Chicagoland Vampires: Für eine Handvoll Bisse (German Edition)
fest.
Ethan blieb stehen, die Augenbraue immer noch aufreizend erhoben. Er legte eine Hand auf den Türpfosten und beugte sich zu mir herunter.
»Deine sportlichen Fähigkeiten?«
»Genau die«, erwiderte ich und verwendete damit eine seiner Lieblingsphrasen. »Bei mir stimmen alle Bewegungen.«
Mit einem Blick, der mich in ein willenloses Stück Frau verwandelte, packte er meine Hand und riss meinen Körper an sich.
»Okay, bei dir stimmen auch alle Bewegungen«, sagte ich und kämpfte gegen die Müdigkeit an, die meine Augen flattern ließ ... während er seine Hände auf meinen Rücken legte und mich noch enger an sich drückte.
»Du hast sehr schnell aufgegeben, Hüterin«, flüsterte er. Er bugsierte mich in Richtung Bett, was wenig Zweifel daran ließ, was er vorhatte. Er war ein Raubtier auf Beutezug ... und er war bereit zuzuschlagen.
Er küsste mich gierig, seine Hände auf meiner Taille. Der Kuss war fast schon brutal - ein Zeichen seiner Erregung, aber auch von etwas anderem. Sicherlich hatten seine Gefühle für mich damit zu tun. Vielleicht lag es aber auch daran, mit welchen Enttäuschungen er in den letzten Wochen hatte kämpfen müssen.
Meine Waden stießen gegen die Bettkante. Ich schwankte und drohte, das Gleichgewicht zu verlieren, aber er hielt mich fest. »Ich bin klar im Vorteil.«
»Ich wehre mich auch nicht.«
»In diesem Fall«, sagte er, während er mit einem Arm hinter meine Knie griff und mich auf das Bett warf, »gibt es auch keinen Grund, sich zu zieren.«
Eine Sekunde später lag er mit dem ganzen Gewicht seines Körpers auf mir. Mein Puls raste, und das Blut rauschte durch meine Adern. Es war so, als ob ich seinen Duft immer gekannt hätte, seinen Körper und seine Magie, und ich sehnte mich nach seinem Biss. Es war so, als ob sich unsere Herzen und Seelen auf einer Ebene vereint hätten, die unsere Körper mit ihren biologischen Beschränkungen nie erreichen konnten, als ob das Raubtier in uns endlich den lang ersehnten Seelenverwandten gefunden hätte.
Ich drängte mich seinem Kuss entgegen und genoss all das, was er mir zu bieten hatte, in vollen Zügen - was ich einst verloren geglaubt und erst wirklich zu schätzen gelernt hatte, als ich ihn tot wähnte. Tot, weil er einen Pflock auf sich nahm, der für mein Herz gedacht gewesen war.
Die Morgendämmerung nahte und brachte das Gefühl unwiderstehlicher Erschöpfung mit, dem sich kein Vampir widersetzen konnte. Wir wehrten uns gegen den Schlaf, drängten uns aneinander und gaben uns dem Rhythmus unserer Liebe hin, doch als sich die ersten Sonnenstrahlen am Horizont zeigten und die Welt in ein sanft goldenes und orangefarbenes Licht tauchten, krochen wir gemeinsam unter die Decken und schliefen Seite an Seite, bis die Sonne wieder unterging.
KAPITEL VIER
BESUCHSZEIT
Ich erwachte in Ethans Armen, aufgeschreckt durch das surrende Geräusch sich automatisch öffnender Rollläden, die sich jeden Tag schützend vor seine Fenster legten.
»Guten Abend«, sagte er und küsste meine nackte Schulter.
Ich schnaubte unzufrieden und drückte mein Gesicht wieder in die Kissen. Es war kühl im Zimmer, und ich lag eng umschlungen mit einem gut aussehenden und mächtigen Mann im Bett. Es gab für mich keinen Grund aufzustehen ... abgesehen von meiner heiligen Pflicht dem Haus und meiner Freundschaft zu Noah gegenüber. Zwei Vampire wurden vermisst, und ich hatte eine Menge zu tun. Der erste Punkt auf meiner Liste war ein Anruf bei Catcher, um mich auf den neuesten Stand zu bringen.
Widerwillig setzte ich mich auf, schob mir die Haare aus dem Gesicht und lose hinter den Kopf. Lange würden sie dort nicht bleiben, aber so würde ich es immerhin aus dem Bett schaffen, ohne blind herumzustolpern.
Ethan setzte sich neben mir auf und lehnte sich mit dem Rücken an das Kopfende, während er auf seinem Handy die neuesten Informationen und Nachrichten überflog.
»Irgendwelche Neuigkeiten?«, fragte ich.
»Die Feensöldner haben bestätigt, dass Catcher das Paket abgeholt hat, das wir bei ihnen hinterlassen hatten. Außerdem Neuigkeiten vom Übergangsteam«, sagte er. »Ich hatte sie ins Haus eingeladen. Ich dachte, es wäre von Vorteil, wenn sie vor Ort sind. Ehrlich gesagt hoffe ich, sie bieten uns ein wenig Schutz gegen jede Form von Unfug, den Darius anstellen könnte.«
Ich nickte. »In den Tagesaufgaben stand, dass wir Gäste haben würden, aber keine weiteren Details. Ich glaube nicht, dass ihre Reisevorbereitungen schon
Weitere Kostenlose Bücher