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Chindi

Chindi

Titel: Chindi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack McDevitt
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Reihe niedriger Hügel. Sie stellten das Bild auf maximale Vergrößerung, und Alyx erklärte, dass das Etwas aussähe wie eine Funkantenne.
    Hutch war anderer Meinung. »Ich glaube, das ist eine Luke.«
     
    Weiterhin sammelten sie so viele Daten wie möglich über den Chindi. Die Memphis, die vom Bug bis zum Heck nur 62 Meter maß, dürfte neben diesem Schiff kaum zu sehen sein, verfügte sie doch nicht einmal über ein Hundertstel seiner Länge.
    Bill lieferte ihnen die Bilder, und sie verbrachten Stunden mit ihnen, während die Memphis Georges Gruß ständig wiederholte. Sie entdeckten noch zwei andere Luken, eine gerade zwei Meter groß, die anderen zwanzig oder mehr, und alle waren von der gleichen Farbe wie der umgebende Felsen.
    »Hutch.« Bills Stimme erklang in einer tieferen Tonlage. Seiner besorgten Tonlage. »Ein Start hat stattgefunden. Etwas hat das Schiff verlassen und ist in den Orbit vorgedrungen.«
    »Auf den Schirm.« Das Ding war flaschenförmig und flog mit dem Hals voran. Die Oberfläche wirkte glatt und ebenmäßig.
    »Die Konstruktion unterscheidet sich von den Objekten, die wir zuvor gesehen haben.«
    Hutch konnte Abstrahlrohre erkennen. »Wie groß ist es?«
    »Beinahe so lang wie unsere Landefähre. Vielleicht ein paar Meter kürzer. Der Durchmesser beträgt an der breitesten Stelle drei Meter.«
    »Okay, Bill«, sagte Hutch. »Gib mir Bescheid, wenn sich irgendwas ändert.«
    Später meldete er sich mit weiteren Neuigkeiten zurück. »Hutch, ich glaube, ich kann erkennen, wie sie den Sturm auslösen.«
    Physik und Meteorologie gehörten nicht gerade zu ihren Stärken. Oder zu denen irgendeines Mitglieds dieser Gruppe. Aber sie wusste, dass Bill diesen Makel wettmachen konnte. »Erklärung«, sagte sie.
    »Ein Schiff, das so groß ist wie der Chindi, benötigt gewaltige Mengen an Treibstoff. Würde es versuchen, wie wir mit Schaufeln zu arbeiten, müsste es Jahre im Orbit zubringen, um genug Wasserstoff aufzunehmen. Alternativ könnte es in die Atmosphäre vordringen und in der Troposphäre kreisen.
    Das würde jedoch einen Kompromiss in Konstruktionsfragen erfordern. Die Reibungskräfte müssten aufgefangen werden, und das Schiff würde eine erhebliche Menge des frisch aufgenommenen Treibstoffs dafür verbrauchen, sich aus dem Gravitationsfeld des Planeten zu lösen.«
    »Also, wie sieht die Lösung des Problems aus?«
    Bill tauchte auf dem gegenüberstehenden Sessel auf, gekleidet in ein weißes Hemd, das am Kragen offen war, und eine dunkelgrüne Hose. Die Beine hatte er übereinander geschlagen. »Die Lösung ist ein Perkolator.«
    »Ein Perkolator.«
    Der Sturm erschien in einer Seitenansicht auf dem Schirm, und sie sahen, wie die Luftmassen emporgewälzt wurden, aufwallten wie bei einem Vulkanausbruch und einen gigantischen explosiven Pilz bildeten, der sich über die Wolken erhob und in alle Richtungen ausdehnte. In dem Trichter tauchte eine blinkende Linie auf, die sich bis ins Zentrum des Schlürfers zog. »Ein Rohr«, sagte Bill. »Soweit ich es erkennen kann, rächt es von dem Sturm aus dreihundert Kilometer in die Tiefe.« Weit hinab in die Troposphäre, wo die Linie, das Rohr, in eine Art Trichter überging, der die Form eines auf dem Kopf stehenden Tornados hatte und sich nach unten immer stärker weitete. Der Tornado hüpfte auf den Hochwinden, die ihn erst in die eine, dann in die andere Richtung trieben. Aber er hielt. Er bewegte sich im gleichen Tempo wie der Sturm durch die geringere Höhe.
    »Er hat eine Geschwindigkeit von etwa 1.500 Stundenkilometer«, sagte Bill.
    »Und das Ding löst den Sturm aus?«
    »Das nehme ich an. Sie scheinen Gas aus der Troposphäre aus dem Gravitationsfeld zu lösen, um ein Wasserstoffreservoir im Orbit zu schaffen, zu dem das Schiff vordringen kann.« Bill war sichtlich zufrieden mit sich. »Dazu filtern sie das Gas in einer geringeren Höhe aus. Und bitte, sehen Sie mich nicht so skeptisch an. Die Konstruktion dürfte ziemlich einfach sein.
    Sie brauchen lediglich eine flexibel einsetzbare Fernlenkrakete, sagen wir aus einem leichten Kunststoff, die sie in die Tropopause steuern. Am Äquator. Es muss am Äquator geschehen.«
    »Okay. Wie geht es weiter?«
    » Wir statten die Rakete mit einem hoch leistungsfähigen Fusionsreaktor aus. Etwa hundert Kilometer unter der Tropopause liegt die Temperatur gerade unterhalb von einhundert Grad Kelvin, der Druck bewegt sich um eine Atmosphäre, und die Zusammensetzung der Luftschicht enthält einen

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