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Chimaeren

Chimaeren

Titel: Chimaeren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vampira VA
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Menschen, die sich erfolgreich dagegen zur Wehr setzen.«
    »Ein Jahrmarktsgaukler, der von sich behauptete, ein großer Hypnotiseur zu sein, sagte einmal etwas ganz Ähnliches zu mir. Ich habe ihm nicht geglaubt. Ich hielt ihn für einen Scharlatan.«
    »Ich könnte mir vorstellen«, erwiderte Lilith, »daß er im Gegenteil ein Meister seines Fachs war.«
    »So wie Sie? Aber wer sind Sie? In welcher Beziehung stehen Sie zu dem Haus in der Paddington Street? Was haben Sie darin zu suchen gehabt?«
    Für einen Moment legte sie die Stirn in Falten. »Es gehört mir.«
    »Wir haben alles Erdenkliche unternommen, um den Eigentümer zu ermitteln. Umsonst.«
    »Das wundert mich nicht. Es gab eine Zeit, da war den Behörden daran gelegen, alle Unterlagen, die mit 333 Paddington zusammenhängen, zu vernichten.«
    Holloway richtete sich ein Stückweit im Bett auf. »Sie behaupten, die Behörden hätten -?«
    »Wie heißt der Polizeipräsident dieser Stadt?« unterbrach sie ihn und wechselte scheinbar zusammenhanglos das Thema.
    »Boyd Scone.«
    »Und sein . Vorgänger?«
    »Codd. Virgil Codd.«
    Sie nickte, als würde sie zumindest den Letztgenannten kennen. »Codd war derjenige, der unter einer Decke steckte mit Al Weinberg.«
    »Dem Ex-Bürgermeister?«
    »Ex-Polizeipräsident und Ex-Bürgermeister ... Betonung auf Ex. Verschwanden sie nicht beide ungefähr zur selben Zeit? Und wurde ihr Schicksal je geklärt?«
    Trotz der pochenden Schmerzen versuchte sich Holloway noch weiter aufzurichten. »Haben Sie etwa ...?«
    »Nein. Aber ich stehe auf derselben Seite wie das, was sie umgebracht hat.«
    »Umgebracht?«
    »Sie wissen, daß ich . nun, daß ich kein Mensch bin. Sie haben mir erlaubt, Ihr Blut zu trinken.«
    Stöhnend sank Holloway in sein Kissen zurück. Seine Hand ging zu der dick bandagierten Wunde, aus der das Blut geflossen war, das Lilith sich einverleibt hatte. »Erinnern Sie mich bloß nicht daran.«
    »Es gibt andere, die weniger . hm, genügsam gewesen wären als ich. Solche, die nicht zögern, Menschen zu töten, um an deren Blut zu gelangen .«
    »Vampire.«
    Fast tonlos kam das Wort über die Lippen des Chief Inspectors. Holloways Lider waren zur Hälfte herabgesunken. Seine Pupillen lugten darunter hervor wie unter fleischfarbenen Jalousien.
    »Codd und Weinberg waren im weitesten Sinne auch Vampire.«
    »Haben Sie noch mehr solcher Märchen auf Lager?«
    »Ich könnte Sie spannender unterhalten als Scheherazade aus Tausendundeiner Nacht. Und der Clou dabei wäre: Meine Geschichten sind wahr!«
    »Ich muß wahnsinnig sein, daß ich Ihnen überhaupt zuhöre.«
    »Ich setze meine ganze Hoffnung darauf, daß Sie das nicht sind.«
    »Ich weiß wirklich nicht, was Sie erwarten .«
    Lilith zögerte. Dann sagte sie fast beschwörend: »Reden Sie mit Darren Secada - reden Sie ruhig und sachlich mit ihm. Fragen Sie ihn nach den Toten, die ihm in jüngster Zeit unters Messer gekommen sind. Verlangen Sie Einblicke in seine Berichte zu diesen höchst merkwürdigen Fällen!«
    »Und dann?«
    »Dann werden - zusammen mit dem übrigen Background, den Sie sich bei Ihrem Aufenthalt in der Paddington angeeignet haben -Ihre letzten Zweifel schwinden. Sie werden erkennen, daß die Gefahr, von der wir reden, real ist, kein Hirngespinst. Und vielleicht ...« Sie stockte, aber als Holloway fragend die Augenbrauen nach oben zog, fuhr sie fort: »Und vielleicht werden Sie sich entschließen, gegen diese Bedrohung vorzugehen. Gemeinsam mit mir. Mit . uns.«
    »Heißt das, Secada haben Sie schon um den Finger gewickelt?«
    »Das war nicht nötig. Spätestens seit dem Überfall auf sein Apartment weiß auch er, daß es auf dieser Welt Wesen gibt, die man fürchten sollte. Und gegen die man ankämpfen muß.«
    »Was wäre, wenn ich Ihnen nicht glaube? Wenn ich es mir überlegt habe und den einzigen Feind, die einzige Bedrohung in Ihnen sähe?«
    Achselzuckend trat sie einen Schritt zurück. »Dann hätte ich einen Gegner mehr - einen, der mir den Kampf gegen den wahren Feind unnötig erschweren würde.«
    Holloway kniff die Augen zu schmalen Schlitzen zusammen. »Sie würden sich einfach umdrehen und zur Tür hinausmarschieren, wie Sie gekommen sind - ohne dafür zu sorgen, daß ich Ihnen keine Knüppel mehr zwischen die Beine werfen kann?«
    Sie nickte. Es wirkte aufrichtig. Aber Holloway konnte nicht vergessen, wie sie ausgesehen hatte, als sie gegen die Monster im Kellerlabyrinth unter ihrem Haus vorgegangen war .
    »Um Vertrauen

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