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Chroniken der Schattenjäger 1 - Clockwork Angel

Chroniken der Schattenjäger 1 - Clockwork Angel

Titel: Chroniken der Schattenjäger 1 - Clockwork Angel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cassandra Clare
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ich damit mein Leben aufs Spiel.«
    »Und was ist mit Nathaniel Grays Leben?«, fragte Charlotte.
    Mortmain wich ihrem Blick aus und schüttelte den Kopf. »Sie haben keine Ahnung, wie mächtig dieser Mann ist. Wie gefährlich.«
    Entschlossen richtete Charlotte sich auf. »Henry«, befahl sie. »Henry, bring mir den Zitierer.«
    Henry wandte sich von der Wand ab und blinzelte verwirrt. »Aber, meine Liebe ...«
    »Bring mir das Gerät!«, fauchte Charlotte. Sie hasste es, Henry anzufahren - es erschien ihr, als würde sie nach einem Welpen treten. Aber manchmal musste es einfach sein.
    Mit einem verwunderten Ausdruck auf dem Gesicht gesellte Henry sich zu seiner Frau und zog ein Gerät aus der Tasche - ein dunkles, rechteckiges Metallobjekt mit einer Reihe seltsamer Skalen und Wählscheiben auf der Oberfläche.
    Charlotte griff nach dem Gerät und fuchtelte damit vor Mortmains Nase herum. »Das hier ist ein Zitierer«, erklärte sie ihm. »Ich brauche ihn nur zu betätigen, um die Schattenjägergemeinschaft im Nu herbeizuzitieren. Binnen drei Minuten wird Ihr Haus umstellt sein. Nephilim werden Sie an Händen und Füßen aus diesem Raum schleifen und Sie den unerträglichsten Folterungen unterziehen, bis sie gezwungen sind zu sprechen. Möchten Sie wissen, was passiert, wenn man einem Mann Dämonenblut in die Augen träufelt?«
    Mortmain warf ihr einen entsetzten Blick zu, schwieg aber weiterhin.
    »Bitte stellen Sie mich nicht auf die Probe, Mr Mortmain.« Das Gerät in Charlottes Hand war schweißfeucht, aber ihre Stimme klang vollkommen beherrscht. »Es würde mir gar nicht gefallen, mit ansehen zu müssen, wie Sie eines qualvollen Todes sterben.«
    »Gütiger Gott, so reden Sie doch, Mann!«, platzte Henry hervor. »So weit muss es doch gar nicht kommen. Sie machen es sich selbst nur unnötig schwer.«
    Mortmain stützte das Gesicht in die Hände. Er wollte schon immer einmal echte Schattenjäger kennenlernen, dachte Charlotte beim Anblick der zusammengekrümmten Gestalt. Und nun ist sein Wunsch in Erfüllung gegangen.
    »De Quincey«, murmelte Mortmain. »Seinen Vornamen kenne ich nicht. Ich weiß nur, dass er de Quincey heißt.«
    Beim Erzengel. Charlotte ließ langsam die Luft aus ihren Lungen entweichen, während sie den Arm herunternahm. »De Quincey? Das kann nicht sein ...«
    »Dann kennen Sie ihn?« Mortmains Stimme klang matt. »Nun ja, davon war auszugehen.«
    »De Quincey ist der Anführer eines mächtigen Londoner Vampirclans«, sagte Charlotte beinahe widerstrebend, »ein sehr einflussreicher Schattenweltler und ein Verbündeter des Rats. Ich kann mir nicht vorstellen, dass er ...«
    »Er ist das Oberhaupt des Pandemonium Clubs«, warf Mortmain ein. Er wirkte erschöpft und grau im Gesicht. »Alle anderen haben sich ihm gegenüber zu verantworten.«
    »Das Oberhaupt des Clubs. Trägt er auch einen Titel?«
    Bei dieser Frage schaute Mortmain leicht überrascht. »Der ›Magister‹«, erklärte er schließlich.
    Rasch ließ Charlotte das Metallgerät in ihren Ärmel gleiten, wobei ihre Hand kaum merklich zitterte. »Vielen Dank, Mr Mortmain. Sie waren uns sehr behilflich.«
    Mortmain warf ihr einen kurzen Blick zu, eine Mischung aus Erschöpfung und Groll. »De Quincey wird herausfinden, dass ich Ihnen seinen Namen verraten habe. Und er wird mich dafür töten lassen.«
    »Der Rat wird dafür sorgen, dass dies nicht geschieht. Außerdem werden wir Ihren Namen aus der Sache heraushalten. Er wird nie erfahren, dass Sie mit uns geredet haben.«
    »Das würden Sie tun?«, fragte Mortmain leise. »Für einen ... wie sagten Sie noch mal? ... für einen törichten Irdischen?«
    »Ich hege noch Hoffnung für Sie, Mr Mortmain. Sie scheinen sich Ihrer eigenen Torheit bewusst geworden zu sein. Der Rat wird Sie im Auge behalten - nicht nur zu Ihrer eigenen Sicherheit, sondern auch, um sich zu vergewissern, dass Sie sich vom Pandemonium Club und ähnlichen Organisationen in Zukunft fernhalten. In Ihrem eigenen Interesse hoffe ich, dass Sie unser heutiges Treffen als eine Warnung betrachten.«
    Mortmain nickte. Charlotte marschierte zur Tür, Henry im Kielsog. Die beiden standen bereits auf der Schwelle, als Mortmain sich räusperte. »Es waren doch nur Zahnräder«, sagte er zerknirscht. »Nur Zahnräder und Getriebe. Vollkommen harmlos.«
    Zu Charlottes Überraschung reagierte Henry als Erster. »Unbelebte Gegenstände sind in der Tat harmlos, Mr Mortmain«, erwiderte er, ohne sich umzudrehen. »Aber das gilt

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