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Chroniken der Schattenjäger 1 - Clockwork Angel

Chroniken der Schattenjäger 1 - Clockwork Angel

Titel: Chroniken der Schattenjäger 1 - Clockwork Angel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cassandra Clare
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Waffe, sodass die Knöchel weiß hervortraten. »Sag es. Sag Seinen Namen und ich lasse dich am Leben.«
    Verächtlich fletschte der Vampir die Zähne. »Du kannst mich damit nicht töten ... nicht mit diesem lächerlichen Menschenspielzeug.«
    »Wenn die Kugel mitten durchs Herz geht«, entgegnete Will vollkommen ungerührt, »wirst du sterben. Und ich bin ein sehr guter Schütze.«
    Tessa stand wie betäubt dabei und starrte gebannt auf die Szenerie vor ihr. Eigentlich wollte sie einen Schritt zurückgehen, zu Nathaniel eilen, aber sie traute sich nicht, sich zu bewegen.
    De Quincey hob den Kopf und öffnete den Mund. Ein schwaches Röcheln drang über seine Lippen, als er zu sprechen versuchte - als er versuchte, ein Wort zu formulieren, das seine Seele ihn nicht aussprechen ließ. Er keuchte, würgte und fasste sich mit der Hand an die Kehle.
    Will begann zu lachen ...
    Und der Vampir sprang. Mit vor Wut und Schmerz verzerrtem Gesicht warf er sich brüllend auf Will. Ein heftiges Handgemenge entbrannte, dann löste sich ein Schuss und Blut spritzte in alle Richtungen. Will schlug auf dem Boden auf, wobei die Pistole seiner Hand entglitt und über das Parkett rutschte, während der Vampir sich auf den Schattenjäger stürzte. Hastig stürmte Tessa los, schnappte sich die Pistole, drehte sich um und sah, dass de Quincey Will von hinten gepackt hatte, ihm den Unterarm gegen die Kehle drückte.
    Mit zittriger Hand hob Tessa die Pistole. Aber sie hatte noch nie zuvor eine Pistole oder andere Waffe benutzt - und wie sollte sie den Vampir erschießen, ohne dabei Will zu verletzen? Will war nahe daran zu ersticken; sein Gesicht war schon ganz blau angelaufen. De Quincey knurrte irgendetwas und verstärkte den Griff um seinen Hals.
    In dem Moment riss Will den Kopf nach unten und schlug dem Vampir die Zähne in den Unterarm. De Quincey schrie auf und zog reflexartig den Arm fort, während Will sich zur Seite warf, hustend und würgend, sich auf die Knie rollte und Blut auf die Bühne spuckte. Als er aufschaute, war die untere Hälfte seines Gesichts blutverschmiert. Und auch seine Zähne schimmerten rot, als er sich aufrichtete und sich breit grinsend an de Quincey wandte: »Na, wie hat dir das gefallen, Vampir? Du wolltest doch vorhin den Irdischen beißen. Jetzt weißt du, wie sich das anfühlt!«
    De Quincey, der angeschlagen auf den Knien kauerte, starrte von Will zu der hässlichen roten Bisswunde auf seinem Arm, die sich bereits wieder schloss, auch wenn noch immer Blut daraus hervorsickerte. »Dafür«, stieß er hervor, »wirst du sterben, Nephilim.«
    Und Will spreizte die Arme. Kniend und mit einem dämonischen Grinsen um den Mundwinkel, aus dem ihm ein dünnes Rinnsal Blut floss, hatte er selbst kaum noch etwas Menschenähnliches. »Komm und hol mich!«
    De Quincey sammelte sich, setzte zum Sprung an - und Tessa betätigte den Abzug. Die Waffe bäumte sich in ihrer Hand auf und der Vampir fiel zur Seite. Blut strömte aus seiner Schulter. Verdammt, die Kugel hat das Herz verfehlt!, stellte Tessa bestürzt fest.
    Brüllend rappelte de Quincey sich auf. Tessa hob den Arm, drückte erneut ab - doch nichts passierte. Ein leises Klicken verriet ihr, dass die Trommel leer war.
    De Quincey lachte höhnisch. Er hielt sich die verletzte Schulter, obwohl der Blutstrom bereits zu einem Rinnsal verebbte. »Camille«, fauchte er in Tessas Richtung, »mit dir werde ich mich später beschäftigen. Ich werde dafür sorgen, dass du den Tag verfluchst, an dem du wiedergeboren wurdest.«
    Tessa spürte, wie ihr ein eiskalter Schauer über den Rücken jagte - dies war nicht nur ihre eigene Furcht, sondern auch die von Camille.
    De Quincey fletschte die Zähne ein letztes Mal. Dann wirbelte er mit unglaublicher Geschwindigkeit herum, sprintete quer durch den Raum und warf sich durch eines der deckenhohen Fenster. Es zerbarst in einer Explosion aus Glasscherben und riss ihn mit sich, als würde sein Körper von einer Woge davongetragen. Einen Sekundenbruchteil später war der Vampir in der Dunkelheit verschwunden.
    Will fluchte wütend. »Wir dürfen ihn nicht entkommen lassen ...«, setzte er an und wollte de Quincey gerade nachstürmen, als ein gellender Schrei ihn herumfahren ließ. Ein schwer verletzter Vampir war wie aus dem Nichts hinter Tessa aufgetaucht und hatte sie bei den Schultern gepackt. Verzweifelt versuchte sie, sich aus seinem Griff zu befreien, doch er war einfach zu stark. Sie konnte hören, wie er ihr etwas ins

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