen auf.
    „Amano?“, flüsterte sie. „Bin ich tot?“
    „Nein. Nein, warum solltest du tot sein?“
    „Aber wieso sehe ich dich dann?“, schluchzte sie. „Du ... du bist doch to-tot. Ich hab es ge-gesehen. Er ... er hatte dich erschossen.“
    „Lory und Kordan fanden mich noch rechtzeitig. Ich war schwach, bewusstlos, aber nicht tot. Sie haben mich sofort aufs Schiff gebeamt und in die Medizineinheit gesteckt.“
    „Aber so schnell kannst du doch unmöglich geheilt sein. Bei Lory hat es ...“
    „Lory ist ein Mensch. Carthianer heilen schneller, besonders Krieger. Ich bin nicht einhundert Prozent, aber ich bin okay. Kannst du uns zu deinem Bruder führen?“
    „Sie sind zu zweit. Mein Bruder Steven und Sam.“
    „Wer ist Sam?“
    „Es ist ... er ist der Mann, der ...“
    „DER Mann?“
    Sie nickte.
    Amano knurrte und er sprang auf, um wie ein Löwe im Käfig hin und her zu laufen. Er raufte sich die Haare und versuchte, seine Rage zu kontrollieren. Der Mann, der seiner Gefährtin über Monate all die schlimmen Dinge angetan hatte, war hier? Er würde sie beide töten. Er blieb stehen und sah Charly an.
    „Führ mich zu ihnen!“
    „Die Tür. Sie ist sicher abgeschlossen.“
    Kordan trat an die Tür und verpasste ihr einen Tritt. Mit einem Knall flog sie in den Flur hinaus. Amano ergriff Charly bei der Hand und zog sie mit sich. Leute kamen aus den Zimmern, Frauen kreischten, Männer riefen. Die männlichen Gäste beeilten sich, ihre Hosen wieder hochzuziehen und sich aus dem Staub zu machen. Dann traten zwei Männer aus einem Zimmer

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