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Chroniken der Schattenjäger 2 - Clockwork Prince

Titel: Chroniken der Schattenjäger 2 - Clockwork Prince Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cassandra Clare
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tiefem Kummer bei der Erinnerung an den Ausdruck auf Wills Gesicht, als sie ihm von ihrer Verlobung mit Jem erzählt hatte und jegliche Freude in seinen Augen erloschen war wie Feuer bei einem Regenguss.
    Im nächsten Moment entzog Jem Tessa seine Hand, um die Urne von Gideon entgegenzunehmen. Sie hörte, wie er »Charlotte Branwell« flüsterte und dann das Gefäß an ihr vorbei zu Henry hinüberreichte.
    Tessa schaute Jem an, der den traurigen, unglücklichen Ausdruck in ihren Augen offenbar missdeutete, denn er lächelte ihr aufmunternd zu und meinte: »Keine Sorge. Sie werden sich schon für Charlotte entscheiden.«
    Als die Urne durch alle Reihen gegangen war, nahm der Inquisitor sie wieder an sich und überreichte sie dem Konsul mit einer schwungvollen Geste. Wayland platzierte die Urne auf dem Rednerpult vor ihm und trug mit seiner Stele eine Rune auf das Milchglas auf.
    Im nächsten Moment begann die Urne zu beben wie ein kochender Wasserkessel. Weißer Dampf stieg aus der Öffnung - die gesammelten Stimmen Hunderter Nephilim - und verdichtete sich schließlich zu den Worten:
    Charlotte BRANWELL.
    Sofort ließ Charlotte die Hände vom Engelsschwert sinken und sackte vor Erleichterung fast in sich zusammen. Henry brach in Jubel aus und warf seinen Hut in die Luft. Gleichzeitig erhob sich ein Stimmengewirr im Saal und viele Schattenjäger sprangen von ihren Plätzen und unterhielten sich mit ihren Nachbarn. Tessa konnte sich nicht verkneifen, einen kurzen Blick ans Ende der Reihe zu werfen: Will saß zusammengesunken auf seinem Stuhl, den Kopf in den Nacken gelegt und die Augen geschlossen. Er wirkte bleich und ausgelaugt, als hätte ihm diese Angelegenheit den letzten Rest an Energie aus dem Körper gesaugt.
    Plötzlich durchbrach ein schriller Schrei den allgemeinen Tumult. Nun sprang auch Tessa auf und wirbelte herum: Charlottes Tante Callida kreischte laut. Sie hatte den Kopf mit der eleganten grauen Frisur in den Nacken gelegt und zeigte mit dem Finger an die Decke. Ein erschrockenes Raunen ging durch den Saal, als die anderen Schattenjäger ihrem Blick folgten. Die Luft über ihnen schwirrte vor brummenden Metallkreaturen, die mit ihren Kupferflügeln an gewaltige schwarze Käfer erinnerten, ziellos hin und her flogen und den Raum mit einem bedrohlichen, metallischen Sirren erfüllten.
    Auf einmal ging einer der Metallkäfer in den Sinkflug, schwebte einen Moment direkt vor Tessas Gesicht und erzeugte ein mechanisches Klickgeräusch, das von einer kreisrunden Glasplatte in der flachen Stirn der ansonsten augenlosen Kreatur zu kommen schien. Tessa spürte, wie Jem nach ihrem Arm tastete und sie zur Seite ziehen wollte, doch sie riss sich ungeduldig los, zog sich blitzschnell den Hut vom Kopf und stülpte ihn über den Metallkäfer, sodass dieser zwischen der Kopfbedeckung und dem Sitzplatz eingeklemmt war und unvermittelt in ein wütendes, hohes Sirren überging. »Henry!«, rief Tessa. »Henry, ich hab eines dieser Dinger gefangen ...«
    Sofort tauchte Henry neben ihr auf und starrte mit leicht gerötetem Gesicht auf den Hut: An der Seite des eleganten grauen Samtstoffs erschien ein kleines Loch, das die mechanische Kreatur herausfräste. Fluchend schlug Henry mit der Faust auf den Hut, sodass dieser mitsamt dem Metallkäfer gegen die Sitzfläche gedrückt und zerschmettert wurde. Das Sirren schwoll kurz an und erstarb dann.
    Vorsichtig lüpfte Jem den zerknitterten Hut. Darunter kamen zertrümmerte Metallteile zum Vorschein - ein zermalmter Flügel, ein breit gequetschter Rumpf und einzelne abgebrochene Glieder von Kupferbeinen.
    »Igitt«, stieß Tessa hervor. »Das Ding sieht aus wie ein ... wie ein richtiger Käfer.« Sie schaute auf, als ein weiterer Schrei das Stimmengewirr durchbrach. Die insektenartigen Kreaturen hatten sich in der Mitte des Saals zu einem schwarzen Schwarm versammelt, schwirrten nun immer schneller im Kreis - und verschwanden dann plötzlich, wie schwarze Käfer, die in ein Abflussrohr gesaugt wurden.
    »Tut mir leid wegen deines Huts ... ich kauf dir einen neuen«, murmelte Henry.
    »Mach dir um den Hut keine Gedanken«, erwiderte Tessa, während die Rufe der aufgebrachten Nephilim durch den Saal hallten. Tessa wandte sich zur Raummitte, wo der Konsul mit dem glühenden Engelsschwert in der Hand stand, hinter ihm Benedict, mit versteinertem Gesicht und eiskalten Augen. »Wir haben ganz eindeutig größere Sorgen.«

    »Es handelt sich um eine Art Kamera«, erläuterte Henry, der

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