Chicagoland Vampires 01 - Frisch gebissen
zurück.
»Lehnsherr, Ihr dürft sie nicht beim ersten Mal trinken lassen. Sie braucht menschliches oder Novizenblut. Ihr habt zu viel Sie braucht menschliches oder Novizenblut. Ihr habt zu viel Macht, um ihren Ersten Hunger zu stillen. Sie ist jetzt schon stark genug.«
Ethan knurrte, bewegte sich aber nicht. Er blieb ungerührt stehen, unter meinen Lippen, ein Zeichen still er Unterwerfung.
Meine Arme glitten um seine Hüfte.
»Schaff sie von ihm weg, Lucas!«
Ich spürte die kalte Berührung erneut – ein Tropfen eisgekühlten Wassers auf meiner erhitzten Haut.
Unerwünscht. Es handelte sich um mein Gewissen, das mich anflehte aufzuwachen, mich am Hunger vorbeizukämpfen. Das wurde mir klar. Doch mein Über-Ich kämpfte mit Urinstinkten wurde mir klar. Doch mein Über-Ich kämpfte mit Urinstinkten und verborgener Zuneigung.
Mein Es gewann.
Ich knurrte und schnellte meine Zunge an sein Ohr, ignorierte alle Warnungen, die mein Körper aussandte.
»Ethan.«
»Luc, du musst … Ich kann nicht …« Er stöhnte laut – Gott, was für ein Ton, so lasziv, dass ich ihn fast greifen konnte –, während ich seinen Hals mit Küssen bedeckte. »Ich habe seit zwei Tagen nichts mehr zu mir genommen, Merit, du musst aufhören.« Da er seinen Körper an meinen presste, als er das sagte, waren seine Worte nicht besonders überzeugend.
Eine Hand packte meinen Arm. Erschreckend langsam drehte ich meinen Kopf zur Seite und erkannte korallenrot lackierte Fingernägel, die sich in meinen Bizeps krallten.
Die Berührung reichte aus, um mich abzulenken, um mir klarzumachen, dass ich den Kanon auslebte, während meine Lippen noch an Ethans Hals waren. Trotz seines Widerspruchs war ich bereit weiter zu gehen, ich wollte ihn beißen. Ich war bereit, ihm die Klamotten vom Leibe zu reißen und auf dem Boden mit ihm zu schlafen.
Ich bereitete mich darauf vor, auf jede erdenkliche Weise, meinem Lehnsherrn zu Diensten zu sein.
Diese Erkenntnis schaffte es – sie stieß mich mit eiskalter Hand am Hunger vorbei zurück in das Land rationalen Denkens und weiser Entscheidungen, vorbei an meiner Gier, zurück auf die andere Seite.
Ich sammelte al meine Kraft, atmete tief ein und schob mich von ihm und ihr weg; ich brauchte Raum, um meinen Körper wieder unter Kontrolle zu bekommen. Ich beugte mich nach vorne, die Hände auf den Knien und schnappte nach Luft.
Trotz meines dünnen T-Shirts und meiner Jeans ließ mich der Hunger am ganzen Leib schwitzen, und eine Gänsehaut legte sich auf meine Arme, während mein Körper sich abkühlte. Ich konnte ihn noch spüren, den Hunger, ein eingesperrtes Raubtier, das durch meinen Körper streifte, gierig nach Nahrung, das geduldig auf seine nächste Chance wartete. Ich wusste, dass meine Kontrolle über es nur vorübergehender Natur sein würde.
Eine Illusion.
Aber tief in mir, an einem unbekannten Ort, genoss ich dieses Wissen. Das Raubtier schlich umher und weidete sich daran, sich in Geduld zu üben. Seine Chance würde kommen. Es würde trinken.
»Blut?«, fragte Luc.
»Küche«, antwortete Ethan mit belegter Stimme. »Sie haben Beutel geliefert. Amber, begleite ihn bitte! Lasst uns eine Minute allein!«
»Große Beherrschung für zweiundsiebzig Stunden«, merkte Luc an. »Sie hat sich wieder unter Kontrolle gebracht.«
»Wenn ich Feststellungen hätte hören wollen, dann hätte ich darum gebeten.« Seine Stimme klang fest, aber auch besorgt.
»Geht bitte in die Küche und kümmert euch um das Blut!«
Als wir allein waren und sich meine Atmung wieder beruhigt hatte, richtete ich mich auf und wagte es, ihm in die Augen zu sehen. Ich erwartete eine sarkastische Bemerkung, aber er erwiderte nur meinen Blick mit ausdruckslosem Gesicht.
»Alles in Ordnung«, sagte er knapp. »Das war zu erwarten.«
»Für mich nicht.«
Ethan zog seinen Hemdkragen zurecht und glättete das Revers seiner Jacke. Es schien mir, als ob er seine Fassung zurückgewinnen wollte, vielleicht, weil auch er etwas von mir gewollt hatte. Seine silbernen Augen hatten das bewiesen, wie gewollt hatte. Seine silbernen Augen hatten das bewiesen, wie sehr er sich auch gewehrt hatte.
»Der Erste Hunger kann plötzlich auftreten«, sagte Ethan. »Kein Grund, sich zu entschuldigen.«
Ich hob eine Augenbraue. »Ich wollte mich nicht entschuldigen. Wenn du nicht gewesen wärst, dann hätte es keinen gegeben.«
»Vergiss nicht, wer du bist, Initiantin!«
»Als ob du mich das vergessen lassen würdest.«
»Jemand muss
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