Chicagoland Vampires 01 - Frisch gebissen
deutlich genug, also konzentrierte ich mich darauf. »Du bist also ein magischer Abtrünniger?«
Er zuckte mit den Achseln. »In etwa. Aber zurück zu dir. Ich werde dich trainieren.«
»Warum?« Ich sah zu dem Haus hinüber, bevor ich Catcher einen misstrauischen Blick zuwarf. »Du kannst blaue Blitze aus deinen Händen schießen, arbeitest aber in einem heruntergekommenen Gebäude auf der South Side und für meinen Großvater. Mich zu trainieren wird dich eine Menge Zeit kosten, die du nicht mehr für deine Arbeit hast« – ich zeigte auf sein T-Shirt – »und auch nicht für al das andere übernatürliche Zeug, was du so am Laufen hast. Außerdem, wäre das nicht die Aufgabe der Vampire?«
»Sullivan wird nichts dagegen haben.«
»Warum nicht?«
»Darum nicht, Naseweis. Waffen, verzauberte Gegenstände sind der zweite Schlüssel. Das ist genau meine Kragenweite, mein Fachgebiet, und Sullivan weiß das.«
»Und warum liegt dir was daran, wer mich trainiert?«
Catcher starrte mich lange an, lange genug, dass die Grillen um uns herum zu zirpen anfingen. »Einerseits, weil Chuck mich darum gebeten hat. Und andererseits, weil du etwas besitzt, das mir gehört. Und es wird Momente geben, wo du in der das mir gehört. Und es wird Momente geben, wo du in der Lage sein musst, es zu beschützen. Ich muss wissen, dass du dazu in der Lage bist.«
Jetzt war ich dran mit einer Pause. »Meinst du das ernst?«
»Sehr sogar.«
Ich steckte meine Hände in die Taschen und legte den Kopf zur Seite. »Was beschütze ich?«
Catcher schüttelte nur den Kopf. »Das ist nicht der richtige Zeitpunkt.« Für die ganzen spannenden Sachen ist nie »der richtige Zeitpunkt«, dachte ich in dem Moment, als mein Taxi um die Ecke bog und am Bürgersteig vor mir hielt.
»Morgen um halb neun«, sagte Catcher und reichte mir eine Adresse, die meiner Meinung nach in River North liegen musste. Ich ging zu dem wartenden Taxi und öffnete die Hintertür.
»Merit.«
Ich schaute zu ihm.
»Sie braucht ein Training, und zwar ein umfangreiches. Das Letzte, was ich gerade brauchen kann, ist noch ein Neuling, der Unfug mit den kleineren Schlüsseln treibt.«
Sullivan hatte definitiv wegen Mallory angerufen. »Woher weißt du das?«, fragte ich.
Catcher schnaubte. »Dinge zu wissen ist mein Job.«
»Nun, dann muss ich dir sagen, dass sie diese Neuigkeit nicht gut aufgenommen hat. Vielleicht solltest du sie mal anrufen. Ich habe mit meinen Fangzähnen und dem Serienmörder mehr als genug zu tun. Mir reicht’s vorerst an übernatürlichem Drama.«
Sein breites Grinsen ließ seine Zähne weiß aufblitzen. - »Schätzchen, du bist eine Vampirin. Du musst schon damit klarkommen.«
Mallory schlief bereits friedlich in ihrem Bett, als ich nach Hause kam. Und warum sollte sie das auch nicht, wenn zwei bewaffnete Wachen draußen standen? Ich ging auf direktem bewaffnete Wachen draußen standen? Ich ging auf direktem Weg zum Kühlschrank. Die Blutbeutel fand ich immer noch Weg zum Kühlschrank. Die Blutbeutel fand ich immer noch nicht attraktiv, also schnappte ich mir einen Apfel und aß ihn geräuschvoll an der Küchentheke, während ich die Tageszeitung durchblätterte. Auf der Titelseite prangte ein Foto von Bürgermeister Tate, groß gewachsen und auf geheimnisvolle Weise gut aussehend, unter der Schlagzeile Bürgermeister kündigt neue Maßnahmen im Kampf gegen Verbrechen an.
Ich lachte prustend und fragte mich, was die Leser wohl davon halten würden, wenn sie wüssten, wie die Maßnahmen gegen Verbrechen aussahen, Maßnahmen, die von einem kleinen Ziegelsteingebäude auf der South Side aus ergriffen wurden.
Nachdem ich die Zeitung überflogen hatte, warf ich einen Blick auf die Uhr. Es war zwei Uhr morgens, und es würde noch Stunden dauern, bis mich die Müdigkeit übermannte.
Ich überlegte gerade, ein heißes Bad zu nehmen, als es an der Tür klopfte. Ich ging ins Wohnzimmer, warf auf dem Weg den Apfelkern weg und einen vorsichtigen Blick durch den Türspion. Seine Nase und Haare waren verzerrt, aber den blonden, zornigen Vampir im schwarzen Armani-Anzug hätte ich überall erkannt. Ich entriegelte die Schlösser und öffnete die Tür.
»Guten Abend, Ethan!«
Sein Blick fiel sofort auf das Ninja-Bild auf meiner Brust. Ich erhielt eine erhobene Augenbraue für meinen Modegeschmack – zumindest entschloss ich mich, seine Verachtung so zu interpretieren –, bevor sich grüne Flammen in meine Augen bohrten.
»Glaubst du, du kannst mein
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