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Chicagoland Vampires 03 - Mitternachtsbisse

Chicagoland Vampires 03 - Mitternachtsbisse

Titel: Chicagoland Vampires 03 - Mitternachtsbisse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chloe Neill
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missbraucht, wir sorgen dafür, dass seine Macht nicht zu groß wird. Wir sorgen auch dafür, dass das Machtverhältnis zwischen Meistern und Novizen halbwegs stabil bleibt. Manchmal stellen wir Nachforschungen an. In seltenen Fällen bereinigen wir ein Problem.«
    Kurz gesagt wollte Noah mich für eine Organisation rekrutieren, deren Hauptaufgabe es war, Meistervampire und Greenwich Presidium daran zu hindern, zu viel Macht auf sich zu vereinen oder diese Macht willkürlich einzusetzen. Eine Organisation, deren Mitglieder ihre Meister ausspionierten.
    Ich atmete tief durch, und ein flaues Gefühl machte sich in meinem Magen breit.
    Ich wusste nicht, wie Ethan zur Roten Garde stand, aber ich hatte keinen Zweifel daran, dass mein Beitritt von ihm als schlimmster nur denkbarer Verrat angesehen werden würde. Als ihr Mitglied würde ich mich gegen Ethan stellen, denn ich würde als Novize mit der Aufgabe betraut, ihn zu überwachen und zu bewerten. Die Beziehung zwischen Ethan und mir war ohnehin schwierig; wann immer wir miteinander zu tun hatten, begann ein gnadenloses Tauziehen zwischen unserer gegenseitigen Anziehung und unseren Pflichten. Aber das hier wäre jenseits von Gut und Böse.
    Tatsächlich wäre es genau das, was Ethan bereits befürchtete – dass ich das Haus ausspionierte. Er wusste vieleicht nichts von der Einladung, der Roten Garde beizutreten, aber er wusste, dass mein Großvater, Chuck Merit, als Verbindungsmann der Stadt zu den Übernatürlichen arbeitete, und er wusste, dass meine Familie – die Merits (ja, Merit ist mein Familienname) – sich mit Seth Tate, dem Bürgermeister Chicagos, sehr gut verstand. Diese engen Verbindungen bereiteten ihm erhebliche Sorgen. Aber sollte ich mich der Garde anschließen, dann wäre das der Tropfen, der das Fass zum Überlaufen brachte.
    Was mich zu einer interessanten Frage führte. »Warum ich?«, fragte ich Noah.
    »Ich bin gerade mal zwei Monate alt, und ich bin nicht gerade die geborene Kriegerin.«
    »Du passt in unser Profil«, sagte er. »Du wurdest ohne deine Zustimmung zur Vampirin gemacht; du scheinst vieleicht auch deswegen eine andere Beziehung zu deinem Meister zu haben. Du kommst aus reichem Hause, aber du weißt auch, welcher Missbrauch damit getrieben werden kann. Als Hüterin wirst du zwar zu einer Soldatin ausgebildet, aber du warst Wissenschaftlerin. Du hast Ethan die Treue geschworen, aber du bist skeptisch genug, ihm nicht einfach blindlings zu gehorchen.«
    Diese Aufzählung meiner Eigenschaften reichte vermutlich, um Ethan jeden Tag aufs Neue nervös zu machen. Aber Noah schien überzeugt, dass es genau das war, wonach er suchte.
    »Und was genau müsste ich dann tun?«
    »Zurzeit suchen wir nach jemandem, der im Verborgenen arbeitet. Du würdest weiterhin im Haus Cadogan bleiben, Hüterin sein und mit deinem Partner Kontakt halten.«
    Ich hob die Augenbrauen. »Meinem Partner?«
    »Wir arbeiten immer zu zweit«, sagte Noah und deutete mit einem Nicken hinter mich. »Genau aufs Stichwort.«
    Ich warf einen Blick über die Schulter, als der Vampir zu uns am Ufer auf-schloss. Er hatte auf jeden Fall das Zeug zu einem Spion; ich hatte ihn nicht näh-er kommen hören, obwohl sich mein Gehör um einiges verbessert hatte. Er war groß gewachsen, schlank und hatte schulterlange rostbraune Haare.
    Blaue Augen sahen mich unter langen Wimpern an, und er hatte ein kantiges Kinn. Sein Polohemd hatte er sich in die Jeans gesteckt. Beide Oberarme waren tätowiert – auf einem Bizeps prangte ein fliegender Engel, auf dem anderen ein schleichender Teufel.
    Ich fragte mich, mit welchen inneren Dämonen er zu kämpfen hatte.
    Der Neuankömmling nickte mir kurz zu und sah dann Noah an.
    »Merit, Hüterin, Haus Cadogan«, stellte mich Noah vor. Dann warf er mir einen Blick zu. »Jonah, Hauptmann der Wachen, Haus Grey.«
    »Hauptmann der Wachen?«, fragte ich laut, denn es erschütterte mich, dass der Hauptmann von Scott Greys Haus Mitglied der Roten Garde war. Ein Vampir in einer Vertrauensposition, dessen Aufgabe es war, den Meister des Hauses zu bewachen, ihn zu beschützen, war insgeheim Mitglied einer Organisation, die von Natur aus den Meistern misstraute? Ich ging davon aus, dass diese Erkenntnis bei Scott Grey nicht gerade Jubelstürme auslösen würde.
    Zu meinem Entsetzen hörte ich mich wie Ethan an.
    »Wenn du unser Angebot annimmst«, sagte Noah, »wird Jonah dein Partner sein.«
    Ich sah zu Jonah hinüber und bemerkte, dass er mich mit

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