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Chicagoland Vampires 01 - Frisch gebissen

Chicagoland Vampires 01 - Frisch gebissen

Titel: Chicagoland Vampires 01 - Frisch gebissen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chloe Neill
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Tatort befand. Wenn man nicht davon ausgeht, dass die Forensiker diesen Beweis man nicht davon ausgeht, dass die Forensiker diesen Beweis dorthin geschmuggelt haben, muss das Medaillon aus deinem Haus gekommen sein. Cadogan ist darin verwickelt, ungeachtet dessen, was mein Großvater macht, und ob du es magst oder nicht.«
    »Niemand aus meinem Haus würde das tun.«
    »Vielleicht keinen Mord begehen«, stimmte ich ihm zu.
    »Aber solange du diese Medaillons nicht auf Partys verschenkst, muss jemand aus dem Haus in die Sache verwickelt sein. Zumindest muss jemand die Person hereingelassen haben, die es genommen hat.«
    Seine Reaktion hatte ich nicht erwartet.
    Ich erwartete einen weiteren Vortrag, einen Ausbruch zum Thema Loyalität der Vampire Cadogans. Sein Schweigen hatte ich nicht erwartet. Ich erwartete nicht, dass er zu dem Zweiersofa ging, sich hinsetzte, mit den El bogen auf den Knien und mit verschränkten Händen. Ich erwartete nicht, dass er sich mit den Fingern durch die Haare fuhr und dann sein Gesicht in den Händen vergrub.
    Aber genau das tat er. Und diese Aktion, diese Körperhaltung, war so demütig, so müde und so unglaublich menschlich, dass ich das plötzliche, starke Verlangen hatte, seine Schultern zu berühren und ihn zu trösten.
    Es war ein Augenblick der Schwäche, eine weitere Bresche in meinen Verteidigungslinien, die ich gegen Ethan Sullivan zu errichten versucht hatte.
    Und in diesem Augenblick, diesem gottverdammten Augenblick, packte mich der Hunger.
    Mir blieb fast der Atem weg, als flüssige Lava durch meine Adern strömte, und ich musste mich an der Rückseite des Zweiersofas festhalten, um nicht umzukippen. Mir drehte sich der Magen um, und Schmerz schoss in Wellen durch meinen Unterleib. Mir wurde schwindlig, und als ich mit der Zunge einen Eckzahn betastete, spürte ich förmlich den scharfen Biss.
    Ich schluckte instinktiv. Ich brauchte Blut. Sofort.
    »Ethan.« Luc sprach seinen Namen aus, und ich hörte es hinter mir rascheln.
    Eine Hand packte meinen Arm, und mein Kopf schnellte hoch. Ethan stand neben mir, seine grünen Augen weit geöffnet. »Erster Hunger«, stellte er fest. Aber die Worte bedeuteten nichts.
    Ich blickte auf seine langen Finger hinab, die auf meinem Arm lagen, und ich spürte erneut die Lava durch mich fließen. Ich weidete mich an ihrer Hitze, die mich meine Zehen einziehen ließ.
    Dies bedeutete etwas. Das Gefühl, das Verlangen, der Durst.
    Ich sah wie in Zeitlupe zu Ethan auf, quälte meinen Blick über das Dreieck seiner Haut, die sich durch den obersten, geöffneten Hemdsknopf abzeichnete, vorbei an seinem geöffneten Hemdsknopf abzeichnete, vorbei an seinem massiven Hals, den klaren Linien seines Kinns bis zu den sinnlichen Kurven seiner Lippen.
    Ich wollte Blut, und ich wollte es von ihm.
    »Ethan«, flüsterte ich mit heiserer Stimme, die ich kaum wiedererkannte.
    Ethans Mund öffnete sich leicht, und ich sah Silber in seinen Augen aufblitzen. Doch nach einem Sekundenbruchteil war es wieder verschwunden, ersetzt durch nebliges Grün. Ich drängte mich an ihn heran, befeuchtete meine Lippen, ohne auch nur einen einzigen Gedanken an die Folgen zu verschwenden oder daran, was ich mit meiner Handlung eingestand, und drückte sie auf seinen Hals. Er roch so gut – sauber, nach Seife, nach Kraft, nach Stärke. Er schmeckte so gut – nach Macht und Männlichkeit. Seine Haarsträhnen gut – nach Macht und Männlichkeit. Seine Haarsträhnen berührten zärtlich meine Wangen, während ich seinen Hals liebkoste und seinen Konturen folgte.
    »Ethan«, flüsterte ich erneut, und sein Name war eine Einladung. Ein Versprechen.
    Er erstarrte zu Stein, als ich ihn direkt unter seinem Ohr küsste. Ich konnte das Blut in seinen Adern rauschen hören, nur Millimeter unter dem Druck meiner Zähne. Dann seufzte er, und das Geräusch hallte in meinem Kopf wider, das Eingeständnis gegenseitiger Leidenschaft, gegenseitigen Verlangens.
    Um uns herum begannen die anderen zu reden. Ich wollte nicht reden. Ich wollte etwas tun. Hitze. Bewegung. Ich kratzte mit den Zähnen an seinem Hals – durchstieß aber keine Haut, ließ ihn nur wissen, was ich wollte. In welche Richtung ich gehen würde. Sein Herzschlag raste, und ich kämpfte darum, nicht zu schnell zuzubeißen, das Vergnügen nicht zu schnell zu suchen.
    Doch durch die Hitze meiner Leidenschaft schob sich etwas an die Oberfläche, etwas Kaltes, Ungewolltes. Ich schüttelte den Kopf und drängte es

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