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Chroniken der Schattenjäger 2 - Clockwork Prince

Titel: Chroniken der Schattenjäger 2 - Clockwork Prince Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cassandra Clare
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hoffe, Ihr verehrter Herr Vater ist wohlauf?« murmelte Tessa und betete inständig, dass sie für diese offensichtliche Lüge nicht umgehend der Schlag traf.
    »Vermutlich sollte ich nun lieber aufbrechen und meinem Bruder nacheilen«, erwiderte Gideon, ohne auf ihre Frage einzugehen. »Anderenfalls schnappt er sich noch die Kutsche und lässt mich hier sitzen. Ich hoffe, ich werde ihn zur nächsten Unterrichtsstunde in besserer Laune zu Ihnen zurückbringen können.« Dann verbeugte er sich vor Sophie und schließlich vor Tessa. »Miss Collins, Miss Gray.« Und damit verschwand er und ließ die beiden Mädchen, die ihm mit einer Mischung aus Verwirrung und Überraschung nachschauten, allein zurück.

    Nach dem glücklicherweise vorzeitigen Ende des Trainings beeilte Tessa sich mit dem Umkleiden und hastete hinunter zum Mittagessen, um sich zu vergewissern, ob Will nicht inzwischen zurückgekehrt war. Aber das war nicht der Fall. Sein Stuhl, der zwischen Jessamine und Henry stand, war noch immer leer. Doch dafür hatte sich ein neues Gesicht im Speisesaal eingefunden, jemand, der Tessa in der Tür innehalten ließ: Ein groß gewachsener Mann, der neben Charlotte am oberen Ende des Tischs saß - und grün war. Wenn auch kein sehr intensives Grün: Seine Haut besaß eher einen grünlichen Schimmer, wie von der Meeresoberfläche reflektiertes Licht. Seine Haare glänzten schneeweiß und auf seiner Stirn wuchsen zwei kleine, elegant gezwirbelte Hörner. Tessa musste sich Mühe geben, ihn nicht mit offenem Mund anzustarren.
    »Miss Tessa Gray«, stellte Charlotte vor. »Dies ist Ragnor Fell, der Oberste Hexenmeister von London. Mr Fell, Miss Gray.«
    »Erfreut, Ihre Bekanntschaft zu machen«, murmelte Tessa und ließ sich schräg gegenüber von Fell neben Jem nieder, angestrengt darum bemüht, den Hexenmeister nicht aus dem Augenwinkel zu beobachten. Wenn Magnus’ Katzenaugen ihn als Hexenwesen kennzeichneten, dann ließ Fell sich an den Hörnern und der grünlichen Haut identifizieren. Tessa konnte nicht umhin, eine gewisse Faszination für Schattenweltler im Allgemeinen und Hexenwesen im Besonderen zu empfinden. Warum trugen sie alle ein Lilithmal, nur sie selbst nicht?
    »Was steht denn auf der Tagesordnung, Charlotte?«, fragte Ragnor in diesem Moment. »Haben Sie mich wirklich hierher bestellt, um über dunkle Machenschaften in den Yorkshire-Mooren zu sprechen? Ich war bisher immer der Auffassung, dass in Yorkshire kaum jemals etwas von Bedeutung passieren würde. Genau genommen hatte ich immer den Eindruck, als gäbe es dort überhaupt nichts außer Schafen und Bergwerken.«
    »Dann sind Sie dem Ehepaar Shade also nie begegnet?«, erkundigte Charlotte sich interessiert. »Die Hexengemeinschaft in Großbritannien ist doch gar nicht so groß ...«
    »Doch, ich habe sie gekannt.«
    Während Fell den Schinken auf seinem Teller in Stücke schnitt, sah Tessa, dass er an jedem Finger ein zusätzliches Glied besaß. Unwillkürlich musste sie an Mrs Black mit den langen, krallenbewehrten Händen denken und unterdrückte ein Frösteln.
    »Shade war ein wenig exzentrisch, mit seiner Manie für Uhrwerksmechanismen. Der Tod der beiden traf die Schattenwelt wie ein Schlag - ein Schock, der in der gesamten Gemeinde hohe Wellen schlug. Wenn ich mich recht entsinne, gab es auch Diskussionen und Pläne für Vergeltungsmaßnahmen, von denen meines Wissens allerdings keiner zur Reife gelangte.«
    Charlotte beugte sich angespannt nach vorn. »Erinnern Sie sich auch an den Sohn der Shades? Ihr Adoptivkind?«
    »Ich hatte von ihm gehört. Ein verheiratetes Hexenwesenpaar ist schon eine Rarität, aber eines, das ein Menschenkind aus einem Waisenhaus adoptiert, kommt noch seltener vor. Aber ich bin dem Jungen nie persönlich begegnet. Wir Hexenwesen ... leben nun einmal sehr lange. Da ist ein Abstand von dreißig oder sogar fünfzig Jahren zwischen zwei Treffen nichts Ungewöhnliches. Jetzt, da ich weiß, zu welcher Person der Junge herangewachsen ist, wünschte ich natürlich, ich hätte ihn kennengelernt. Glauben Sie, es wäre sinnvoll, einen Versuch zu unternehmen, die leiblichen Eltern ausfindig zu machen?«
    »Gewiss, falls sich das noch feststellen lässt. Jede Information, die wir über Mortmain in Erfahrung bringen, könnte sich als nützlich erweisen.«
    »Ich kann Ihnen zumindest versichern, dass er sich diesen Namen selbst zugelegt hat«, erklärte Fell. »Er soll wie der eines Schattenjägers klingen. Genau die Art von Name,

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