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Chroniken der Schattenjäger 2 - Clockwork Prince

Titel: Chroniken der Schattenjäger 2 - Clockwork Prince Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cassandra Clare
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sein Lächeln wurde immer breiter.
    Tessa senkte die Stimme. »Will, ist dir eigentlich schon einmal der Gedanke gekommen, dass Mortmain auf dem Ball sein könnte?«
    Schlagartig verschwand das Lächeln von Wills Gesicht. »Falls er dort ist, wirst du dich von ihm fernhalten. Du wirst nicht einmal in seine Nähe kommen.«
    »Du kannst mir nicht vorschreiben, was ich zu tun oder zu lassen habe.«
    Will runzelte die Stirn und musterte Tessa scharf.
    Er reagierte überhaupt nicht so, wie Tessa es für angebracht gehalten hätte. Als die Heldin aus Capitola - Die verborgene Hand sich als Mann verkleidete und es mit dem Wegelagerer Black Donald aufgenommen hatte, um ihre Tapferkeit unter Beweis zu stellen, da hatte ihr niemand Vorschriften gemacht.
    »Deine Fähigkeiten sind beeindruckend, Tessa, aber du bist nicht in der Lage, einen so mächtigen und erfahrenen Praktiker der schwarzen Magie wie Mortmain zu überwältigen. Das wirst du gefälligst mir überlassen«, beschied Will ihr.
    Tessa zog eine finstere Miene. »Und wie gedenkst du zu verhindern, dass man dich auf dem Ball erkennt? Benedict weiß, wie du aussiehst, genau wie etliche andere ...«
    Will schnappte sich die Einladung und wedelte damit vor Tessas Nase herum. »Bei dieser Veranstaltung handelt es sich um einen Maskenball .«
    »Und zufälligerweise hast du eine Maske zur Hand«, spottete Tessa.
    »Ganz recht, das habe ich tatsächlich«, erwiderte Will. »Unsere letzte Weihnachtsfeier stand unter dem Motto ›Karneval in Venedig‹.« Er grinste. »Erzähl’s ihr, Sophie.«
    Das Dienstmädchen, das sich auf der Bürstenablage gerade mit etwas abmühte, das an ein wirres Durcheinander aus Spinnweben und Mondlicht erinnerte, seufzte schwer. »Das stimmt, Miss. Und Sie werden Mortmain schön Mr Herondale überlassen, hören Sie? Alles andere wäre viel zu gefährlich. Noch dazu sind Sie in Chiswick, meilenweit von hier entfernt!«
    Will warf Tessa einen triumphierenden Blick zu. »Wenn sogar Sophie mir beipflichtet, kannst du wohl kaum noch Nein sagen.«
    »Ich könnte schon ...«, erwiderte Tessa rebellisch. »Also gut, von mir aus ... Aber du musst mir versprechen, dass du dich von Nate fernhältst, während ich mit ihm rede. Er ist nicht dumm. Wenn er uns beide zusammen sieht, wird er eins und eins zusammenzählen. Denn ich entnehme seiner Nachricht auf der Einladung nicht, dass er Jessamine in Begleitung erwartet.«
    »Und ich entnehme seiner Nachricht nichts außer der Tatsache, dass er aus Tennysons weniger bedeutender Dichtung zitieren kann«, bemerkte Will und erhob sich. »Sophie, wie lange benötigst du, um Tessa ausgehfertig zu machen?«
    »Eine halbe Stunde«, erklärte Sophie, ohne von dem Kleid in ihrer Hand aufzuschauen.
    »Dann erwarte ich dich in einer halben Stunde im Innenhof«, wandte Will sich wieder an Tessa. »Ich werde jetzt Cyril wecken gehen. Und übrigens: Mach dich darauf gefasst, bei meinem Anblick in festlichem Ornat ins Schwärmen zu geraten.«

    Die Nacht war recht kühl und Tessa zitterte, als sie aus dem Institut hinaustrat und am oberen Absatz der Treppe einen Moment verharrte. Hier hatte sie gehockt, überlegte sie, in jener Nacht, als Jem und sie zur Blackfriars Bridge spaziert waren und die Klockwerk-Kreaturen sie angegriffen hatten. Trotz des regnerischen Tages war der Himmel an diesem Abend klarer als damals; der Mond kam immer wieder hinter Wolkenfetzen hervor, die der Wind über den nachtschwarzen Himmel jagte. Am Fuß der Treppe wartete bereits die Kutsche, vor der Will auf und ab ging. Als die Tür des Instituts hinter Tessa ins Schloss fiel, schaute er auf und einen Augenblick standen beide nur da und blickten einander an.
    Tessa wusste, was er sah - sie hatte es selbst gesehen, im Spiegel in Jessamines Zimmer. Sie war Jessamine, von Kopf bis Fuß in ein Ballkleid aus feiner elfenbeinweißer Seide gehüllt. Die kurzen Ärmel boten nur wenig Schutz vor der kühlen Nachtluft und der tiefe Ausschnitt des Kleides gab einen Großteil von Jessamines schneeweißem Dekolleté preis, während das abgesetzte Seidenband die eleganten Konturen ihres Halses betonte. Aber selbst wenn der Ausschnitt weniger offenherzig gewesen wäre, hätte Tessa sich ohne ihren Engel irgendwie nackt gefühlt - doch sie konnte ihn nicht tragen, denn Nate hätte ihn mit Sicherheit wiedererkannt. Das geschnürte Mieder, das sich eng um ihre Taille schmiegte, ging in einen weit schwingenden Rock mit langer Schleppe über; ihr Haar war zu einer

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