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Chroniken der Dunkelheit - 01 - Eisdrache

Chroniken der Dunkelheit - 01 - Eisdrache

Titel: Chroniken der Dunkelheit - 01 - Eisdrache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. J. Lake
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Zauberer, der ihm geholfen hatte, besiegen – allerdings um einen schrecklichen Preis. Wir fesselten Loki erneut und brachten das Schwert nach Wessex. Es sollte dort aufbewahrt werden für den Fall, dass man es wieder brauchte. Jetzt trägst du es.«
    Ein kalter Schauer überlief Elsa. »Soll das heißen, ich muss gegen einen Gott kämpfen?«
    »Wenn Loki wieder rebelliert, ist das Kristallschwert unsere einzige Hoffnung«, sagte Cluaran ernst. »Und es hat sich selbst in deine Hände gegeben.«
    Elsa schüttelte stumm den Kopf.
    Der Sänger wollte fortfahren, doch Adrian fiel ihm ins Wort. »Ihr habt eben gesagt, Ihr hättet Loki erneut gefesselt. Wart Ihr denn an seiner Niederwerfung beteiligt? Ich denke, die ist schon hundert Jahre her …«
    Cluaran musterte ihn scharf und Adrian verstummte. »Entscheide dich«, sagte der Sänger, ohne auf die Frage einzugehen. »Entweder du hilfst Elsa bei ihrer Mission oder du kehrst nach Noviomagus zurück und hoffst, dass der Einfluss der bösen Mächte, die Orgrim freigesetzt hat, nicht bis dorthin reicht. Du kannst wählen, Elsa nicht.«
    So ein Quatsch, das ganze Gerede von Schicksal und Göttern, dachte Elsa. Ich bin keine Heldin! Übelkeit stieg in ihr auf.
    »Was bleibt mir denn noch zu tun?«, fragte sie kläglich. »Orgrim ist doch gescheitert. Er hat das Schwert nicht bekommen, wie sollte er also Loki befreien?«
    »So leicht lässt sich nicht ungeschehen machen, was entfesselt wurde.« Er brach ab. Cathbar war aus der Klause getreten und kam auf sie zu. »Ich sage euch alles, was ich weiß«, versprach Cluaran, »aber nicht jetzt.«
    »Orgrim will nicht reden«, sagte Cathbar. »Er hat nicht nur das Augenlicht verloren, sondern auch den Verstand. Ich möchte ihm nicht dorthin folgen, wo er jetzt ist.«
    »Aelfred«, flüsterte Adrian.
    Elsa nahm seine Hand. Sie konnte ihn nicht trösten – sie konnte sich nicht einmal vorstellen, wie es war, einen Verwandten zu haben, der so schreckliche Verbrechen begangen hatte. Hatte sie richtig daran getan, ihn leben zu lassen? Für Adrian wäre es vielleicht leichter gewesen, wenn sie Orgrim getötet hätte. Sie hätte ihm die Demütigung erspart, den Onkel als Folge des Unheils, das er selbst über sich gebracht hatte, geblendet und verwirrt zu sehen.
    Dazu war ich bestimmt! ,sagte die Stimme in Elsa und ihre Hand brannte wie Eis und Feuer zusammen.

20. KAPITEL
    Auf dem Platz vor dem Haus des Rates summte es wie in einem Bienenstock. Viele Bewohner aus dem Nordosten der Stadt klagten, sie hätten grellblaues Licht am Himmel gesehen und schauerliche Schreie gehört. Jetzt wollten sie wissen, was der König und sein oberster Ratsherr dagegen zu tun gedächten. Adrian sah nervöse Wächter am Rand des Platzes patrouillieren. Von ihrem selbstherrlichen Auftreten vom Vortag war nichts mehr zu spüren. Sie hielten sich von den aufgeregten Städtern fern und ihre Offiziere schienen ratlos.
    Cathbar schob sich unbeirrt durch das Gedränge zur Halle des Königs. Adrian folgte ihm mit Elsa. Immer wieder schnappte er Gesprächsfetzen auf.
    »… da hörte ich ein Krachen aus der Halle und lautes Geschrei«, sagte ein alter Mann zu seinem Nachbarn. »Es heißt, er sei im Bett ermordet worden und jetzt …«
    Das Ende des Satzes hörte Adrian nicht mehr, denn Cathbar ging schneller und er musste rennen, um mit ihm Schritt zu halten.
    Die Wächter am Eingang zur Halle hielten sie nicht auf. Cathbar schlug gegen die dicke Eichentür.
    »Von innen verriegelt«, knurrte er. »Versuchen wir den Eingang der Wache.« Er wandte sich zum Gehen, da ertönten von drinnen wütende Stimmen. Knirschend wurde ein Riegel zurückgeschoben und die Tür schwang auf.
    Vor ihnen stand König Beotrich.
    Er eilte zu Cathbar und packte ihn an den Schultern. »Cathbar, schreckliche Dinge passieren! Wo ist Orgrim? Hat er den Jungen hingerichtet, der sagte, er sei der Sohn Heoreds von Sussex? Bevor wir ihn so grausam bestrafen, brauche ich mehr Beweise dafür, dass er wirklich ein Spion ist, wie Orgrim behauptet.«
    Cathbar erwiderte den Blick des Königs unbewegt. »Herr«, sagte er ruhig, »lasst mich alles erklären.« Er zog Adrian neben sich. »König Heoreds Sohn geht es gut – hier ist er. Orgrim selbst ist der Verräter, nicht dieser Junge. Mit Eurer Erlaubnis bringe ich Orgrim zu Euch und beweise Euch seine bösen Absichten.«
    König Beotrich sah ihn verunsichert an. »Aber Orgrim ist mir treu ergeben. Er würde mich und mein Reich nie

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