Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Chroniken der Dunkelheit - 03 - Feuerkreis

Chroniken der Dunkelheit - 03 - Feuerkreis

Titel: Chroniken der Dunkelheit - 03 - Feuerkreis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. J. Lake
Vom Netzwerk:
brüllte der Drache gellend und schoss nach oben.
    Elsa schwankte und fiel herunter. Ihre Kleider waren verkohlt und ihre Haare brannten. Der sengende Wind der Drachenflügel warf Adrian fast um und er stolperte. Trymman war bereits bei Elsa. Er erstickte die Flammen in ihren Haaren mit seinem Mantel und sie wankten zu dritt in den Schutz der steinernen Tore zurück.
    Dort kniete Eolande. Cluaran hatte die Arme um sie geschlungen und stützte sie. Ihre Lippen waren weiß, schon schien die Lücke im Schild wieder geschlossen: Die Hitze war hier geringer und um sie brannte kein Feuer.
    »Sie hält nicht mehr lange durch!« Panik hallte in Cluarans Stimme wider.
    »Nur noch ein wenig«, sagte Eolande schwach. »Sie kommen.« Zu schwach, den Kopf zu heben, blickte sie zum nördlichen Himmel auf.
    Von dort näherte sich eine lang gestreckte Wolke, eine Schlangenlinie, die sich weiß vom letzten Rest des blauen Himmels abhob. Die Linie pulsierte in einem gleichmäßigen Rhythmus, der an den Flügelschlag eines Vogels erinnerte oder …
    »Der Eisdrache!«, flüsterte Adrian. »Jokul-dreki. «
    Und jetzt konnte er die Gestalt auch schon deutlicher erkennen: den Kopf mit dem Dornenkamm und die mächtigen, unablässig schlagenden Schwingen. Daneben flog in aufgeregtem Zickzack noch etwas anderes, Blauschwarzes – verglichen mit dem Eisdrachen ein kleiner Fleck, obwohl es riesig sein musste, da man es trotz der großen Entfernung sah.
    »Und Taragor«, fügte Eolande leise hinzu. »Ich habe ihn auch gerufen – diesmal um uns zu helfen.«
    Elsa starrte sie an. Sie war nicht weniger erschrocken als Adrian. »Taragor – uns helfen? Aber er ist Lokis Geschöpf!«
    »Nein«, flüsterte Eolande. »Jetzt dient er mir.«
    Sie schrie plötzlich auf wie vor Schmerzen. Der Feuerdrache hatte wieder Feuer gespuckt: Knisternd hüllte es sie ein und tausend kleine Funken durchschlugen Eolandes Schutzschild und erloschen eine Handbreit von ihren Köpfen entfernt. Sengende Hitze raubte Adrian den Atem. Eolande sackte keuchend gegen Cluaran, Cluaran fuchtelte mit himmelwärts gewandtem Gesicht hektisch mit den Händen. Regen prasselte nieder – und verdampfte im Umkreis des Feuerdrachen sofort wieder. Erneut sperrte er seinen gewaltigen Rachen auf.
    Hinter ihnen ertönte ein gellender Schrei und das fliegende Ungeheuer bäumte sich auf. Trymman hielt eine Schleuder in der Hand und beugte sich über die Trümmer einer zerborstenen Steinplatte. »Dir werde ich es zeigen, du Scheusal!«, schrie er, hob wieder einen Steinbrocken auf und ließ ihn fliegen.
    Der Drache krümmte sich brüllend, schlug mit den Flügeln und stieg einige Meter höher. Cathbar schrie etwas, das im Donnern des Drachen unterging, rannte zu dem Trümmerhaufen und schleuderte einen faustgroßen Brocken zum Drachen hinauf. Das Ungeheuer bog den Kopf zur Seite und schlug wieder mit den Flügeln – und starrte mit einem gelben Auge listig zum Steinkreis hinunter. Adrian spähte verzweifelt nach Norden, doch die beiden Drachen waren immer noch mehrere Meilen entfernt. Beeilt euch! Wir können Loki nicht mit Steinen aufhalten!
    Brausend flog der Gletscherdrache durch die Luft. Adrian spürte sein Unbehagen und blickte durch seine Augen auf die verschwommene schwarze Schneise der Verwüstung, der er folgte. Vor ihm ragte der in Feuer gehüllte Steinkreis auf, und darüber schwebte die Kreatur, die sein Land verbrennen wollte. Einen weiteren Ansporn brauchte er nicht, den kleineren Drachen hatte er schon weit hinter sich gelassen. Ein Wind aus Norden erfasste ihn und trieb ihn noch schneller auf sein Ziel zu. Adrian kehrte in sich selbst zurück. Cluaran stand neben ihm und lenkte den Wind mit den Händen.
    »Komm!«, flüsterte er, »komm schnell!« Wie zur Antwort donnerte es, diesmal tiefer und länger als zuvor, und sie spürten zum ersten Mal den Luftzug der gewaltigen Schwingen – er roch nach Schnee und schnitt kalt durch die sengende Hitze.
    Auch der Feuerdrache hatte den Neuankömmling gesehen. Er wendete und schoss einen Flammenstrahl über den Himmel. Jokul-dreki schnaubte und vor seinen Nüstern erschien eine Atemwolke aus Eis. Als Feuer und Wolke aufeinandertrafen, zischte und knisterte es lauter, als der Donner und das Feuer erlosch. Zurück blieb nur schwarzer Rauch, den der fliegende Gletscherdrache mit den Flügeln zur Seite schlug. Er war näher gekommen und stand nun wie eine weiße Wolkenbank vor dem nördlichen Horizont. Der Feuerdrache brüllte wütend

Weitere Kostenlose Bücher