Cheers, Baby!
»Lass uns einen Spaziergang machen.«
»Warst du Polizist in Boston?«, fragte Cate.
»Nein.«
»Wo dann?«
»Jetzt bin ich an der Reihe, eine Frage zu stellen«, meinte Kellen. »Wie alt warst du, als du deine Jungfräulichkeit verloren hast?«
»Schon gut«, erwiderte Cate. »Ich habe den Wink mit dem Zaunpfahl verstanden. Lass uns gehen.«
Julie folgte Cate in deren Schlafzimmer. »Ich habe ihn von meinem Fenster aus gesehen«, erklärte sie. »Ich habe beobachtet, wie er mit dir und Biest das Haus verlassen hat, wie ihr drei zum Park auf der anderen Straßenseite gegangen und dann den Block hinuntergeschlendert seid. Und ich habe auch gesehen, wie ihr zurückgekommen seid. Sobald der große, dunkelhaarige Typ mit der knackigen Figur das Haus wieder verlassen hatte, bin ich zu dir nach oben gerannt. Schätzchen, er sieht wirklich zum Anbeißen aus. Wer ist der Mann? Seit wann kennst du ihn? Ist er gut im Bett? Er sieht so aus, als wäre er fantastisch im Bett!«
»Er ist nur ein Gast aus der Bar, der sich meiner erbarmt hat, als ich verzweifelt versuchte, Biest wieder nach Hause zu locken. Ich weiß nicht viel über ihn.«
»Ich finde, du solltest mal eine Probefahrt mit ihm riskieren.«
»Und ich denke, ich sollte mich umdrehen und gehen, ohne auch nur einen Blick zurückzuwerfen. Der Mann hat irgendetwas an sich, was mein Radarwarnnetz aktiviert. Er ist ein Heimlichtuer. Und er hat eine gewisse Art zu lächeln, bei der sich zwar seine Lippen verziehen, man seinen Augen aber ansieht, dass er gleichzeitig über etwas nachdenkt. Außerdem sieht er viel zu gut aus.«
»Schätzchen, es ist nicht möglich, dass ein Mann zu gut aussieht. Das gibt es nicht.«
Biest kam um die Ecke gebogen. Als er Julie entdeckte, stellte er die Ohren auf, und seine Augen begannen, freudig zu glänzen.
»Oje«, meinte Julie. »Dein Hund wird mich gleich noch einmal umwerfen.«
Cate sprang rasch vor und gab Biest mit der Hand ein Zeichen. »Sitz!«
Biest setzte sich und wedelte fröhlich mit dem Schwanz.
»Sieh dir das an«, rief Julie erstaunt. »Meine Güte, er ist anscheinend stolz auf sich.«
Cate steckte Biest ein Leckerli zu. »Der große, dunkelhaarige Typ mit der knackigen Figur hat mir gezeigt, wie das geht. Er hat mit einem Hund gearbeitet, als er Polizist war.«
»Mr. Sexy war früher Polizist? Das bedeutet gute und schlechte Nachrichten gleichzeitig. Das Gute daran ist, dass ein Mann in Uniform einfach unschlagbar ist – vor allem, wenn er eine Waffe trägt. Und die schlechte Nachricht ist, dass die Statistik über die Treue bei Polizisten nicht gerade ermutigend ist. Ich weiß alles darüber, weil ich mich früher mit einigen der Jungs verabredet habe, die im Knast in meiner Heimatstadt arbeiteten. Außerdem ging ich eine Weile mit Arnos Cole, dem Stellvertreter des Sheriffs. Arnos war ein großartiger Küsser. Das Problem war nur, dass er einfach jeden küsste. Ich habe ihn schon lange nicht mehr gesehen, aber meine Mum erzählte mir, dass Arnos einen verfrühten Anfall von Zahnfleischschwund erlitt, bei dem ihm fast alte Zähne ausfielen. Ich bin ja eher der Meinung, dass das mit der ständigen Küsserei zu tun hatte. Arnos küsste Leute an Stellen, an die ich nicht einmal denken mag. Er war total verrückt nach Küssen. Irgendwann kam mir zu Ohren, dass Arnos Maynard Baileys fetter Zuchtsau einen Zungenkuss gegeben hatte, aber das Gerücht wurde nie bestätigt.«
Es klingelte an der Tür, und als Cate öffnete, stand Sharon vor ihr.
»Ich bin gekommen, so schnell ich konnte«, sagte Sharon. »Meine Güte! Ist das der Hund?«
Biest sah Sharon an und verzog sein Gesicht zu einem Lächeln.
»Sein Name ist Biest«, berichtete Julie. »Und er ist ausgebildet. Wahrscheinlich ist er schlauer als die Hälfte der Leute in meiner Heimatstadt. Bei vielen von ihnen hat es mit der Ausbildung gar nicht geklappt.«
Sharon streckte vorsichtig eine Hand aus und fuhr damit Biest über den Kopf. Biest stieß ein begeistertes Bellen aus, legte seine Vorderpfoten auf Sharons Brustkorb und setzte sich rittlings auf sie, nachdem er sie zu Boden gestoßen hatte.
»Seht euch das an«, sagte Julie. »Genau das hat er mit mir auch gemacht. Wahrscheinlich ist er darauf trainiert, das zu tun.«
Biest presste seine Nase an Sharons.
»Hilfe«, flüsterte Sharon erstickt.
Cate zog Biest von Sharon und befahl ihm, sich zu setzen.
»Es tut mir leid«, beteuerte Cate, während sie Sharon auf die Beine half. »Er ist noch ein
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