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Chicagoland Vampires: Für eine Handvoll Bisse (German Edition)

Chicagoland Vampires: Für eine Handvoll Bisse (German Edition)

Titel: Chicagoland Vampires: Für eine Handvoll Bisse (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chloe Neill
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nichts Gutes erahnen und auch nicht die melancholische Magie, die sie umgab.
    »Es tut mir leid, dass wir einfach so hereinplatzen«, sagte Noah.
    »Das macht überhaupt nichts«, erwiderte mein Großvater. »Kommen Sie herein. Ich kann gerne Ihre Jacken nehmen.«
    »Nein, danke«, sagte Noah, als sie das Haus betraten.
    Mein Großvater lächelte freundlich und deutete auf die Couch. »Bitte setzen Sie sich.«
    Noah nickte, und das Trio ging schweigend zur Couch.
    »Rose kennt ihr bereits«, begann Noah, nachdem sie Platz genommen hatten. »Ich möchte euch gerne Elena vorstellen.«
    »Catcher und Jeff Christopher«, sagte ich und deutete auf das hinter mir stehende Paar. »Mein Großvater, Chuck Merit. Was ist passiert?«, fragte ich Noah.
    »Wir haben sie gefunden«, antwortete Noah.
    Rose brach in Tränen aus. Noah holte sein Handy aus der Tasche, drückte einige Knöpfe und reichte es mir dann.

KAPITEL FÜNF
VAMPIRE. DURCHGEKNALLT.
    Ich war innerlich auf das Schlimmste gefasst, aber auf so etwas konnte man sich kaum vorbereiten. Das Bild war körnig, die Farben fleckig, aber es gab keinen Zweifel an dem, was darauf zu sehen war.
    Oliver und Eve waren tot.
    Es gab nur wenige, wirklich sichere Wege, um einen Vampir zu töten - Espenholzpflöcke, direktes Sonnenlicht, komplette Zerstückelung, Enthauptung. Die beiden letzteren Varianten waren der Grund, warum Vampire mit Schwertern in die Schlacht zogen. Unsere Klingen waren das richtige Werkzeug, um unsterbliche Gegner zu vernichten.
    Wer immer diese Tat begangen hatte - er hatte sich für die Enthauptung entschieden.
    Sie lagen in einer Blutlache nebeneinander auf einem Holzfußboden und hielten sich an den Händen - ein letzter Beweis ihrer Liebe füreinander, eine Weigerung, dem Tod zu begegnen. Ihre Arme waren von Tätowierungen übersät, die ineinander überzugehen schienen, als ob derselbe Künstler ein Kunstwerk auf zwei Körpern geschaffen hatte.
    Ihre blonden Haare waren blutverschmiert. Die Hälse waren komplett durchtrennt, ihre Köpfe lagen jedoch nur wenige Zentimeter vom Rumpf entfernt, als ob der Mörder ihre Unsterblichkeit hatte verspotten wollen. Sie hätten die meisten Verletzungen überstanden, die für Menschen tödlich gewesen wären; Vampire gesundeten schnell, und Schnittwunden hätten sich irgendwann geschlossen. Aber eine Enthauptung bedeutete den Tod.
    Sie schienen keine anderen Verletzungen erlitten zu haben. Es wirkte, als ob sie im Schlaf überrascht worden wären ...
    Mir war der Tod schon früher begegnet, und ich hatte selbst getötet - immer im Kampf und nur, um jemanden oder etwas zu schützen, das ich liebte. Doch das hier war etwas anderes. Solange Noah nicht über Informationen zu Oliver und Eve verfügte, die diesen Anblick erklären konnten, handelte es sich um einen kaltblütigen Mord, der an Grausamkeit kaum zu übertreffen war.
    Mir wurde schlecht. Meine Haut fühlte sich mit einem Mal feucht-kühl an, und kalter Schweiß lief mir den Rücken hinab. Alles drehte sich. Die Erinnerung an den Verlust, den ich erst vor wenigen Monaten erlitten hatte, kam schlagartig zurück, an die Zeit, als Ethan für mich verloren schien ...
    Zitternd reichte ich das Handy an meinen Großvater weiter und sah dann Noah, Rose und Elena an. »Mein aufrichtiges Beileid.«
    Noah nickte. »Wir sind keine Unruhestifter. Ich weiß nicht, wer so etwas tun könnte.«
    »Ein Monster«, entgegnete mein Großvater freiheraus, reichte das Handy an Catcher und Jeff weiter und sah dann ebenfalls Noah, Rose und Elena an. »Auch ich möchte Ihnen mein Beileid aussprechen. Worte helfen in solchen Momenten nicht, aber dennoch will ich sie gesagt haben.«
    Ich fragte mich, wie oft er diese Worte während seiner jahrzehntelangen Karriere als Polizist wohl gesagt hatte.
    »Haben Sie das Foto gemacht?«, fragte Catcher.
    Noah nickte erneut. »Einer unserer Freunde ist professioneller Fotograf. Er macht gerne Bilder vom Verfall einer Stadt: Ruinen, Graffiti, rostender Stahl, solche Sachen. In der Nähe seines Studios befindet sich ein altes Lagerhaus für Dokumente aller Art. Es wurde in den Vierzigern errichtet, und er hatte die Befürchtung, dass es nicht mehr lange stehen würde. Er wollte sich noch schnell einen Eindruck verschaffen, bevor es zusammenbricht oder abgerissen wird, also ist er mit einem Kollegen durch das Gebäude gegangen.«
    Noah räusperte sich, als ob ihm die Erklärung schwerfiele. »Sie gingen durch eine der oberen Etagen und rochen

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