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Chicagoland Vampires: Für eine Handvoll Bisse (German Edition)

Chicagoland Vampires: Für eine Handvoll Bisse (German Edition)

Titel: Chicagoland Vampires: Für eine Handvoll Bisse (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chloe Neill
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Goblin niederstreckte.
    Die Nymphen sprangen auf, brachen in Jubel aus und umringten ihren Sieger in einem Meer aus wogenden Haaren, eng anliegender Viskose und fruchtigem Parfüm.
    Ich drängte mich schützend an die Tür, um nicht im allgemeinen Trubel erdrückt zu werden. Ich hatte dergleichen schon einmal erlebt und kein Interesse an einer weiteren Runde.
    »Merit!«, rief mein Großvater, als er bemerkte, dass ich sein Wohnzimmer betreten hatte. Er kam zu mir herüber, in seinem typischen Karohemd und seiner großväterlichen Hose, und umarmte mich.
    »Was ist denn hier los?«, fragte ich.
    »Angewandte Diplomatie«, antwortete er leise. »Die Nymphen haben Catcher in den Wahnsinn getrieben, und Jeff war der Ansicht, sie würden sich durch virtuellen Heldenmut beruhigen.«
    So etwas wäre mir nie im Leben eingefallen, aber den Damen schien es sehr zu gefallen. Nach einer Weile befreite sich Jeff aus der Nymphentraube, und als er mich entdeckte, wurde er wieder ernst.
    Er klatschte kurz in die Hände. »Meine Damen, ich bedanke mich in aller Form dafür, dass Sie so kurzfristig für mich Zeit finden konnten. Ich habe noch ein wenig zu tun, aber glauben Sie, Sie könnten mir den einen oder anderen Cheat für den nächsten Level besorgen? Das wäre einfach nur fantastisch.«
    Auf diese Aufgabenstellung folgte lautes Kreischen und Klatschen, und dann hüpften sie eine nach der anderen hinaus, bis schließlich die Fliegengittertür krachend hinter ihnen zuschlug.
    Die plötzliche Stille war ohrenbetäubend, bis uns die Konsole daran erinnerte, dass Roland of Westermere bereit war, sich der nächsten Aufgabe zu stellen.
    »Die Flussnymphen lieben Videospiele? Sie wirken nicht gerade wie Zocker auf mich.«
    »Es geht weniger um die Spiele«, erwiderte Jeff und schlug die Kapuze zurück, sodass seine verschwitzten Haare zum Vorschein kamen. Digitales Abenteuer oder nicht, sein Workout hatte er auf jeden Fall hinter sich. »Vielmehr lieben sie es, Formwandler Spiele gewinnen zu sehen. Sie finden das sehr männlich.«
    Ich runzelte verständnisvoll die Stirn und trat dann an ihn heran, um ihm einen dunkelroten Fleck von der Wange zu wischen. »Nun, du Inbegriff von Männlichkeit, du hast auf jeden Fall eine Wagenladung voll Lippenstift im Gesicht.«
    Jeff seufzte und wischte sich über den Fleck. »Das geht doch nicht. Fallon und ich sind später noch verabredet.«
    »Ich glaube nicht, dass sie vom Interesse der Nymphen an dir begeistert wäre. Vor allem nicht bei dieser Beweislage.«
    »Sie würde ausrasten«, stimmte er mir zu. »Sie hat in einer früheren Beziehung wohl schlechte Erfahrungen mit so etwas gemacht.«
    »Ah«, sagte ich. Ich wusste nicht genug von ihr, um mehr sagen zu können.
    »Die gute Nachricht ist auf jeden Fall, dass wir entdeckt haben, wie leicht sie sich ablenken lassen. Catcher konnte sie nicht beruhigen, und sie sind dann wegen einer absoluten Lappalie völlig ausgerastet -
wie immer
 - und kamen hierher. Wir haben festgestellt, dass sie sich nach ein paar Minuten Videospielen wieder beruhigen und vernünftig miteinander reden können.«
    »Sie müssen sich zusammenraufen, um ein Problem zu lösen«, erklärte mein Großvater. »Und diese Variante hinterlässt weniger Spuren als eine Runde Paintball.«
    »Nur der Erfolg zählt«, sagte ich grinsend und deutete dann auf Jeffs Aufzug. »Und was trägst du da?«
    »Das trägt Roland of Westmere, einer der Charaktere aus ºJakob's Quest¹ - das haben wir gerade gespielt.«
    »Ich kann mir nicht vorstellen, dermaßen von einem Videospiel fasziniert zu sein, dass ich mir auch noch ein Kostüm anziehen würde. Mal ehrlich, welchen Sinn sollte das haben?«
    »Welchen
Sinn
? Ich kann mich eine Zeit lang mit den Problemen eines anderen herumschlagen, anstatt mit meinen eigenen.«
    Okay, das konnte ich nachvollziehen. Mein Lederensemble war für mich auch eine Art Kostüm - ich fühlte mich ein wenig wilder und konnte darin auch besser bluffen. Nicht, dass diese Rolle keine anderen Probleme mit sich brachte.
    »Alles klar«, sagte ich daher.
    Er deutete in Richtung Hausrückseite. »Ich werde mich mal schnell umziehen und dich dann auf den neuesten Stand bringen. Catcher ist hinten, wenn du mit ihm reden willst.«
    »Möchtest du was zu trinken, meine Kleine?«, fragte mein Großvater.
    »Nein, danke, ich brauche im Moment nichts. Ich werde mal nach Catcher sehen.«
    Ich ging den Flur entlang zum früheren Abstellraum, den mein Großvater in ein

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