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Cheers, Baby!

Cheers, Baby!

Titel: Cheers, Baby! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Evanovich
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betrachtet).
    Marty sang an zwei Abenden in der Woche in der Bar.
    An den restlichen fünf Tagen reiste sie durch die Gegend und trat meistens auf Privatpartys auf.
    Manchmal war sie auch ein oder zwei Wochen am Stück unterwegs, und das war der Grund, warum Cate ihr Zimmer sehr günstig mieten konnte – sie bewachte die Burg. Cate goss Martys Pflanzen, holte die Post herein, ging ans Telefon und sorgte dafür, dass Marty bei ihrer Rückkehr alles zur Zufriedenheit vorfand.
    In Cates Augen war es das perfekte Arrangement für eine Wohngemeinschaft. Es erlaubte ihr, zu studieren, ohne dafür einen Kredit aufnehmen zu müssen.
    Außerdem war sie so den Fängen ihrer überbehütenden Eltern entkommen. Und sie hatte einen großen, starken Mitbewohner, der nicht an Frauen interessiert war.
    Cate mixte zwei Mojitos. Jetzt im Spätsommer waren exotische Drinks angesagt. Viele Margaritas, Pina Coladas und Mojitos. Ein Mann am Ende der Theke hob sein leeres Glas, um ihre Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen. Cate reichte die Mojitos einem der Kellner und schob ein Glas Lagerbier über den polierten Tresen aus Mahagoni. Der Fernseher über Cates Kopf war auf den Sportsender ESPN eingestellt. In dem dunklen Raum schwoll der Geräuschpegel an und ab. Hin und wieder richteten sich die Blicke der Gäste auf die kleine, leere Bühne. Marty sollte in wenigen Minuten wieder auftreten. Am Sonntagabend war Evian’s Bar and Grill überfüllt mit Stammgästen, doch am Ende der Theke saß ein Neuer, der Cate anstarrte.
    »Alles in Ordnung?«, formte Cate mit den Lippen. Er nickte und legte seine Hand auf sein Bierglas, um ihr zu bedeuten, dass er noch genug zu trinken hatte.
    Als Marty die Bühne betrat, johlte und klatschte das Publikum.
    »Seid ihr nicht alle großartig?«, rief Marty und löste damit weiteres Gejohle und Anfeuerungsrufe aus.
    Auf ihren hohen Absätzen maß Marty über eins achtzig. Zu einem roten paillettenbesetzten Kleid trug sie eine dazu passende Federboa. Sie besaß eine Sammlung Perücken, und heute Abend hatte sie sich für kurzes, schwarzes Haar entschieden. Ihr roter, schimmernder Lippenstift passte genau zu ihren glänzenden rot lackierten Fingernägeln. Ihre flatternden Wimpern waren verlängert, um den bestmöglichen Effekt zu erzielen.
    Gina Makin kam zu Cate herüber. Sie arbeitete an den Abenden, an denen Marty auftrat und deshalb eine Zusatzkraft benötigt wurde. Sie war verheiratet, hatte ein einjähriges Kind und war eine „ausgezeichnete Barkeeperin.
    »Sie trägt die Judy-Garland-Perücke«, sagte Gina. »Ich wette fünf Dollar mit dir, dass sie mit ›Over the Rainbow‹ beginnt.«
    Martys Keyboarder Slow Joe Flagler schlug die Tasten zu »The Wicked Witch is Dead« an, und Marty zeigte ihm den Stinkefinger. Slow Joe grinste und wechselte zu »Over the Rainbow« über.
    »Der heiße Typ, der am Ende der Theke sein Bier trinkt, starrt dich an«, sagte Gina zu Cate. »Kennst du ihn?«
    »Nein. Er ist neu hier.«
    »Du solltest mit ihm flirten. Er sieht so aus, als könne man Spaß mit ihm haben.«
    »Danke, aber das lass ich lieber. Ich hatte schon mehr Spaß, als ich an einem Abend vertragen kann«, erwiderte Cate. »Meine Mutter hat wieder einmal den perfekten Partner für mich zum Abendessen eingeladen. Er hat versucht, mich zu küssen, als ich zur Arbeit ging. Als ich ihm mein Knie in den Schritt gestoßen habe, meinte er, er liebe temperamentvolle Frauen.«
    »Anscheinend hast du ihn nicht richtig getroffen.«
    »Doch, ich glaube schon. Er ging zu Boden und wälzte sich hin und her, bevor er mich als temperamentvoll bezeichnete.«
    Gina richtete ihre Aufmerksamkeit wieder auf den heißen Typen an der Theke. »Sieht er so aus wie der dort drüben?«
    »In keiner Weise«, stellte Cate fest.
    Der Mann am Ende der Theke war attraktiv. Schwarzes Haar, kurz geschnitten, aber lang genug, um sich leicht über seinen Ohren zu wellen und in seine Stirn zu fallen. Ein wohlgeformter Mund, dunkle Augen, breite Schultern. Er hatte die Ärmel seines Hemds bis zu den Oberarmen hochgekrempelt. Ganz offensichtlich war er muskulös. Als er ihren Blick bemerkte, schenkte er ihr ein strahlendes Lächeln, bei dem er wie der große, böse Wolf seine perfekten weißen Zähne zeigte.
    Süß, dachte Kellen McBride und änderte seine bisherige Meinung über Cate Madigan. Sie sah aus, als würde sie in einem alten keltischen Schloss leben, ein wallendes smaragdgrünes Gewand tragen und auf einen Ritter in schimmernder

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