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Chroniken der Schattenjäger 1 - Clockwork Angel

Chroniken der Schattenjäger 1 - Clockwork Angel

Titel: Chroniken der Schattenjäger 1 - Clockwork Angel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cassandra Clare
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Zähne.
    Tessa warf Jessamine einen Blick zu, die jedoch vor Angst vollkommen steif dastand, die Lippen zu einer dünnen weißen Linie zusammengepresst. »Wir sollten besser gehen«, flüsterte Tessa ihr zu und zog Jessamine am Arm mit sich. Langsam und wie in Trance ließ die Schattenjägerin sich umdrehen, bis die Mädchen in die Richtung schauten, aus der sie gekommen waren.
    Doch der Mann stand bereits wieder vor ihnen und versperrte ihnen den Rückweg in den Park, den Tessa in großer Entfernung zu erspähen glaubte - eine Art Lichtung im Dunkel der Bäume, die jedoch erschreckend weit entfernt erschien.
    »Ihr seid vom Weg abgekommen«, säuselte der Fremde in einem seltsamen, rhythmischen Singsang. »Hübsche Mädchen, vom Weg abgekommen. Und ihr wisst ja, was mit solchen Mädchen wie euch geschieht«, fuhr er fort und trat einen Schritt auf sie zu.
    Noch immer starr vor Angst, umklammerte Jessamine ihren Sonnenschirm wie eine Rettungsleine. »Kobold«, stieß sie hervor, »oder Gnom oder was immer du bist - wir haben nichts gegen das Lichte Volk. Aber wenn du es wagst, uns anzurühren ...«
    »Ihr seid vom Weg abgekommen«, sang der kleine Mann und kam näher. In dem Moment konnte Tessa erkennen, dass es sich bei seinen glänzenden Schuhen gar nicht um Schuhwerk, sondern um schimmernde Hufe handelte. »Närrische Nephilim ... wie töricht, diesen Ort ohne Schutzrunen zu betreten! Dieses Land ist älter als jedes Abkommen - dies hier ist fremdes Terrain. Falls dein Engelsblut auf diese Erde tropft, werden an derselben Stelle goldene Ranken sprießen, mit Diamanten an den Spitzen. Und genau das fordere ich ein. Ich fordere dein Blut.«
    Tessa zupfte Jessamine am Ärmel. »Jessamine, wir sollten besser ...«
    »Tessa, sei still.« Jessamine riss ihren Arm los und zeigte mit der Spitze ihres Sonnenschirms auf den Kobold. »Das willst du nicht. Das willst du ganz gewiss nicht ...«
    Doch in dem Moment machte der Gnom einen Satz: Er sprang auf sie zu und riss den Mund so weit auf, dass die Haut aufplatzte. Darunter kam ein Gesicht zum Vorschein - mit Reißzähnen und einem teuflischen Ausdruck in den Augen.
    Entsetzt wich Tessa zurück und taumelte rückwärts, wobei ihr Schuh sich in einer Baumwurzel verfing und sie das Gleichgewicht verlor. Als sie auf dem Boden aufschlug, sah sie, wie Jessamine den Sonnenschirm mit einer kurzen Drehung ihres Handgelenks betätigte und dieser sich ruckartig wie eine Blüte öffnete.
    Einen Sekundenbruchteil später gab der Gnom einen spitzen Schrei von sich. Er kreischte, stürzte rücklings zu Boden, wälzte sich hin und her und schrie wie am Spieß. Blut schoss aus einer Wunde in seiner Wange und verfärbte seine zerlumpte graue Jacke.
    »Ich hab dich gewarnt«, stieß Jessamine hervor. Ihre Atmung ging schnell und ihre Brust hob und senkte sich, als wäre sie durch den Park gerannt. »Ich hab dir gesagt, du sollst uns in Ruhe lassen, du dreckige kleine Kreatur ...« Erneut stieß sie ihren Sonnenschirm in Richtung des Kobolds und dieses Mal sah Tessa, dass die Kanten des Schirms messerscharf waren und in einem seltsamen Goldweiß aufblitzten. Hellrote Bluttropfen spritzten über das geblümte Schirmgewebe.
    Der Gnom heulte und riss schützend die Arme über den Kopf. In diesem Moment wirkte er wie ein kleiner, alter, buckliger Mann, und obwohl Tessa wusste, dass es sich nur um eine Illusion handelte, verspürte sie einen Anflug von Mitleid. »Gnade, Herrin, Gnade ...«, winselte der Gnom.
    »Gnade?«, fauchte Jessamine. »Du wolltest Blumen aus meinem Blut wachsen lassen! Du dreckiger Mistkerl! Du widerwärtige Kreatur!« Dann holte sie erneut mit ihrem Schirm aus und stach zu, wieder und wieder, während der Gnom ohrenbetäubend kreischte und sich wand.
    Tessa setzte sich auf, schüttelte ein paar Blätter aus den Haaren und rappelte sich auf.
    Jessamine schrie auf den Kobold ein, der Sonnenschirm wirbelte durch die Luft und die Kreatur auf dem Boden zuckte und zappelte bei jedem Schlag. »Ich hasse dich!«, kreischte Jessamine mit überschlagender Stimme. »Ich hasse dich und alle anderen deiner Art - Schattenwesen, widerwärtig, widerwärtig ...«
    »Jessamine!« Tessa lief zu dem anderen Mädchen und umklammerte ihre Arme. Als das Mädchen sich einen Moment lang wehrte, erkannte Tessa, dass es ihr nicht gelingen würde, sie zurückzuhalten. Die Schattenjägerin war stark; ihre kräftigen Muskeln zuckten unter der weichen Haut wie eine Peitsche. Doch plötzlich erschlaffte

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