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Chicagoland Vampires: Für eine Handvoll Bisse (German Edition)

Chicagoland Vampires: Für eine Handvoll Bisse (German Edition)

Titel: Chicagoland Vampires: Für eine Handvoll Bisse (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chloe Neill
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bedeutete das, dass ein Vampir Navarres der Mörder sein musste. Eine äußerst unangenehme Situation, denn wir hatten keinen einzigen Beweis dafür, dass ein Vampir Navarres damit zu tun hatte.
    »Wir werden tun, was wir können, um den Mörder seiner gerechten Strafe zuzuführen«, sagte Ethan. »Aber wir sind nicht hier, um uns die Hände schmutzig zu machen, damit du und Morgan eine reine Weste behalten könnt. Diese Art der Vorgehensweise hat uns zu lange mehr als genug gekostet. Ihr schuldet unserem Haus einen Gefallen, und diesen werden wir einfordern.«
    Es war deutlich von Scotts Gesicht abzulesen, dass ihn diese Aussage wütend machte. Ich hatte meine Zweifel daran, dass es viele Vampire gab, die ihm widersprachen. Aber Ethan war kein Novize aus Scotts Haus. Ethan war wesentlich länger Vampir als Scott und bereits Meister gewesen, als Scott noch gar nicht geboren war.
    Ich hatte schon länger den Eindruck, dass sich Ethan durch seinen verfrühten Tod verändert hatte. Vielleicht noch mehr zum Draufgänger geworden war, wofür diese kleine Rede einen ziemlich guten Beweis darstellte. Und da Ethan mit seiner Aussage hundertprozentig recht hatte, gefiel mir diese Veränderung außerordentlich gut. Es war nicht Cadogans Aufgabe, Grey oder Navarre zu Diensten zu sein. Natürlich gab es keinen Zweifel daran, dass wir den Verbrecher schnappen wollten, aber es freute mich, dass die beiden endlich den Hinweis erhalten hatten, dass es mit dem süßen Leben für sie vorbei war.
    In Scotts Gesichtsausdruck war aber noch etwas anderes zu erkennen - widerwilliger Respekt. Scott war mir schon immer wie ein aufrichtiger, knallharter Typ vorgekommen. Auch wenn er unliebsame Wahrheiten sicherlich nicht gerne hörte, so schien doch ein Teil von ihm Ethans Offenheit wertzuschätzen.
    »Einverstanden«, sagte Scott.
    »In diesem Fall«, erklärte Ethan, »machen wir uns auf den Weg, damit das Haus die notwendigen Schritte einleiten kann. Wir werden Morgan und dich sofort informieren, sobald wir Neuigkeiten haben.«
    Scott nickte, und damit war die Vereinbarung getroffen.
    Ethan verließ das Gebäude, ohne ihn oder Jonah noch eines Blickes zu würdigen. Wenigstens hatte er sich zusammengerissen und Jonah nicht in aller Öffentlichkeit auf meine Mitgliedschaft in der Roten Garde angesprochen. Ich dankte dem Herrn auch für die kleinen Wunder.
    Wir verließen ein Haus, in dem die Vampire voller Zorn und Trauer ihrer Verstorbenen gedachten.
    Bedauerlicherweise hatten diese Emotionen auch auf uns abgefärbt. Ethan sagte kein Wort, und ich wurde immer wütender. Meine Mitgliedschaft in der RG hatte gute Gründe und sollte geheim gehalten werden. Wenn ich es Ethan einfach erzählt hätte, wäre mein Engagement in einer Geheimgesellschaft eigentlich nichts mehr wert gewesen.
    Natürlich konnte ich seinen Standpunkt verstehen. Ich hatte mir den Beitritt zur RG nicht leicht gemacht, und zwar aus genau den Gründen, weswegen er nun auf mich wütend war: weil er es als Schlag gegen sich selbst und das Haus verstünde. Das war es aber nicht. Und das war mir jetzt klarer als zuvor. Das änderte aber nichts an dem Gefühl tiefer Schuld, das mich belastete.
    Als wir ausstiegen, wartete Ethan auf mich, bevor wir durch das Tor traten und ins Haus gingen, sagte aber weiterhin kein Wort.
    Als wir die Eingangshalle betraten, fragte er mich: »Gibst du Luc Bescheid?«
    Ich nickte. »Klar.«
    Er nickte kurz zurück, ging in sein Büro und ließ mich einfach stehen.
    So viel dazu. Wir schienen uns nun lediglich auf eine Mordermittlung zu konzentrieren, nicht auf die Vernichtung unseres Hauses durch vertraglichen Blödsinn.
    Mir schmeckte der Gedanke überhaupt nicht, aber eins nach dem anderen. Ich hatte in Haus Navarre keine Chance gehabt, Jonah über das Geschehene zu informieren, aber er musste es erfahren. Ich trat nach draußen unter den Säulenvorbau, gab seine Nummer ein und fackelte nicht lange herum.
    »Hallo?«
    »Ethan weiß über die Rote Garde Bescheid.«
    Am anderen Ende der Leitung herrschte Schweigen. Jonahs Enttäuschung war praktisch spürbar.
    »Ich konnte nicht anders«, sagte ich. »Lacey Sheridan hat mich bis zu unserem Treffen verfolgt.«
    »Sie hat dich verfolgt? Warum sollte sie das tun?«
    »Weil sie Ethan liebt und nach einer Ausrede sucht, um mich aus dem Rennen zu werfen.«
    »Hat sie eine gefunden?«
    »Ich weiß es nicht«, antwortete ich leise. »Er ist wütend. Für einen Meister ist die RG eine Art Beleidigung, und

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