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Chroniken der Schattenjäger 1 - Clockwork Angel

Chroniken der Schattenjäger 1 - Clockwork Angel

Titel: Chroniken der Schattenjäger 1 - Clockwork Angel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cassandra Clare
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dem Gesetz stehen.«
    »Ja«, pflichtete Charlotte ihm bei. »Mortmain strahlte so etwas aus - als sei er es gewohnt, dass man ihm zuhört. Männer wie er sind oft leichte Beute für diejenigen, die sie in die Verborgene Welt hineinziehen wollen. Diese Männer sind daran gewöhnt, Macht zu besitzen, und erwarten, mühelos und ohne großes Risiko für sie selbst noch mehr Macht zu erwerben. Aber sie haben nicht die geringste Ahnung, wie hoch der Preis ist, den man für Macht in der Schattenwelt bezahlt.« Stirnrunzelnd drehte sie sich zu Will und Jessamine um, die sich in aufgebrachtem Ton über irgendetwas zu streiten schienen: »Was ist mit euch beiden los?«
    Tessa ergriff die Gelegenheit, sich Jem zuzuwenden, der rechts von ihr saß. »Shanghai ... das klingt sehr faszinierend«, sagte sie leise. »Ich wünschte, ich könnte diese Stadt einmal besuchen. Ich wollte schon immer gern ferne Länder bereisen.«
    Als Jem sie anlächelte, sah sie das grüne Objekt an seinem Hals erneut aufblitzen - es handelte sich um einen Anhänger aus einem mattgrünen Stein. »Und nun haben Sie eine weite Reise in ein fernes Land unternommen. Schließlich sind Sie jetzt hier in London, oder nicht?«
    »Bisher habe ich immer nur in meinen Büchern die Welt bereist. Ich weiß, das klingt albern, aber ...«
    In dem Moment schlug Jessamine mit ihrer Gabel auf den Tisch. »Charlotte«, unterbrach sie in schrillem Ton, »sorge gefälligst dafür, dass Will mich in Ruhe lässt.«
    Will lehnte sich lässig gegen die Stuhllehne, aber seine blauen Augen funkelten. »Wenn sie mir verraten würde, woher das Blut auf ihrer Kleidung stammt, würde ich sie ja nicht länger belästigen. Also lass mich raten, Jessie: Du bist im Park einer bedauernswerten Dame begegnet, die unglücklicherweise ein Kleid trug, dessen Farbe sich mit dem Ton deiner Robe nicht vertrug. Und deshalb hast du ihr mit deinem ingeniösen kleinen Sonnenschirm die Kehle aufgeschlitzt, nicht wahr?«
    Jessamine funkelte ihn an. »Du bist einfach lächerlich«, stieß sie wütend hervor.
    »Das muss ich in diesem Fall leider bestätigen«, wandte Charlotte sich an Will.
    »Ich meine, ich trage ein blaues Kleid«, fuhr Jessamine fort. »Und Blau verträgt sich mit allem - was du eigentlich wissen solltest. Schließlich bist du bei deiner eigenen Kleidung die Eitelkeit in Person.«
    »Blau verträgt sich keineswegs mit allem«, beschied Will ihr. »Zu Rot passt es beispielsweise überhaupt nicht.«
    »Ich besitze eine rot-blau gestreifte Weste«, warf Henry ein und griff nach der Schüssel mit Erbsen.
    »Also, wenn das nicht ausreicht als Beweis dafür, dass man diese beiden Farben niemals miteinander kombinieren sollte, dann weiß ich es wirklich nicht.«
    »Will, sprich nicht in diesem Ton mit Henry«, wies Charlotte ihn scharf zurecht. »Und Henry ...«
    Ihr Mann hob den Kopf. »Ja?«
    Charlotte seufzte. »Das ist Jessamines Teller, auf den du gerade die Erbsen schaufelst ... nicht deiner. Pass doch bitte auf, mein Lieber.«
    Als Henry überrascht auf seinen Teller schaute, öffnete sich hinter ihm die Tür und Sophie betrat das Speisezimmer. Mit gesenktem Blick ging sie zu Charlotte, beugte sich zu ihr hinab und raunte ihr leise etwas zu. Ihre dunklen Haare glänzten im Schein des Elbenlichts und die Narbe in ihrem Gesicht schimmerte silbern.
    Ein Ausdruck der Erleichterung huschte über Charlottes Gesicht. Im nächsten Moment erhob sie sich und eilte aus dem Zimmer, wobei sie nur Henry im Vorbeigehen kurz aufmunternd an der Schulter berührte.
    Jessamine riss die braunen Augen auf. »Wo geht sie hin?«
    Will schaute zu Sophie; sein Blick wanderte auf eine Art und Weise über ihr Gesicht, von der Tessa instinktiv wusste, dass es sich wie das Streicheln von Fingerspitzen auf nackter Haut anfühlen musste. »In der Tat. Sophie, meine Liebe, wohin ist Charlotte gegangen?«
    Sophie schoss ihm einen giftigen Blick zu. »Wenn Mrs Branwell gewollt hätte, dass Sie davon erführen, dann hätte sie es Ihnen sicherlich mitgeteilt«, schnappte sie, machte auf dem Absatz kehrt und folgte ihrer Dienstherrin aus dem Raum.
    Henry, der inzwischen die Erbsenschüssel abgestellt hatte, versuchte, eine freundliche Miene aufzusetzen. »Nun, denn ... wo waren wir stehen geblieben?«, fragte er heiter.
    »Nirgendwo«, erwiderte Will. »Wir wollen wissen, wohin Charlotte sich begeben hat. Ist irgendetwas vorgefallen?«
    »Nein«, sagte Henry. »Ich meine, zumindest glaube ich es nicht ...« Als er in

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