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Chindi

Chindi

Titel: Chindi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack McDevitt
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Vermutlich waren diese Leute nur in der Gegend und haben die Zuflucht entdeckt. Genau wie wir.«
    »Merkwürdiger Zufall«, bemerkte Alyx.
    »Was?«
    »Dieser Ort ist in dreitausend Jahren vermutlich nur zweimal besucht worden, und beide Besuche fanden innerhalb weniger Tage statt.«
     
    Das Objekt wurde auf ihren Schirmen zunehmend größer. Bill öffnete die Wandverkleidung vor den Sichtfenstern der Missionskontrolle, sodass sie es direkt sehen und ein Gefühl für die immense Größe dieses Dings entwickeln konnten. Als die Memphis näher kam, veränderte sich ihre Perspektive, und sie konnten das Schiff nicht mehr als Ganzes betrachten. Stattdessen blickten sie auf eine Felslandschaft hinab, die sich in alle Richtungen ausdehnte. Sie war vernarbt, zerschlagen und mit Schnee bedeckt. Bergketten und Felsspalten beherrschten die Oberfläche, hier und da gab es Krater und dazwischen Antennen und Sensoren und andere elektronische Einrichtungen, die Hutch zum größten Teil nicht einordnen konnte.
    Sie bewegten sich langsamer als das Objekt und beobachteten, wie es unter ihnen vorüberzog, konnten sehen, wie die felsige Oberfläche ihre unregelmäßige Form allmählich einbüßte, glatt wurde, metallisch, sich auf sie zu wölbte. Die Wölburig wurde zu einem Hügel, der Hügel zu einem Zylinder, einem von zwei Zylindern, Zwillingszylindern, grau und kalt und pockennarbig. Dann bewegten sich die Zylinder voran, und sie sahen, dass es tatsächlich vier waren, zwei auf jeder Seite, und sie wurden zu Rohren, wurden zu gewaltigen Triebwerksrohren am Heck des Schiffs.
    »Groß« , sagte Tor nur.
    »Was wollen Sie jetzt tun?«, erkundigte sich Hutch bei George.
    »Was würden Sie vorschlagen?«
    »Weiter mit ihnen reden, uns zurücklehnen und beobachten.«
    »Sind wir in der Lage ihnen zu folgen, sollten sie wegfliegen?«, fragte Nick.
    »Kommt auf ihre Technologie an. Die Hazeltines stellen theoretisch die einzige Möglichkeit dar, den Sprung durchzuführen. Wenn das stimmt, wenn sie die auch haben, dann können wir. Wir müssten nur beobachten, wo sie hinwollen, und dort wieder zu ihnen stoßen.«
    »Wir können also herausfinden, welchen Stern sie ansteuern?«
    »Wir müssen nur ihren Blickwinkel beachten und die einzelnen Punkte miteinander verbinden. Nein, das sollte kein Problem sein.«
    Sie schwenkten in einen parallelen Orbit ein und folgten dem anderen Schiff mit einem gewissen Sicherheitsabstand. Es gab keine Anzeichen dafür, dass der Asteroid, der Chindi, ihre Anwesenheit bemerkt hätte.
    Allmählich wurde George ungeduldig. »Ich verstehe nicht, warum sie nicht antworten«, sagte er. Und dann fiel ihm etwas ein. »Wann rechnen wir mit Mogambos Ankunft?«
    »In neun Tagen. Warum?«
    »Wenn jemand diesen Kreaturen die Hände schüttelt, dann sollten wir das sein.« Er hatte die Rechte zur Faust geballt und presste sie gegen die Lippen. »Wie wäre es mit Blinkzeichen?«
    »Wir können es versuchen. Was darf es denn sein? Dreimal kurz, dreimal lang?«
    »Klingt gut.«
    Hutch beschleunigte, bis sie auf einer Ebene mit dem Chindi waren, und ließ die vorderen Navigationsleuchten manuell aufblinken.
    Blinkblinkblink.
    Bliiink-Bliiink-Bliiink.
    Und noch einmal.
    Der Chindi schwebte durch die Nacht. Sie befanden sich inzwischen auf der dunklen Seite von Autumn, weit entfernt von dem Sturm. Tief unter ihnen erfüllten mächtige Berge aus Kumuluswolken den Himmel. Blitze flackerten auf, groß und blendend, manche gewaltig genug, die ganze Erde zu umrunden.
    »Versuchen Sie es noch einmal«, forderte George.
    Hutch gab die Aufgabe an Bill weiter, der die Scheinwerfer an Front und Heck, Ober- und Unterseite des Schiffs für die Blinkzeichen benutzte.
    »Vielleicht sehen sie uns nicht.«
    »Das ist unmöglich, George.«
    »Warum antworten sie dann nicht? Diese Begegnung muss für sie doch ebenso bedeutsam sein wie für uns.«
    »Ich weiß es nicht«, sagte Hutch, »aber Sie sollten etwas vorsichtiger mit ihren Mutmaßungen sein.«
    »Wir fangen immer noch keine Funksignale von ihnen auf, richtig?«
    »Ja.«
    Sie versuchten es weiter, während sie durch den letzten Abschnitt der Nacht flogen, den Terminator überquerten und in der Dämmerung herauskamen. Und sie sahen, wie Cobalt aufging.
    Inzwischen widmeten sie sich den vergrößerten Bildern. Das Schiff war weiter nichts als ein Felsen mit Antriebsrohren. Und Sensorenbänken. Aber da gab es noch etwas.
    Tor legte seinen Finger auf einen Punkt. Er befand sich inmitten einer

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