Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Chindi

Chindi

Titel: Chindi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack McDevitt
Vom Netzwerk:
hohen Anteil an Ammoniakeis. Die Rakete bläst sich zu dem gewaltigen Trichter auf, den wir dort sehen können, und das schmale Ende zeigt nach oben. «
    »Wäre das nicht zu schwer? Was hält das Ding oben?«
    »Sie müssen nur leichtes Material benutzen, Hutch. Dazu ein paar Ballons, falls nötig. Der Reaktor ist aktiviert. Er erhitzt, was immer sich in seiner Nähe befindet. Die ganze Konstruktion ist bodenlastig, also hüpft sie einfach auf den 1.400 Stundenkilometer schnellen Winden um den Planeten herum. Sie hat die gleiche Dynamik wie ein Schwimmer an einer Angel, der unten schwerer ist als oben.«
    Eine Schemazeichnung erschien auf dem Monitor.
    »Der Reaktor befindet sich innerhalb des Trichters, oben am Hals. Während er die umgebende Luftschicht erhitzt, steigen Ammoniakeis und Gase in dem Rohr auf und werden in den Raum ausgestoßen. Und schon haben Sie Ihren Schneesturm. Ihre Tankstelle.
    Wenn die Tanks des Chindi voll sind, zieht sich der Perkolator wieder zusammen, und die Rakete kehrt, wie ich vermute, zu dem Schiff zurück.«
    Alle hatten seinen Ausführungen schweigend gelauscht. »Mir scheint«, sagte George nun, »es ist einfacher, ein kleineres Schiff zu bauen. Eines mit weniger Masse.«
    »Das wäre zweifellos einfacher«, stimmte Tor zu. »Also muss es einen Grund geben, warum sie ein so großes Schiff vorgezogen haben.«
     
    Der Chindi umkreiste den Planeten ein weiteres Mal und kreuzte dann erneut durch den Schlürfer. Die Memphis folgte in einem Abstand von tausend Kilometern. Bill sendete Georges Gruß- und Friedensbotschaft nach wie vor, als George plötzlich von Hutch verlangte, den Vorgang abzubrechen, und sich persönlich gekränkt gab.
    »Tu, was er sagt, Bill«, sagte Hutch, die allein auf der Brücke war.
    »Okay, Hutch. Es sieht aus, als würden wir dort drüben einen weiteren Startvorgang beobachten können. Ja, da ist er schon.« Er legte die Bilder auf den Schirm. »Wieder eine Flasche. Und die vorangegangene verlässt den Orbit.«
    »Kannst du feststellen, wo sie hinfliegt, Bill?«
    »Negativ. Sie beschleunigt immer noch. Sieben g und steigend.«
    »Aber nicht in unsere Richtung?«
    »Nein. Nicht einmal in die Nähe.«
    »Gut«, sagte sie. »George, wir könnten selbst ein bisschen Treibstoff brauchen, und wir hatten darüber gesprochen, ebenfalls durch den Sturm zu fliegen. Ich denke, dies wäre eine gute Gelegenheit.«
    Er nickte. »Vielleicht erregt das ihre Aufmerksamkeit.«
    »Das bezweifle ich.«
    Tor und Nick setzten besorgte Mienen auf. »Und Sie glauben wirklich, dass wir das tun können?«, fragte Nick.
    »Das sollte kein Problem sein. Und es ist besser, als mehrere Tage über den oberen Bereich der Atmosphäre zu gleiten. Nein, das sollte uns keine Schwierigkeiten bereiten, und sie sind schließlich auch durchgekommen.«
    »Sie sind auch ein ganzes Stück größer als wir.«
    »Wir werden langsam vorgehen.«
    Aber sogar Bill schien Zweifel zu hegen. Als sie auf die Brücke zurückkehrte und er Gelegenheit bekam, mit ihr allein zu sprechen, fragte er, ob sie das wirklich für eine gute Idee hielte.
    »Ja, Bill, das ist eine gute Idee. Fahr die Schaufeln aus und zieh alles andere bis auf die Sensoren ein.«
    »Der Chindi ist gerade wieder in den Sturm eingedrungen.«
    »Okay.«
    Ihr Commlink blinkte. Es war Alyx, die zusammen mit den anderen in der Missionskontrolle verharrte. »Die Monitore sind ausgegangen«, sagte sie.
    »Das liegt nur daran, dass wir die Objektive für den Flug durch den Sturm eingezogen haben.«
    »Muss das sein?«, grummelte George.
    »Es ist eine Vorsichtsmaßnahme.«
    »Dann sollten wir lieber ein Risiko eingehen. Wir würden das gern sehen.«
    »Okay«, sagte sie. »Aber die Sicht wird vermutlich stark eingeschränkt sein, wenn wir erst drin sind.« Bill reaktivierte zwei Objektive, eines auf jedem der beiden Leitwerke. Hutch sendete die Bilder an die Missionskontrolle und den Monitor über ihrem eigenen Kopf weiter.
    »Danke«, sagte Alyx.
    »Schon in Ordnung.« Sie wies ihre Passagiere an, die Sicherheitsnetze zu aktivieren. »Bill, was passiert mit den beiden Flaschen?«
    »Die erste setzt ihren ursprünglichen Kurs fort, Hutch. Sie beschleunigt immer noch. Ich kann aber kein mögliches Ziel ausmachen. Die andere hat gerade die Triebwerke gezündet und scheint sich darauf vorzubereiten, ebenfalls den Orbit zu verlassen. Tatsächlich tut sie das gerade.«
    »Wohin fliegt die?«
    »Anscheinend nirgendwohin. Der Kurs führt in die grobe

Weitere Kostenlose Bücher