Cheers, Baby!
Briefe würde sie auf den anwachsenden Stapel auf der Anrichte in der Küche legen. Marty wollte sich die Post nicht nachschicken lassen – so war es ihm lieber.
Im Februar würde er entlassen werden. Am Valentinstag war er bereits für seinen ersten Auftritt im Evian’s gebucht.
Wesentlich besser als Kittys Zukunft, dachte Cate. Kitty Bergman steckte immer noch in einem unangenehmen Gerichtsverfahren und in einer noch unangenehmeren Scheidung.
Cate war heute Abend allein. Kein Biest. Kein Kellen.
Sie waren in Kellens Stadthaus und genossen ihren monatlichen Jungsabend mit einem Snack vor dem Fernseher. Und Cate traf sich zum Abendessen wie jeden Monat einmal mit den Mädchen.
Die Gastgeberin war Sharon. Also wurde es zur Begrüßung einen Cocktail geben und später eine Portion von Sharons sagenhafter Lasagne.
Cate fuhr mit dem Aufzug zum dritten Stock und klingelte bei Sharon. Die Tür ging auf, und Cate bekam sofort einen Cosmo gereicht. Sie nahm das Glas mit dem Cocktail entgegen und hob es zu einem Toast.
»Lasst uns das monatliche Treffen der Mädels beginnen«, sagte sie zu Sharon und Julie.
»Auf die Mädels!«, riefen sie einstimmig und nippten alle damenhaft an ihren Drinks.
»Es ist ungewohnt, dass du nicht mehr hier wohnst«, sagte Julie zu Cate. »Aber zumindest treffen wir uns einmal im Monat hier.«
»Ich komme jeden Tag auf meinem Spaziergang mit Biest vorbei, um Martys Post zu holen«, erwiderte Cate.
»Ja, aber das ist nicht das Gleiche«, wandte Julie ein.
»Genau«, stimmte Sharon ihr zu. »Und letzte Woche war Julie nicht da, und ich saß hier ganz allein.«
»Du warst nicht allein«, widersprach Julie und trank einen großen Schluck von ihrem Cosmo. »Du warst mit dem Mann der Geheimnisse zusammen. Du bist immer mit ihm zusammen.«
»Das stimmt«, räumte Sharon ein. »Ich habe einen Freund. Eine ernsthafte Beziehung.«
»Du hast immer gewusst, dass er der Mann fürs Leben ist«, stellte Cate fest.
Sharon nickte. »Das hatte ich im Gefühl. Und seit ich ihn kenne, weiß ich, dass mich dieses Gefühl nicht getrogen hat.«
»Wie geht es dir mit Mr. Sexy?«, wollte Julie von Cate wissen.
Cate ließ sich in einen Clubsessel fallen. »Großartig. Zuerst kam mir alles so überstürzt vor, und ich wollte mit der Hochzeit noch eine Weile warten, aber jetzt denken wir daran, sie vorzuziehen. Wir wohnen inzwischen seit vier Monaten zusammen, und ich kann mir ein Leben ohne ihn nicht mehr vorstellen.«
»Ich weiß genau, was du meinst«, sagte Julie. »Ich habe mich auch schon so daran gewöhnt, Pugg In meiner Nähe zu haben. Es ist, als hätte man einen großen, alten Bären im Haus. Und das Beste ist, dass er Pfannkuchen backen kann. Letzte Woche fuhren wir zur Hochzeit meiner Cousine Shirley, und alle mochten Patrick.
Shirley feierte ihre Hochzeit in Onkel Eds Garage, und der Abend stand unter dem Motto ›Luau‹. Ihr hättet sehen sollen, wie großartig Patrick Hula getanzt hat.
Eigentlich war ich immer davon überzeugt gewesen, dass man dafür eine schlanke Taille haben müsste, aber das stimmt nicht. Patrick ist davon überzeugt, dass er den Tanz deshalb so gut beherrscht, weil er den Ritualtanz der Albatrosse studiert hat. Ich glaube aber, dass er einfach ein angeborenes Talent dafür hat. Er hat ein sehr gutes Rhythmusgefühl, wenn ihr versteht, was ich meine.«
»Darauf trinke ich.« Sharon nippte noch einmal an ihrem Cocktail und stellte eine Schale mit Nüssen auf den Couchtisch.
»Und nachdem ich euch all diese netten Sachen über Patrick erzählt habe, möchte ich euch noch zwei aufregende Dinge zeigen, Mädels«, erklärte Julie. Sie streckte die linke Hand aus. An ihrem Ringfinger befand sich ein Platinring mit winzigen Diamanten.
Cate und Sharon schnappten bei dem Anblick nach Luft.
»Das kann nicht wahr sein!«, rief Sharon.
»Doch.« Julie nickte. »Wir haben uns in Birmingham trauen lassen. Er hat mir mit seinem Hula-Tanz und dem Ritualtanz der Albatrosse derartig den Kopf verdreht, dass ich völlig von Sinnen war. Und das ist noch nicht alles. Ich muss euch noch etwas zeigen.«
Julie zog ein Briefkuvert aus ihrer Tasche. »Seht euch das an! Das ist mein erster Scheck von meinem Verleger. Mein Buch wird erst in etwa einem Jahr erscheinen, aber ich habe nach der Vertragsunterzeichnung diesen Scheck erhalten. Es ist nicht gerade viel, aber es ist ein Anfang. Und ich kann jetzt ein Bett und ein Sofa kaufen. Das wird Patrick gefallen. Der arme Kerl hat sich
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