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Chiemsee-Cowboys - Oberbayern Krimi

Chiemsee-Cowboys - Oberbayern Krimi

Titel: Chiemsee-Cowboys - Oberbayern Krimi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heinz von Wilk
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Dermatologe. Am Tisch unten am Ende des Wasserbeckens wird offensichtlich Black Jack gespielt. Auch da ist gut Betrieb.
    Zeno schaut über die Schulter und sagt zu Stocker: »Ich hab erst knapp zehntausend verspielt, aber das ist Teil von meinem System. In einer halben Stunde gehört uns der ganze Laden hier, wirst du gleich sehen.«
    »Na super, so ist er, mein Partner«, sagt der Stocker zum Perlmann, der grinsend hinter ihm steht. »Da fällt mir die Geschichte von dem Typen ein, der beim Pokerspielen in genau so einer Runde wie die, in der er hier jetzt sitzt, an die Zwanzigtausend verloren hat und deswegen am Pokertisch tot umfällt, so regt der sich da drüber auf. Seine Kumpels in der Runde sagen: ›Freunde, hilft alles nichts, der Sensibelste von uns, der muss jetzt zu der Frau von unserem toten Kumpel hier, und ihr das mit dem Totalausfall schonend beibringen. Aber schonend, wenn’s geht.‹ ›Ich mach das, schließlich bin ich ja Psychologe‹, sagt einer. Steht auf und fährt zu der Frau. Die macht die Haustür auf und sagt zu dem Kumpel: ›Servus, grüß dich, wo ist denn mein Mann?‹ ›Der?‹, sagt der Kumpel. ›Der hat gerade zwanzigtausend beim Pokern verloren.‹ ›Was?‹, sagt die Frau. ›Da soll er doch gleich tot umfallen, der Sauhund, der.‹ ›Gut‹, sagt der Kumpel, ›ich geh und sag ihm das.‹«
    »Ach, Herr Stocker, Sie sind wirklich ein Mann mit feinem Humor, so was weiß ich zu schätzen. Lassen Sie uns doch an der Bar noch etwas Champagner trinken, vielleicht möchten Sie auch mit einer unserer Hausdamen ins Gespräch kommen? Was meinen Sie?«
    »Nein, das passt schon für heute. Schließlich haben wir alle morgen einen harten Tag vor uns, nicht wahr? Los, Zeno, schmeiß die Karten hin, wir haben zu tun.«
    Seufzend legt der Zeno sein Blatt vor sich, deutet auf den Geldstapel in der Mitte des Tisches unter der Lampe und sagt zu seinen Mitspielern: »Ist schon im Pott, also lasse ich es liegen. Viel Spaß noch, bis zum nächsten Mal.«
    Perlmann nickt Alexej zu und geht nach einer angedeuteten Verbeugung auf die andere Seite des Pools zu dem Roulettetisch. Stocker sagt zu Alexej: »Machen Sie sich keine Mühe, wir finden alleine hier raus. Wir sehen uns. Und immer schön geschmeidig bleiben.« Und zu Zeno: »Ohne Tritt Marsch, und Abgang.«
    An der Bar neben dem Eingang kommen sie an den beiden Spielerfrauen vorbei (im nächsten Leben werd ich auch Spielerfrau, denkt sich Stocker). Auf jeden Fall: Die beiden haben sich offensichtlich wieder so weit vertragen, dass sie in normaler Lautstärke miteinander reden können. Liz sagt gerade zu Heidi: »Deine Nase, das wollt ich dich schon lange mal fragen, hast du da was machen lassen, oder trägst du die schon immer so hoch?«
    »Nein, gar nichts hab ich da dran gemacht. Also, wie kommst du denn auf so was? An mir ist alles Mutter Natur, fast jedenfalls. Aber die Knipplinger Angie, weißt schon, die Frau Metzgersgattin, die hat sich eine Designer-Muschi machen lassen, von dem berühmten Professor Dings, der da diese Hotel-Klinik an so einem See hat. Vom Allerfeinsten gemacht, kann ich dir sagen. Hat sie mir sogar gezeigt, neulich, auf der Toilette vom ›Sea-Inn‹.«
    »Ehrlich?« Liz ist fix und fertig und nimmt einen kräftigen Schluck Champagner.
    »Yes«, sagt die Heidi, »und weißt du was? Ich mein, in der Hotel-Klinik da am See, da ist sowieso alles inklusive, also all you can eat schon in der Früh. Das ist da ganz normal. Und finanzieren tun die auch, sehr günstig, die Angie hat sechsunddreißig Monatsraten ausgemacht für ihre neue Muschi, zu fünf Prozent, da kann man nicht meckern. Solange läuft dann ja auch die Garantie. Aber jetzt kommt der Hammer: Im Preis inbegriffen, da hat sie bei der Entlassung noch zwölf String-Tangas bekommen, exakt in ihrer Größe, alle mit dem Aufdruck: ›Wegen Renovierung geschlossen‹. So, was sagst du jetzt?«
    Was die Klum jetzt sagt, das haben Stocker und Zeno aber nicht mehr mitgekriegt, denn die Stahltür hat sich hinter ihnen geschlossen. Durch die Halle und über den Kies auf dem Parkplatz gehen sie schweigend, und erst im Auto sagt Zeno: »Noch ein paar Minuten, und ich hätt sie alle im Sack gehabt, alle.«
    »Klar, du denkst, du bist ein Spieler-Profi, oder?«
    »Ich denke das nicht, ich weiß es.« Beleidigt schaut Zeno aus dem beschlagenen Fenster auf der Beifahrerseite.
    »Dann sag mir: Woher weiß eine Kuh, dass sie kein Schmetterling ist, der träumt, dass er eine Kuh

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