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Chroniken der Schattenjäger 2 - Clockwork Prince

Titel: Chroniken der Schattenjäger 2 - Clockwork Prince Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cassandra Clare
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die jemand mit einem Groll gegen Nephilim wählen würde - und einem Sinn für schwarzen Humor. Mort main ...«
    »Die Hand des Todes«, steuerte Jessamine bei, die stolz auf ihre Französischkenntnisse war.
    »Das wirft allerdings die Frage auf: Wenn der Rat Mortmain damals die Wiedergutmachung zugesprochen hätte, die er verlangte, hätte er sich dann immer noch zu dem entwickelt, der er heute ist? Und hätte es wohl jemals einen Pandemonium Club gegeben?«, bemerkte Tessa nachdenklich.
    »Tessa ...«, setzte Charlotte an.
    Doch Ragnor Fell winkte ihren Protest ab. Amüsiert musterte er Tessa quer über den Tisch. »Sie sind die junge Gestaltwandlerin, nicht wahr?«, fragte er. »Magnus Bane hat mir von Ihnen erzählt. Es heißt, Sie trügen keinerlei Lilithmal.«
    Tessa schluckte, erwiderte dann aber den eindringlichen Blick des Hexenmeisters. Er besaß unpassenderweise menschliche Augen - gewöhnliche Merkmale in einem außergewöhnlichen Gesicht. »Nein, kein Lilithmal«, bestätigte sie.
    Mit einem belustigten Grinsen blickte er von der Gabel in seiner erhobenen Hand zu Tessa. »Ich nehme an, man hat überall danach geschaut?«
    »Ich bin mir sicher, dass Will es zumindest versucht hat«, warf Jessamine gelangweilt ein.
    Tessas Silberbesteck fiel klirrend auf ihren Teller.
    Jessamine, die damit beschäftigt war, ihre Erbsen mit der breiten Klinge ihres Messers zu zerdrücken, schaute auf, als Charlotte entgeistert »Jessamine!« ausstieß, doch die junge Schattenjägerin zuckte nur die Achseln: »Naja, so ist er doch nun mal.«
    Mit einem feinen Lächeln um die Lippen wandte Fell sich wieder seinem Teller zu. »Ich erinnere mich noch gut an Wills Vater. War ein ziemlicher Charmeur. Die Damen konnten ihm einfach nicht widerstehen. Bis er Wills Mutter kennenlernte. Ab dem Moment gab er alles auf und zog nach Wales, nur um mit ihr zusammen sein zu können. Was für ein komischer Kauz!«
    »Er hatte sich verliebt«, sagte Jem. »Das ist doch nicht so ungewöhnlich.«
    »Einfach nur ›verliebt‹ trifft es nicht ganz«, erwiderte der Hexenmeister, noch immer mit jenem leichten Lächeln im Gesicht. »Ich würde eher sagen: Er hatte Feuer gefangen, war regelrecht in Liebe entbrannt. Aber natürlich gibt es solche Männer, für die nur noch eine einzige Frau infrage kommt - sie und keine andere.«
    Charlotte warf Henry einen Blick zu, doch der schien vollkommen in Gedanken verloren und zählte irgendetwas an seinen Fingern ab - wobei jedoch niemand hätte sagen können, was genau. Er trug an diesem Tag eine rosa-violett gestreifte Weste und hatte Soßenflecken auf dem Ärmel. Charlottes Schultern sackten sichtbar herab und sie seufzte. »Nun, nach allem, was man so hört, waren sie sehr glücklich ...«, sagte sie.
    »Ja, bis sie zwei ihrer drei Kinder verloren und Edmund Herondale alles verspielte, was er besaß«, erwiderte Fell. »Aber ich könnte mir vorstellen, das haben Sie dem kleinen Will sicher nicht erzählt.«
    Tessa tauschte einen kurzen Blick mit Jem. Meine Schwester ist tot, hatte Will gesagt. »Dann haben die Herondales also drei Kinder gehabt? Und Will hatte zwei Schwestern?«, fragte sie.
    »Tessa. Bitte.« Charlotte sah aus, als ob sie sich unbehaglich fühlte. »Ragnor ... ich habe Sie nicht beauftragt, um für mich in der Privatsphäre der Herondales herumzuschnüffeln. Das war nie meine Absicht. Aber mir blieb keine andere Wahl, weil ich Will versprochen hatte, ihn zu informieren, falls seiner Familie etwas zustoßen sollte.«
    Tessa dachte an Will - an den zwölfjährigen Jungen, der sich an Charlottes Hand geklammert und sie angefleht hatte, sie möge es ihm sagen, falls seine Familie tot sei. Warum ist er weggelaufen?, fragte Tessa sich zum hundertsten Mal. Warum hat er seine Familie verlassen? Eine Weile hatte sie angenommen, dass ihm vielleicht nichts an ihnen gelegen hatte, aber das war eindeutig nicht der Fall. Seine Familie hatte ihm immer etwas bedeutet, und das tat sie auch jetzt noch. Erneut verspürte Tessa einen Stich im Herzen, als sie daran dachte, wie er den Namen seiner Schwester gerufen hatte. Wenn er Cecily auf die gleiche Weise geliebt hatte wie sie selbst einst ihren Bruder Nate ...
    Mortmain musste Wills Familie irgendetwas angetan haben, überlegte Tessa weiter. Genau wie er ihrer Familie etwas angetan hatte. Und das verband sie beide, sie und Will, auf eine ganz eigene Weise - ob er nun davon wusste oder nicht.
    »Was Mortmain auch immer Vorhaben mag«, hörte sie sich im

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