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Chronik einer Trennung (German Edition)

Chronik einer Trennung (German Edition)

Titel: Chronik einer Trennung (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tobi Thoy
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wegen einer Alkoholvergiftung im Krankenhaus lag, und dass man ihm den Magen ausgepumpt habe. Noch dazu habe er gekotzt und in seine Hose uriniert.
    Für Christian war es mehr als nur ein leichter Schock, erfahren zu haben, was in der Nacht zuvor passiert war. Er hatte Angst vor der Reaktion seines Vaters.
    Viel Zeit darüber nachzudenken hatte Christian jedoch nicht, denn kurz nach dem die Ärzte ihn über seine Situation aufgeklärt hatten und ihm rieten, wegen seinem Alkoholproblem dringend etwas zu unternehmen, verkündeten sie, dass sein Vater vor dem Krankenzimmer auf ihn wartete.
    Christian vermutete, dass man das Gebrüll seines Vaters durch das ganze Krankenhaus hatte hören können. Zum Glück erlösten ihn die Ärzte schon nach wenigen Minuten und baten seinen Vater hinauszugehen, da Christian noch Ruhe brauche und noch einmal untersucht werden musste, ob er eventuell bleibende Schäden davon getragen habe. Das wiederum beunruhigte Christian sehr, vor allem wegen seinem Herzen.
     
    * * *
     
     
    Nun lag er schon eine Weile einsam in seinem Bett. Eigentlich sollte er nach der Untersuchung etwas schlafen, doch bei dem Krach der überall um ihn herum herrschte, bei dem, was sein Vater ihm gesagt und bei dem was er durchgemacht hatte und immer noch durchmachte, er hatte Magen und Kopfschmerzen, was das nicht möglich.
    Vielleicht würde es ihm besser gehen, wenn er sich ein wenig ans Fenster setzte, dachte er und mit einem lauten Stöhnen richtete er sich auf. Langsam, ganz vorsichtig, als würde er bei jedem Schritt unter den Schmerzen zusammenbrechen, schlurfte Christian in gebeugter Haltung zu einem Stuhl unter dem Fenster.
    Es war die Natur, die ihn auf der ande ren Seite des Fensters begrüßte. Er sah die Bäume auf der anderen Straßenseite, deren Blätter sich laut bewegten, als würden sie tanzen, im Winde der Gezeiten. Er sah die mächtigen Bäume, gegenüber denen er sich vorkam wie ein winziger Wurm.
    Wie hatte es so weit kommen können? Wieso hatte er sich so verhalten? Wieso hatte er so viel Alkohol getrunken?
    „Das war nicht ich!“, diese r Gedanke war deutlicher vor seinen Augen, als jemals zuvor. Er war schizophren! Er hatte mehrere Persönlichkeiten in sich.
    Das war es!
    Das war die Erklärung für alles was geschehen war: Er war schizophren! Seine ständigen Stimmungswechsel, die Sachen die er tat und sagte, die er eigentlich gar nicht sagen wollte.
    „Aber das darf nicht sein.“, Christian hatte die Lösung gefunden, er wusste die Antwort auf all seine Fragen, aber es konnte nicht wahr sein.
    „Nein“,  s agte er zu sich selbst. Er stand auf. In einer Schublade neben seinem Bett lagen Stift und Papier, und so fing er an, alle, in seinen Augen `unnormalen` Verhaltensweißen, aufzuschreiben:
    - Egoismus/fehlende Empathie: Ich denke immer nur an mich selbst, habe mich nie für andere interessiert. Immer stehen meine Probleme im Vordergrund. Was andere für Probleme haben, interessiert mich nicht.
    - unko ntrollierbare Stimmungswechsel: Ich bin wütend, dann entschuldige ich mich dafür, dann bin ich traurig, dann wieder wütend und das ohne, dass ich weiß warum.
    - Heulattacken: Meinen Körper kann ich manchmal nicht kontrollieren. Ich schmeiße mich auf den Boden, fange an zu weinen, ramme meinen Kopf gegen irgendetwas Hartes.
    - Ordnungszwang: Alles muss eine Ordnung, meine Klamotten und all meine Hefte. Anders kann ich nicht!
    - Aggressionen: Meistens gegen mich selbst gerichtet, weil ich mich hasse. Ich hasse es wie ich bin. Ich möchte auch, dass mir andere wehtun. Ich habe Schmerzen verdient. Aber ich habe auch Aggressionen gegen andere, gegen Andreas zum Beispiel: Was er getan war unmenschlich.
    - Verfolgungswahn: Immer wenn ich in der Stadt gehe oder sonst wo bin, denke ich, ich werde verfolgt. Ich gucke mich andauernd um, aber da ist niemand.
    - Bild er im Kopf: Ich habe immer diese Bilder in meinem Kopf und halte sie für die Realität. Ich weiß, dass es nicht so ist, aber ich glaube es trotzdem.
    - Selbstmitleid: Ich habe ganz viel Schreckliches durchgemacht, so viel Schreckliches schon im Kindergarten, das hat sonst niemand. Das kann ich nicht vergessen und tue mir deswegen selbst leid.
    - starke Introvertiertheit: Ich kann nicht auf andere zugehen, mit anderen sprechen.
    - Angst Bindungen zu verlieren: Ich habe Angst all meine Freunde zu verlieren und am Ende alleine dazustehen.
    - Glaubenswah n: Habe mich da in etwas hineingesteigert, was ich gar nicht wollte. Ich

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