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Chroniken der Dunkelheit - 01 - Eisdrache

Chroniken der Dunkelheit - 01 - Eisdrache

Titel: Chroniken der Dunkelheit - 01 - Eisdrache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. J. Lake
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Jungen! Jetzt fiel es ihm ein. Waren sie ihm nicht ebenfalls im Traum erschienen?
    Kinder des Sturms.

3. KAPITEL
    Hustend und schluckend tauchte Adrian aus den Wellen auf. Das geflügelte Ungeheuer stieß im Sturzflug auf ihn hinunter … er bekam keine Luft mehr … hob abwehrend die Hände …
    Verwirrt schlug er die Augen auf. Der Sturm heulte nicht mehr, Stille war eingekehrt. Es war nicht mehr nass und kalt, sondern warm und der rote Schein, der ihm solche Angst gemacht hatte, kam nur von einem knisternden Kaminfeuer. Das schuppige Ungeheuer war verschwunden, der Sturm hatte sich gelegt. Er war in Sicherheit.
    Den Göttern sei Dank! Das Opfer seiner Mutter für eine gute Reise hatte seine Wirkung getan. Er sah sich um. Er lag in einer Art Höhle. Auf hohen steinernen Simsen flackerten Kerzen und warfen kleine Lichtkegel an die Wände. Unter ihm raschelte sauberes Stroh, über das jemand eine warme Decke gebreitet hatte. Sogar seine Kleider waren fast trocken – sie dampften noch ein wenig in der Hitze des Feuers. Neben ihm schlief unter einer eigenen Decke das Mädchen, Elsa. Er betrachtete ihre sonnengebräunten Wangen, auf denen sich einige schwarze Haarsträhnen sacht in ihrem Atem bewegten. Die schwarzen Haare erinnerten ihn an seine Mutter. Der schreckliche Sturm fiel ihm wieder ein und sein Herz tat einen Sprung. Als Letztes hatte er … eine Gestalt am Himmel gesehen … dann hatten die Wellen ihn geschluckt. Was war passiert? Wie waren sie hierhergekommen? Wo befanden sie sich überhaupt?
    Die Höhle war wie eine Gelehrtenstube eingerichtet. An einer Wand standen ein Bücherregal und ein Lesepult als Auflage für dicke Bücher. Außerdem sah er einen Tisch mit Stühlen. Der Tisch war mit einem Teller und einem Messer gedeckt.
    Auf der anderen Seite des Feuers redete jemand leise. Oder nein, was er hörte, war mehr Gesang als Reden. Eine männliche Stimme sang leise Wörter, die Adrian nicht verstand. Er stützte sich auf den Ellbogen und zuckte zusammen. Seine Arme waren so steif, dass sie schmerzten.
    In der hintersten Ecke der Höhle stand ein Mann. Er kehrte Adrian den Rücken zu und beugte sich mit ausgestreckten Händen über etwas. Plötzlich hörte er auf zu singen und kniete sich hin. Ein leises metallisches Geräusch ertönte, dann richtete der Mann sich seufzend wieder auf. Er schien zu wissen, dass Adrian aufgewacht war, denn er drehte sich ruhig um und kam zu ihm.
    Er war alt und hatte ein runzliges Gesicht und einen Bart mit mehr silbernen als schwarzen Haaren. Doch der Blick seiner dunklen Augen war durchdringend und seine Haltung stolz. Er hielt sich aufrecht wie ein König oder jemand, der es gewohnt ist, mit Königen zu verkehren.
    »Willkommen«, sagte er kurz, aber nicht unfreundlich. Seine Aussprache erinnerte Adrian an zu Hause, was ihn so weit im Westen überraschte.
    Der Alte hob fragend die Augenbrauen und Adrian sagte: »Ich heiße Adrian.« Mehr wollte er nicht verraten, schließlich wusste er über den Mann nichts. Hatte er ihn gerettet oder gefangen genommen?
    Der Alte beugte sich über ihn und musterte ihn eingehend, als gelte es, ein Rätsel zu lösen. »Du willst wissen, wo du bist«, sagte er. »Dieser Ort heißt Gullsedge und du bist bei mir zu Hause.«
    »Wie bin ich hergekommen?«, fragte Adrian. Seine Stimme klang seltsam tief und heiser. »Ich … eine Welle hat mich von Deck gespült, als ich am Himmel gerade etwas …« Er zögerte. Wie sollte er das Wesen beschreiben, das er im Auge des Sturms gesehen hatte? Kein normaler Mensch würde ihm glauben. Er warf einen Blick auf das Mädchen neben ihm. Es schlief immer noch tief und fest. Hatte es das Wesen auch gesehen?
    »Ich heiße Aagard«, sagte der Alte. »Ich komme aus dem Königreich Wessex und lebe jetzt in Dunmonia. Das Meer hat dich an Land gespült, dich und noch etwas.« Wieder musterte er Adrian eingehend. »Wenn du dich so weit erholt hast, dass du stehen kannst, möchte ich dir gerne etwas zeigen.«
    Er drehte sich um und ging tiefer in die Höhle hinein. Adrian stand unsicher auf und folgte ihm. Die klamme Luft ließ ihn frösteln.
    Aagard trat zu dem Gegenstand, über den er sich zuvor gebeugt hatte. Auf dem Boden stand eine feucht glänzende, mit Blasentang überzogene Kiste. Sie sah sehr alt aus. Ihre Metallbeschläge waren schwarz und rostig. Ein großes Vorhängeschloss aus verrostetem Eisen verschloss sie, doch soviel Adrian sah, hatte das Schloss kein Schlüsselloch.
    Aagard zeigte darauf. »Was

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