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Chroniken der Schattenjäger 2 - Clockwork Prince

Titel: Chroniken der Schattenjäger 2 - Clockwork Prince Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cassandra Clare
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über den Schädel zu ziehen. Das kann dir wohl niemand zum Vorwurf machen.«
    »Sie hat Angst, Charlotte würde sie entlassen«, erklärte Tessa.
    »Weil sie Jessamine geschlagen hat?« Will lächelte nachgiebig. »Tess, wenn diese Einladung das ist, wonach es aussieht, und Jessamine sich in der Tat heimlich mit deinem Bruder trifft, dann hat sie möglicherweise uns alle verraten. Ganz zu schweigen von der Frage, wieso Benedict Lightwood Bälle veranstaltet, von denen niemand von uns etwas erfährt? Bälle, zu denen Nate eingeladen ist! Nein, nein, was Sophie getan hat, war heldenhaft. Und Charlotte wird ihr dafür danken.«
    Bei diesen Worten hob Sophie zaghaft den Kopf. »Meinen Sie wirklich?«
    »Ich weiß es«, sagte Will fest. Einen Moment trafen sich ihre Blicke quer durch den Raum, und obwohl Sophie als Erste wegschaute, bestand kein Zweifel daran: Zum ersten Mal seit Beginn ihrer Tätigkeit im Institut sprach aus ihren Augen keine Abneigung gegenüber Will.
    Rasch zog Will die Stele aus seinem Gürtel. Dann setzte er sich auf die Bettkante und strich Jessamine behutsam die Haare aus der Stirn.
    Tessa biss sich auf die Lippe und unterdrückte den Drang, ihn zu fragen, was er da machte.
    Will platzierte die Stele auf Jessamines Kehle und trug mit geschickter Hand zwei Runenmale auf. »Eine Iratze«, erläuterte er, da er Tessas fragenden Blick aufgefangen hatte. »Also eine Heilrune und die zweite ist eine Schlafrune. Das sollte sie bis mindestens morgen früh ruhigstellen. Deine Künste im Umgang mit dem Spiegel sind zwar bewunderungswürdig, Sophie, aber deine Fertigkeiten im Knotenknüpfen bedürfen noch einiger Verbesserung.«
    Statt einer Antwort murmelte Sophie etwas vor sich hin. Ihre Abneigung gegenüber Will schien wieder zurückgekehrt zu sein.
    »Bleibt die Frage: ›Was tun wir nun?‹«, bemerkte Will.
    »Wir müssen Charlotte informieren ...«
    »Nein«, entgegnete Will fest. »Genau das sollten wir nicht tun.«
    Verwundert starrte Tessa ihn an. »Warum nicht?«
    »Aus exakt zwei Gründen: Erstens wäre sie verpflichtet, den Rat von der Sache in Kenntnis zu setzen. Und da Benedict Lightwood allem Anschein nach diesen Ball veranstaltet, würde ich vermuten, dass auch einige seiner Anhänger dort sein werden. Aber möglicherweise eben nicht alle. Wenn der Rat also informiert wird, könnten sie Benedict eine Nachricht zukommen lassen und ihn warnen, ehe irgendjemand von offizieller Seite dort auftauchen und beobachten kann, was tatsächlich vor sich geht. Und zweitens hat der Ball bereits vor einer Stunde begonnen. Wir wissen nicht, wann Nate dort eintreffen und sich auf die Suche nach Jessamine machen wird. Und wenn er sie nicht findet, bricht er möglicherweise direkt wieder auf. Nate ist die einzige Verbindung zu Mortmain, die wir im Moment haben. Wir dürfen also keine Zeit vergeuden - und wenn wir Charlotte wecken, um sie zu informieren, würde genau das passieren. Wir würden kostbare Zeit verlieren!«
    »Was ist mit Jem?«
    Irgendetwas in Wills Augen flackerte kurz auf. »Nein. Nicht heute Nacht. Jem ist nicht in bester Verfassung, er würde aber darauf bestehen, uns zu begleiten. Nach letzter Nacht bin ich es ihm einfach schuldig, ihn aus dieser Sache herauszuhalten.«
    Tessa musterte Will scharf. »Und was schlägst du dann vor?«
    Ein feines Lächeln breitete sich um Wills Mundwinkel aus. »Miss Gray«, sagte er, »hätten Sie wohl die Güte, mich zu einem Ball zu begleiten?«
    »Erinnerst du dich noch, was bei dem letzten Ball passiert ist, den wir gemeinsam besucht haben?«, konterte Tessa.
    Wills Lächeln schwankte nicht eine Sekunde. Aus seiner gesamten Haltung sprach jene erhöhte Konzentration, die ihn immer dann auszeichnete, wenn er einen Plan schmiedete. »Erzähl mir nicht, dass du nicht dasselbe gedacht hast, Tessa.«
    Tessa seufzte. »Doch, das hab ich«, räumte sie ein. »Ich werde mich in Jessamine verwandeln und an ihrer Stelle zu diesem Ball gehen. Das ist der einzige Plan, der überhaupt einen Sinn ergibt.« Rasch wandte sie sich an Sophie: »Weißt du, von welchem Kleid Nate gesprochen hat? Eines von Jessamines Ballkleidern, ein weißes ...?«
    Sophie nickte.
    »Bitte bürste es auf und bereite alles vor«, trug Tessa ihr auf. »Und du wirst mir auch die Haare machen müssen, Sophie. Fühlst du dich dazu in der Lage?«
    »Ja, Miss.« Sophie sprang auf, huschte zu Jessamines Kleiderschrank und riss die Türen auf.
    Dagegen war Wills Blick noch immer auf Tessa geheftet und

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