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Chicagoland Vampires 01 - Frisch gebissen

Chicagoland Vampires 01 - Frisch gebissen

Titel: Chicagoland Vampires 01 - Frisch gebissen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chloe Neill
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Aber noch während ich mich fragte, wen er angezapft hatte – Catcher, Jeff, diesen Vampir, der verdeckt für das Büro des Ombudsmanns arbeitete, oder jemanden, der den Auftrag hatte, mich zu beschatten –, wusste ich, dass es sinnlos war, nachzuhaken. Er würde mir darauf nie eine Antwort geben.
    Aber irgendjemand hatte ihn über meine Aktivitäten informiert, jemand, der nicht nahe genug dran war, um zu wissen, warum ich wirklich dort gewesen war. Diese Information war es wert, weitergegeben zu werden.
    »Ich hätte da einen kleinen Hinweis für dich«, sagte ich. »Die Person, die dich auf dem Laufenden hält, war nicht innerhalb des Gebäudes. Wenn sie dort gewesen wäre, dann hätte sie gewusst, warum ich dort war und was wir besprochen haben. Und was viel wichtiger ist, was wir nicht besprochen haben. Sie hat ihre Schlussfolgerungen gezogen, und sie hat dich überzeugt, dass diese Schlussfolgerungen den Tatsachen entsprechen. Sie treibt ihr Spiel mit dir, Sullivan, oder zumindest bläht sie ihre mickrigen Informationen so auf, um ihr eigenes Ansehen zu erhöhen.«
    Einen Moment lang sagte Ethan nichts. Er sah mich einfach an, als ob er mich zum allerersten Mal erblickte, als ob er plötzlich erkannte, dass ich mehr als nur der nächste, rebellische Untertan war, mehr als nur die Tochter eines Finanzmoguls.
    »Das ist eine nette Analyse.«
    Ich zuckte mit den Achseln. »Ich war dabei. Ich weiß, was besprochen wurde. Sie oder er weiß es nicht. Und um kurz auf das eigentliche Thema zurückzukommen – er ist mein Großvater. Abgesehen von Mallory ist er alles, was ich noch habe. Er ist der Einzige, den ich als Familie bezeichnen würde. Diese Verbindung kann ich nicht lösen.  Ich werde es nicht, auch wenn du denkst, dass es einer Herausforderung gleicht. Selbst wenn du denkst, dass es rebel isch ist und sich gegen deine unumschränkte Autorität richtet.«
    »Andere Verbindungen sind nun für dich entscheidend, Initiantin. Zu Haus Cadogan. Zu mir. Du bist jetzt meine Vampirin. Vergiss das nicht!«
    Ich glaube, er verstand das als Kompliment, aber sein Tonfall war für meinen Geschmack immer noch zu besitzergreifend.
    »Was immer auch vor sechs Tagen geschah, ich gehöre niemandem außer mir selbst, Sullivan, und schon gar nicht dir.«
    »Du bist das, zu dem ich dich gemacht habe.«
    »Ich mache mich selbst.«
    Ethan kam einen Schritt näher, dann noch einen, bis ich vor ihm zurückwich, bis er mich an die Wohnzimmerwand gedrängt hatte, bis ich die kalte Glätte des übermalten Putzes hinter mir spürte.
    Ich war gefangen.
    Ethan stemmte seine Hände zu beiden Seiten meines Kopfes gegen die Wand, sperrte mich ein und starrte auf mich herab.
    »Willst du diszipliniert werden, Initiantin?«
    Ein loderndes Feuer entbrannte in meinem Inneren, als ich seinen Blick erwiderte. »Nicht wirklich.« Lügnerin.
    Er suchte meinen Blick. »Warum hörst du dann nicht auf, mich zu verspotten?«
    Der Blickkontakt fühlte sich zu intim an, und ich drehte meinen Kopf zur Seite. Ich versuchte, meine Erregung zurückzuhalten, denn mir wurde unangenehm bewusst, dass ich mein denn mir wurde unangenehm bewusst, dass ich mein Verhalten, mein Interesse, nicht auf die Vampirin in mir schieben konnte, die sich in der Dunkelheit meines Ichs versteckt hielt. Oder auf die genetische Veränderung. Sie und ich waren ein und dieselbe Person – dasselbe Denken, dieselben Gene, dasselbe unerwünschte, unweigerliche Interesse an Ethan Sullivan.
    Aber innerlich griff ich nach dieser geflüsterten Weigerung, umklammerte sie mit meinen Händen und hielt mich an ihr fest wie an einem Rettungsring. In diesem Augenblick träumte ich davon wegzurennen, ein neues Leben unter neuem Namen anzufangen, in einer neuen Stadt, wo ich nicht meine Finger in seine Haare krallen und meinen Mund an ihn pressen wollte, bis er nachgab und mich an der kalten weißen Wand nahm, in meinen Körper eindrang, um das Verlangen zu still en, um die Kälte in mir zu vertreiben.
    Stattdessen sagte ich, vielleicht sogar ehrlich gemeint: »Ich habe dich nicht verspottet.«
    Er bewegte sich nicht, nicht bis er seinen Kopf herabsenkte und seine Lippen noch näher an meine heranbrachte. »Vor nicht einmal einer Sekunde wolltest du mich.«
    Dieses Mal war seine Stimme ganz leise, nicht die Herausforderung eines Meistervampirs, sondern das Flehen eines Jungen, eines Mannes: Ich habe doch recht, oder, Merit? Dass du mich wolltest?
    Ich zwang mich, ehrlich zu sein, aber ich konnte

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